Ueli Ingold: Wer bist du, Heinz Gfeller?
Heinz Gfeller: Ich bin 72-jährig und schon seit bald acht Jahren pensioniert. Zuletzt arbeitete ich als Gymnasiallehrer, früher war ich Seminarlehrer für Deutsch und Französisch. Ich wohne in Bern mit meiner Frau. Neben UND, meinem Haupthobby, treibe ich etwas Sport und hoffe, dass ich nun auch wieder vermehrt Konzerte und Theater besuchen kann. Ich lese ungeheuer gerne.
Was ist dein Bezug zu UND Generationentandem?
Elias Rüegsegger, dessen Deutsch- und Klassenlehrer ich war, wollte seine Maturarbeit bei mir schreiben. Er schlug vor, eine Zeitschrift herzustellen, ein Projekt, von dem ich anderen abgeraten hätte. Bei Elias aber hatte ich das Gefühl: «Ja doch, der schafft das wahrscheinlich.» Elias zog Leute im Alter unter fünfundzwanzig respektive über sechzig bei, um die erste Nummer herzustellen.
Warst du ab dann immer dabei?
Nein, erst nach meiner Pensionierung wurde ich dann wieder angefragt mitzuhelfen, als Deutschlehrer fürs Korrigieren. Das mache ich auch jetzt noch, bin jedoch je länger desto mehr auch ins Journalistische eingestiegen. Seit Herbst 2016 bin ich in der Kernredaktion, was mir sehr gefällt.
War die Atmosphäre im Gymnasium Seefeld für die Entstehung von UND wichtig?
Ich nehme es an, ja. Die Arbeit am Gymnasium Seefeld war für mich eine Fortsetzung meiner ersten beruflichen Phase am Seminar Spiez, wo ich während 25 Jahren gearbeitet hatte. Man war dort innovativ und der Zeit weit voraus. Das Gleiche gilt für das frühere LehrerInnen-Seminar Seefeld. Diese Innovationsfreudigkeit wurde im Gymnasium Seefeld weitergeführt.
Wie erklärst du dir den Erfolg von UND?
Es sind die zahlreichen Freiwilligen, die Gigantisches leisten. Sie spielen Qualitäten aus, die sie vorher vielleicht gar nicht gekannt hatten.
Das Magazin wird grösstenteils von Laien gemacht. Wie ist es möglich, eine so hohe Qualität zu erreichen?
Man arbeitet sehr sorgfältig und achtet auf eine gute journalistische Qualität. Jeder Artikel wird mehrmals gegengelesen. Für die Fotoredaktion und das Layout interessieren sich vor allem Junge und zum Teil auch Leute, die das entsprechende Wissen aus dem angestammten Beruf mitbringen. Dabei ist es aber wichtig, dass alle, auch Laien, mitmachen dürfen, das war von Anfang an so.
Was schätzt du an UND besonders?
Ich kann das in Bezug auf mein Tätigkeitsfeld in der Kernredaktion sagen. Das Team ist konstant engagiert, zuverlässig und das menschliche Klima ist gut.
Gibt es junge Menschen, die aufgrund von UND einen journalistischen Berufsweg eingeschlagen haben?
Es hat einige Junge, die später beruflich journalistisch tätig wurden. Ob UND dabei ausschlaggebend war, ist natürlich schwierig zu sagen. Dies betrifft nicht nur die AutorInnen, sondern auch Leute, die lernen, ein Podiumsgespräch oder einen Talk zu moderieren. Davon können sie eindeutig profitieren.
Gibt es etwas, das du zum Schluss noch sagen möchtest?
Ich bin den Engagierten bei UND sehr dankbar. Sie haben etwas geschaffen, das für mich in den letzten Jahren sehr wichtig wurde und das mich weitergebracht hat. Dabei sind immer auch Freundschaften entstanden oder vertieft worden. Das macht mich glücklich.
Um das zehnjährige Bestehen von UND Generationentandem zu ehren, kam am 16. August 2022, pünktlich zur Hauptversammlung, eine Sonderausgabe heraus.
Die Sonderausgabe lässt ehemalige und aktive Mitglieder zu Wort kommen und bietet einen Einblick in das vielfältige Schaffen des Vereins. Das Interview mit Vreni von Känel ist Teil dieser Sonderausgabe.
SAVE THE DATE: Mit einer Podiumsdiskussion zur Entstehung von UND Generationentandem feiern wir am am 21. Oktober 2022, 19 – 21 Uhr, im Gymnasium Thun-Seefeld dieses Jubiläum noch richtig. Seid dabei!