Am Abend des 18. April 2023 fand zum ersten Mal eine Info- und Mitwirkungsveranstaltung von UND Generationentandem im Dachstock des Höchhus Steffisburg statt. Der Fokus des Abends lag darin, die Zukunft von UND Generationentandem diskutieren und Anregungen sowie Fragen seitens der TeilnehmerInnen in die Runde einzubringen. Eine mögliche Zukunft von UND Generationentandem könnte ab 1. Mai in Steffisburg sein – sofern der Grosse Gemeinderat von Steffisburg am 28. April zustimmt. So könnten die Räumlichkeiten den Mitgliedern und BesucherInnen von UND Generationentandem schon bald sehr vertraut werden, mindestens entstand bereits bei diesem ersten Treffen eine heimelige Atmosphäre.y
Ein langjähriger Traum
«Es ist ein historischer Abend für UND in einem historischen Gebäude», begrüsst Heidi Bühler-Naef (69), Vorstandsmitglied und Co-Leiterin für Events und Kommunikation bei UND Generationentandem, die TeilnehmerInnen des Abends. Sie erzählt von den Tagen zuvor, an denen zahlreiche Medienmitteilungen, Newsletter, redaktionelle Beiträge und Interviews veröffentlicht wurde. Es wird klar: Es waren wilde Tage für den Verein.
«Es ist ein historischer Abend für UND in einem historischen Gebäude.»
Heidi Bühler-Naef
Heidi Bühler-Naef betont auch, dass es an diesem Abend nicht nur um das Höchhus gehen wird, auch wenn dieses Thema natürlich in den Köpfen vieler Anwesenden ganz oben steht. Es geht um die Zukunft von UND Generationentandem in Steffisburg, aber auch um die Zukunft von UND Generationentandem in Thun.

Sie übergibt das Wort das Wort an Luc Marolf (18), der die Gesprächsleitung des Abends übernimmt. Er bittet Co-Präsidentin des Vereins Erika Kestenholz (75), Geschäftsleiter Elias Rüesegger (28) und Ueli Ingold (68), Vorstandsmitglied und Projektleiter des Begegnungszentrums, nach vorne. Sie sprechen über die Vision des offenen Höchhus und die allgemeinen Zukunftspläne von UND Generationentandem.

Die Platzansprüche von UND Generationentandem seien in den letzten Jahren gewachsen, erklärt Erika Kestenholz, der momentane Bürostandort an der Schlossmattstrasse in Thun sei zu eng geworden. Zudem ist die Schlossmattstrasse nicht barrierefrei zugänglich – für viele Mitglieder und Engagierte ist das immer wieder eine Herausforderung.

Aber vor allem träumt UND Generationentandem schon lange davon, ein Begegnungszentrum zu betreiben. Elias Rüegsegger stellt es sich vor: gemeinsames Kaffeetrinken, lockere Diskussionrunden, Hausaufgabenhilfe, Treffpunkt für Vereine, Leserunden oder vielleicht ein Mittagstisch? Und die Diskussionen beim späteren Austausch zeigen: die Anwesenden teilen seine Visionen.
Das Begegnungszentrum – in Steffisburg wäre es das Offene Höchhus (OHH) – soll zu spontanen Gesprächen, zum Vorbeikommen, zum Verweilen einladen. Und gleichzeitig genug Platz bieten, eigene Anlässe zu veranstalten.

Mit seiner idyllischen Lage, den grossen Räumen, dem dazugehörenden Garten und der bestehenden Gastronomieinfrastruktur wäre das Höchhus dafür natürlich ideal.

Das Höchhus in Steffisburg soll leben!
Seit 1979 ist die Stiftung «Grosses Höchhus Steffisburg» Besitzerin des Höchhus. Insbesondere in den letzten Jahren wurde des Beleben des Höchhus zu einer immer grösseren Herausforderung.
Jetzt soll die Stiftung aufgelöst, und das Höchhus von der Gemeinde übernommen werden.
«Ich hänge am Höchhus und es ist so wichtig, dass endlich wieder Leben in dieses Haus einzieht», sagt Ursulina Huder, Stiftungspräsidentin der Stiftung «Grosses Höchhus Steffisburg». Sie scheint zuversichtlich zu sein, dass UND Generationentandem das erreichen würde.

Auch für Reto Jakob, Gemeindepräsident von Steffisburg, ist das eine Priorität. Er erzählt: «Manchmal schaue ich aus dem Fenster meines Büros im Gemeindehaus nebenan und denke: Das Höchhus müsste doch leben.»
«Es ist so wichtig, dass Leben in dieses Haus einzieht!»
Ursulina Huder

Am 28. April legen Reto Jakob und der Steffisburger Gemeinderat dem Grossen Gemeinderat also den Vorschlag vor, das Höchhus zu kaufen und UND Generationentandem das Erdgeschoss für die Eröffnung eines Begegnungszentrums zur Verfügung zu stellen. Reto Jakob betont, dass nicht alles in diesem Prozess selbstverständlich gewesen sei. So wurde zum Beispiel das Haus innert kürzester Zeit geschätzt, innert weniger Wochen mussten ein Entwurf des Geschäfts dem Gemeinderat und später dem Grossen Gemeinderat vorliegen.
«Das Offene Höchhus tritt nicht mit dem lokalen Angebot in Konkurrenz.»
Reto Jakob
Wichtig sei ihm zu erwähnen, und das betont auch Elias Rüegsegger von UND Generationentandem, dass das OHH das lokale Angebot ergänzen soll und nicht mit bestehendem in Konkurrenz tritt. So werde zum Beispiel nur ein Mittagstisch angeboten, wenn in der Gemeinde auch ein Bedürfnis dafür da sei.

Die Zukunft in Thun
Im Gespräch wird auch die Möglichkeit dargelegt, ab 2025 ein weiteres Begegnungszentrum in der Bau- und Wohngenossenschaft Nünenen zu eröffnen. Ruth Guldimann, Präsidentin der GWB Nünenen, ist ebenfalls zu Gast und berichtet von den Fortschritten der Überbauung und künftigen Gestaltungsperspektiven für eine Ort der sozialen Begegnung. «Mit dem Höchhus könne man für einen solchen weiteren Schritt jetzt wichtige Erfahrung sammeln», sagt Elias Rüegsegger. Obwohl er auch betont: Das Höchhus wäre nicht einfach ein Probelauf für Nünenen.

Die Mitglieder träumen
Zum Abschluss des Abends erarbeiten die Anwesenden unter der Anleitung von Fritz Zurflüh (69) Ideen und Inputs, die in die gemeinsame Zukunftsgestaltung des Höchhus einfliessen.

Und was kam dabei heraus? Von einem schwarzen Brett für Bedürfnisse und Dienstleistungen über Gemeinschaftsgärten und Bücherschränken, vieles wurde eingebracht. Das Hauptabliegen der Anwesenden war aber wohl folgendes: UND Generationentandem, sofern der Verein am 1. Mai tatsächlich ins Höchhus einzieht, muss mit den SteffisburgerInnen zusammenarbeiten, denn sonst wird das nichts, mit dem Begegnungszentrum Offenes Höchhus.
Übrigens, habt ihr schon unsere Wunschliste fürs Höchhus gesehen? Um mit dem neuen Begegnungszentrum möglichst rasch abheben zu können, benötigen wir noch einiges!




