Offizielle Unterlagen zur Hauptversammlung
– Protokoll der 13. Hauptversammlung
– Verabschiedeter Jahresbericht 2024 mit Rechnung, Bilanz und Revisionsbericht
«Wenn 2026 noch mehr Leute an die Hauptversammlung kommen, braucht das Offene Höchhus bald noch einen Stock mehr», witzelte Luc Marolf zu Beginn eines rasanten und kurzweiligen Abends. Die 13. Hauptversammlung von UND Generationentandem war nicht nur eine Rückschau auf das vergangene Jahr, sondern auch ein Zeichen für die wachsende Bedeutung des Vereins. 75 Mitglieder und 11 Gäste füllten am 25. Februar 2025 den Dachstock des Offenen Höchhus bis auf den letzten Platz – so viele wie noch nie zuvor.

Zwei gehen, drei kommen
Bevor der Moderator des Abends, Luc Marolf zur jährlichen Wahl des Vorstandes schreiten konnte, wurde er von Heidi Bühler, ebenfalls Vorstandsmitglied, sympathisch unterbrochen. «Zuerst müssen wir uns heute verabschieden – von Luc Marolf und Ueli Ingold.» Beide gehörten der Exekutive von UND Generationentandem während zwei Jahren an und brachten ihr Wissen und ihren Elan ein. «Glücklicherweise bleiben uns beide erhalten, einfach in anderer Form», so Heidi Bühler.
Zwei gehen – und gleich drei neue kommen. Wobei so ganz neu ist Arbër Shala (31) nicht, er wirkte schon während der letzten Monate als Vorstandsmitglied mit und stellte sich nun der offiziellen Wahl. Bereits seit vielen Jahren engagiert er sich im Verein. Alina Gerber (35) stiess via das Offene Höchhus zum Verein und engagiert sich künftig als Vertreterin des Offenen Höchhus im Vorstand. Mit Alois Studerus (62) stellt sich der Thuner Stadtrat für «Die Mitte» der Wahl.



Alle drei wurden einstimmig gewählt, ebenso die bisherigen Vorstandsmitglieder Erika Kestenholz und Livia Thurian (Co-Präsidentinnen), Verena Allenbach (Finanzen), Fritz Zurflüh (Organisation und Innovation), Tabea Arnold und Heidi Bühler (Co-Leiterinnen Programm und Kommunikation), die ihre Ämter weiterführen.

«Unsere Strukturen müssen mit dem Engagement Schritt halten»
Mit 225 Veranstaltungen und rund 24’000 Besucher:innen hat UND Generationentandem 2024 seine Rolle als zentrale Plattform für den generationenübergreifenden Dialog weiter gefestigt. Das Offene Höchhus entwickelte sich weiter als Begegnungsort, während das Generationenfestival und das Kerzenziehen in Thun und Bern bewährte Höhepunkte blieben.
Wie eindrücklich die verschiedenen Zahlen wirklich sind, zeigte sich in einem unterhaltsamen Hin und Her zwischen Luc Marolf und Heidi Bühler. Mit Schätzfragen forderte Heidi Bühler den Moderator heraus: «Wie viele Kilometer Docht wurden beim Kerzenziehen verwendet?» Marolf tippte optimistisch auf fünf Kilometer – tatsächlich waren es 1,1 Kilometer. Noch deutlicher lag er beim Wachs daneben: Statt der geschätzten 25 Kilogramm wurden 1’500 Kilogramm verarbeitet.

Das Publikum lachte, doch die Schätzfragen machten vor allem eines deutlich: Hinter diesen Zahlen steckt enormes Engagement. Ganz konkret: 150 Freiwillige, die gemeinsam 40’000 Stunden ehrenamtliche Arbeit leisteten. «Dieses Engagement zeigt, wie lebendig und aktiv die Zivilgesellschaft ist», betont Elias Rüegsegger. Doch mit dem wachsenden Interesse am Verein steigen auch die Anforderungen an die Organisation. Nahezu wöchentlich melden sich neue Menschen, die sich engagieren möchten – eine erfreuliche Entwicklung, die aber auch strukturelle Anpassungen erfordert.
- Das Geschäftsreglement und Organigramm wurden angepasst, um Abläufe klarer zu definieren.
- Ein «Portfolio» wird entwickelt, um das Angebot gezielter zu präsentieren.
- 2025 geht die neue Website online, um die Kommunikation weiterzuentwickeln.
«Unsere Strukturen müssen mit diesen Entwicklungen Schritt halten. Wir wollen effizienter werden, ohne unsere Grundwerte aus den Augen zu verlieren», so Elias Rüegsegger. Ziel bleibt es, den generationenübergreifenden Austausch weiter zu stärken und den Verein langfristig tragfähig aufzustellen.
Vertrauen in den Vorstand – und in die Zahlen
Die Jahresrechnung 2024 schliesst mit einem Gewinn von 29’931 Franken – vor allem dank des erfolgreichen Kerzenziehens und des Generationenfestivals. Dennoch war das Jahr finanziell herausfordernd. «Wir haben ein finanziell anstrengendes Jahr hinter uns», erklärte Verena Allenbach, Vorstandsmitglied Finanzen. Ein Liquiditätsengpass Mitte des Jahres machte deutlich, dass das Vereinskapital mit 23’500 Franken noch nicht ausreichend belastbar war. Dank Fördergeldern konnte es bis Jahresende auf 53’000 Franken erhöht werden. Langfristig strebt der Verein jedoch ein Kapital von 100’000 bis 120’000 Franken an, um finanziell stabiler zu werden.

Trotz dieser Unsicherheiten erhielt der Vorstand an der Hauptversammlung das volle Vertrauen der Mitglieder. Auf Empfehlung des externen Revisors Philipp Schmutz von der Schmutz Treuhand AG erteilten sie dem Vorstand einstimmig die Décharge und genehmigten damit die Rechnung, Bilanz und den Revisionsbericht 2024. Damit bestätigten sie das verantwortungsbewusste Wirtschaften des Vereins – eine entscheidende Grundlage für die kommenden Jahre.
Zusätzlichen Rückenwind gibt es ab 2025 mit einem Unterstützungsbeitrag der Gemeinde Steffisburg von 60’000 Franken für das Offene Höchhus. Diese Förderung bringt mehr finanzielle Sicherheit, doch Herausforderungen bleiben. «Finanziell sind wir noch nicht dort, wo wir sein möchten», betonte Verena Allenbach.
«Keine Insel der Glückseligen»
Die Hauptversammlung war nicht nur ein Rückblick auf das vergangene Jahr, sondern auch eine Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Verantwortung von UND Generationentandem. «Wir leben nicht auf einer Insel der Glückseligen – aber wir können eine Quelle der Hoffnung sein», betonte Elias Rüegsegger, Geschäftsleiter des Vereins.

Der politisch unabhängige Verein sei fest in demokratischen Werten verankert und setze sich gezielt für den Dialog zwischen den Generationen ein. «Das Zusammenleben und Zusammenwirken in der Zivilgesellschaft ist die kleinste und wichtigste Einheit für eine funktionierende Demokratie.» Gerade in unsicheren Zeiten sei es entscheidend, Räume zu schaffen, in denen Menschen ins Gespräch kommen, voneinander lernen und gemeinsam Verantwortung übernehmen.
Fixpunkte des UND-Jahres
Das Generationenfestival vom 12.–14. September ist bei vielen bereits jetzt orange im Kalender eingestrichen. Schon deutlich früher steigt das Offene Höchhus-Fest am 24. Mai 2025. Und die nächste Versammlung ist am 26. Februar 2026. «Wir werden endgültig Teenager», so Elias Rüegsegger abschliessend – es wird die 14. Hauptversammlung sein.
