
des Generationenfestivals. – Bild: Fabian Corpateaux
6000 Menschen pilgerten am Freitag und Samstag ans Generationenfestival des Vereins UND Generationentandem. Für die OrganisatorInnen kam der Erfolg in diesem Ausmass überraschend. «Wir haben gehofft, dass es vielleicht 3000 werden – und jetzt waren es doppelt so viel. Wir sind überglücklich über diesen Erfolg», sagte Vreni von Känel, die Co-Präsidentin. Zwei Tage lang flanierten Jung und Alt über den Generationenmärit, spielten Boccia oder Märmelibahn und genossen unter dem grossen Zelt auf dem Roten Platz eine Nudelpfanne, eine Wurst oder eine Waffel.
«…und jetzt waren es doppelt so viel.»
Vreni von Känel, Co-Präsidentin

Wo die Geschichte begann
Wo sonst GymnasiastInnen lernen, begegneten sich Menschen jeden Alters. «Corona hat uns getrennt und spaltete unsere Gesellschaft, mit dem Generationenfestival haben wir einen Kontrapunkt gesetzt», das sagt Elias Rüegsegger, der Initiant von UND Generationentandem.

spielt im Hintergrund Steff la Cheffe vor 1300 Menschen. – Bild: Fabian Corpateaux
Die Geschichte des Generationenfestivals begann vor neun Jahren, als Elias Rüegsegger mit seiner Maturaarbeit das UND, das Magazin für Jung und Alt initiierte. Daraus wuchs ein kreatives Vereinsstartup, dass sich für das Miteinander der Generationen engagiert, zum Beispiel mit Politpodien, einer zivilgesellschaftlichen Plattform, mit der Technikhilfe und vielem mehr. UND Generationentandem ist ein gemeinnütziger Verein aus Thun, der sich seit 2012 für ein stärkeres Miteinander der Generationen engagiert. Das Generationenfestival wurde nach 2017 und 2019 zum dritten Mal durchgeführt.


Bild: Walter Winkler
Debatte im Vorfeld – Bestätigung am Festival
Corona war indes auch die grösste Herausforderung für den Verein. Die Durchführung war nach aktuellen Vorschriften nur mit dem Covid-Zertifikat möglich. Die BesucherInnen mussten also geimpft, genesen oder getestet sein – das sorgte im Vorfeld für grosse und teils heftige Diskussionen. Freiwillige des Vereins wurden etwa bei Werbeaktionen stark kritisiert für diese Covid-Massnahmen. «Hier haben wir die aktuelle Spaltung der Gesellschaft gespürt – genau darum brauchte es das Generationenfestival», erklärt Fritz Zurflüh, der die Eingangskontrollen leitete.

Vor Ort ist es kaum zu Zwischenfällen gekommen. Die Leute seien sehr verständnisvoll gewesen und auch Menschen im hohen Alter zeigten ihr Zertifikat auf dem Smartphone. Die Schlossapotheke Thun führte Antigenschnell-Tests vor dem Eingang durch. Knapp 150 Menschen wurden getestet. Positive Fälle gab es keine. Livia Thurian, Co-Präsidentin, bilanziert zu den Corona-Massnahmen: «Der Erfolg gibt uns recht: Wir konnten einander nahe sein – und waren trotzdem geschützt.»
Ein Festival für alle
Strahlende Kindergesichter, tanzende Jugendliche und plaudernde Erwachsene haben für eine ausgelassene Stimmung gesorgt.
Ein tolerantes Miteinander – ein Festival für alle. Ganz nach dem Motto «Schnell und Langsam». Französische Chansons von «On Spot» und ein nostalgischer «Nachtflohmi» haben am Freitag pünktlich um 17 Uhr die ersten BesucherInnenn angelockt. Dodo Hug im Trio sorgte für eine magische Atmosphäre – schon am Freitag waren 2000 Menschen dabei.

Der Generationenmärit – der erstmals statt dem traditionellen Seniorenmärit stattgefunden hat, stiess auf grosses Interesse. Über 50 AusstellerInnen präsentierten ihre Generationen verbindende Arbeit. Am Vorabend fand der Nachtflohmi statt.
Am Samstag strömten die BesucherInnen aufs Festivalgelände. Der Höhepunkt kurz vor 19 Uhr: Der Rote Platz war bis auf den letzten Platz gefüllt, über 1300 BesucherInnen! Alle warteten gespannt auf den Auftritt von Steff la Cheffe und wurden nicht enttäuscht. Der Ansturm war überwältigend und brachte die Festwirtschaft kurz an ihre Grenzen. Zum Glück war bald für Nachschub gesorgt und dem ausgelassenen Miteinander stand nichts mehr im Weg. Eine stille, aber bewegte Silent Disco sorgt für einen würdigen Abschluss des Generationenfestivals.
Und jetzt?
Noch ist unklar, wann es mit dem Generationenfestival weitergeht. Die OrganisatorInnen reflektieren nun das Festival, das braucht etwas Zeit. Co-Präsidentin Vreni von Känel ist aber überzeugt: «Wir können schon jetzt versprechen, ein nächstes Festival wird es wieder geben.»