Ein paar Fakten zu Lebensmittelverschwendung in der Schweiz
Menge an Lebensmittelabfällen: Jährlich landen in der Schweiz etwa 2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall, was etwa einem Drittel aller im Land produzierten Lebensmittel entspricht.
Umweltbelastung: Die verschwendeten Lebensmittel verursachen rund 25 Prozent der Treibhausgasemissionen der Schweizer Ernährung. Dies entspricht den Emissionen von etwa 1,3 Millionen Autos.
Kosten: Lebensmittelverschwendung kostet die Schweiz jährlich rund 10 Milliarden Franken.
Wasserverbrauch: Für die Produktion der weggeworfenen Lebensmittel wird etwa 15 Prozent des gesamten Schweizer Wasserverbrauchs benötigt.
Haushaltsverschwendung: Schweizer Haushalte verursachen rund 28 Prozent des Foodwaste, was etwa 90 Kilogramm Lebensmittelabfall pro Person jährlich entspricht.
Weitere Fakten zu Foodwaste in der Schweiz findet ihr HIER.
Neuer Standort, gleiches Ziel: Das Foodsave-Bankett, angesetzt am Samstag, 26. Oktober 2024, ist zwar nicht das erste Thuner Foodsave-Bankett, aber das erste, das auf dem Rathaus, im Herzen Thuns, stattfinden konnte.
Aus mehr als 300 Kilogramm geretteten Lebensmitteln – vor allem aussortiertes und «unförmiges» Gemüse – bereitete Foodsave-Pionier Mirko Buri ein wahres Festmahl vor. Bis 17 Uhr gingen weit mehr als 450 Portionen und 100 Liter Kürbissuppe und 180 Kilogramm Gemüsestroganoff raus. Die Organisator:innen schätzen, dass etwas mehr als 350 Menschen ihren Weg ans Thuner Foodsave-Bankett fanden.
Grossratspräsidentin und Gemeinderätin begrüssen
Der Apéro und Workshop von OHNI Thun, der spannende Einblicke in die Kunst des Haltbarmachens bot, zog bereits früh die verschiedensten Menschen an – von Jugendlichen, die sich neu dafür interessierten, bis hin zu älteren Menschen, die auch ihre eigenen Tipps teilten.
Offiziell eröffnet wurde das dritte Thuner Foodsave-Bankett von Grossratspräsidentin Dominique Bühler und Gemeinderätin Andrea de Meuron. Denn an diesem Samstag feiert Thun nicht nur ein Engagement gegen Foodwaste, sondern auch die Auszeichnung der Stadt Thun mit dem Label «Energiestadt Gold».
Wenn es um Energie- und Klimapolitik geht, betonen beide Politikerinnen die Bedeutung einer Reduktion von Foodwaste. «Es ist erschreckend, dass in der Schweiz pro Person eine Mahlzeit im Abfall landet», betont Dominique Bühler und lobt das Thuner Foodsave-Bankett als wichtiges Instrument, um auf die weitverbreitete Lebensmittelverschwendung aufzuklären.
Auch Andrea de Meuron betont in ihrer Ansprache: «Lebensmittelverschwendung hat eine riesige Auswirkung auf unser Klima.» In einem Interview mit den Organisator:innen weist sie darauf hin, dass es eigentlich doch leicht ist, beim Einkauf zweimal zu überlegen und sich zu fragen: «Brauche ich das wirklich?»
«Brauche ich das wirklich?»
Andrea de Meuron
Positive Resonanz und neue Möglichkeiten am Rathausplatz
Mit dem dann plötzlich sonnigen Rathausplatz als neuem Veranstaltungsort war das dritte Thuner Foodsave-Bankett ein Fest der Begegnungen und des bewussten Genusses. Die Organisator:innen von UND Generationentandem, OHNI Thun und Mirko Buri ziehen eine sehr positive Bilanz: Natalie Jacot, Geschäftsführerin von OHNI Thun, freut sich: «Der Standort mitten im Herzen von Thun hat es vielen Menschen ermöglicht, spontan dabei zu sein und ein Statement gegen Foodwaste zu setzen.» Auch Mirko Buri zeigt sich zufrieden: «Es war schön zu sehen, wie viele Menschen das Essen und die Botschaft hinter diesem Anlass wertgeschätzt haben.»
Elias Rüegsegger, Geschäftsleiter von UND Generationentandem und Koordinator des Foodsave-Banketts, zieht ebenfalls eine positive Bilanz: «Zum ersten Mal mussten wir für das Foodsave-Bankett, das in seinen letzten zwei Ausführungen immer am dritten Tag des Generationenfestivals stattfand, eine komplett neue Infrastruktur aufbauen. Dank der etwa 40 Helfer:innen von UND Generationentandem hat alles perfekt geklappt.»
Das dritte Thuner Foodsave-Bankett hat gezeigt, dass Engagement gegen Lebensmittelverschwendung und für Klimaschutz mitten in Thun auf grosse Resonanz stösst. Dank der neuen zentralen Lage und dem tatkräftigen Einsatz von Freiwilligen wurde das Bankett zu einem Ort des Austauschs und der Inspiration für Jung und Alt.
«Drum würdi säge, sammlet die Räste und schaffed nöi legendäri Gricht.»
Jovana Nikic
Der Poetry Slam von Jovana Nikic, die über die Bedeutung von Essen und dem bewussten Umgang damit sprach, machte den perfekten Abschluss. Mit ihren Worten erinnerte sie das Publikum daran, dass jede Mahlzeit wertvoll ist und es in unserer Hand liegt, Neues aus den Resten zu schaffen: «Drum würdi säge, sammlet die Räste und schaffed nöi legendäri Gricht.»