
Der Strämu in Thun, oft als das schönste Strandbad der Welt bezeichnet, bemüht sich um Barrierefreiheit und erzielte bereits Fortschritte. Doch trotz einiger positiver Entwicklungen gibt es noch Herausforderungen, um Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen optimal zu unterstützen. Ein Einblick in die Anstrengungen und Hürden einer inklusiven Gestaltung.
Donnerstag, 20.07.2023

Es war kein besonders warmer Tag im Juni, der 27. Juni 2023. Ein paar Wolken zogen am Himmel vorbei, und eine leichte Brise begleitete uns, als Gabi, Erika, Barbara und Heiner der Strämu besuchten, das von vielen ThunerInnen als das schönste Strandbad der Welt bezeichnet wird.
Wir wurden von Keshab Zwahlen (Verwaltung), Karen Lang (Empfang) und Jean Pierre von Gunten (Verantwortlicher im Aussenbereich) herzlich empfangen. Alle drei zeigten sich offen für unser Anliegen und waren bereit, unsere Fragen zu beantworten und uns das Strandbad näherzubringen.

Karen Lang versicherte uns, dass sie besonders aufmerksam sind, wenn Menschen mit Unterstützungsbedarf an ihrer Kasse vorbeikommen. Allerdings sind viele Beeinträchtigungsformen nicht auf den ersten Blick erkennbar (zum Beispiel: Autismus, Epilepsie, Gehörlosigkeit), daher ist das Personal auf entsprechende Hinweise angewiesen.
Jean Pierre von Gunten, den man früher wohl als Bademeister bezeichnet hätte und heute der für den Aussenbereich zuständig ist, kennt viele seiner Gäste sehr gut und unterstützt sie entsprechend bei Bedarf. Er erzählte uns von einem älteren Mann, dessen Beweglichkeit zunehmend abnimmt, und wie sie ihn vorsichtiger begleiten und ermutigen, Hilfsmittel in Anspruch zu nehmen.

Das vor ein paar Jahren von Grund auf renovierte Strandbad präsentiert sich größtenteils rollstuhlgängig und barrierefrei:
Trotz der Planung in Zusammenarbeit mit Procap gibt es noch einige Punkte, die nicht vollständig barrierefrei sind:
Wir bedanken uns bei den MitarbeiterInnen des Strämu und runden unsere Visite mit einem Besuch im Selbstbedienungskaffee ab.
«Initiative Inklusion»
Die «Initiative Inklusion», eine Initiative von der Stiftung für integriertes Leben und Arbeiten (SILEA), Wohnen und Arbeiten Gwatt (WAG) und UND Generationentandem, setzt sich für umfassende Barrierefreiheit ein. Dabei geht es nicht nur um physische Hindernisse, sondern auch um «nicht sichtbare» Barrieren, sogenannte «soft factors», sowie um die Sensibilisierung der Gesellschaft und um das ermöglichen von Begegnungen zwischen verschiedenen Menschen.
Die Initiative zielt daraauf ab, die grösste Barriere, die in den Köpfen und Herzen der Menschen besteht, abzubauen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen angesprochen.