
Sohn: Dir Vatter, als Wagner chönntet dir sicher ganz schlanki Redli mache …
Vater: Wosch e chliine Chare boue und de e Geiss dervor schpanne?
S: Nei Vatter. Dir heit doch als erschte e liechti u schnälli Kutsche b’bouet.
V: Das han i mi Suhn. Si isch sehr beliebt.
S: Der Maler Wocher het es Loufrad erfunde u dervo e Zeichnig g’macht. Lueget, i ha’s bi ihm abzeichnet.
V: E drürederige Chare, wo eine mues renne u öpper hocket hinde druffe?
S: Me hocket vorne druf wie uf enes chliis Ross u git mit de Bei a. Schiins göngi das usgezeichnet. U die Frou hinde druffe het grossi Fröid a dere Usfahrt.
V: (zwiifelnd) Das wetti i Natura gseh. Die Künschtler hei meischtens meh Fantasie als Sinn für ds Praktische.
S: Vatter, mir chönntis doch boue. Dir wäret der erscht Eidgenoss, wo es Loufrad für zwöi Persone bouet. Der Wocher het gseit, är heigi keis Patänt a’gmäldet. Also chöi mer‘s eifach mache.
V: U wär söll so öppis choufe?
S: Alli wo keis Ross vermöge oder sowiso nume i der Schtadt desume wei fahre.
V: Vilicht wär‘s öppis für die Adlige, wo der liebläng Tag nid wüsse was mache. Die bruuche ja immer nöi Spilzüg.
S: Genau Vatter. Die junge, schtarche Manne fühere die eltere Dame us. So öppis würdi d’Generatione verbinde. U für üs wäris doch es guets, nöis Gschäft.
V: Der Sattler müest mir e weiche Sattel chönne mache u hinde fiini Chüssi, dass es bequem isch für die verwöhnte Hindere.
S: U der Schmid e ganz fiine Reife uf d‘Schpeichereder. Es darf nid z’schwär si.
V: Machbar wärs, aber i wott nid zum Narr vo Thun wärde. Ei Fulehung ir Schtadt längt! Vergiss’es mi Suhn!
S: I weis Vatter, ig bi no kei Meischter-Wagner, aber doch im letzschte Lehrjahr. Dörfti probiere, es Modäll vo somne Drürad z’boue?
V: Minetwäge. Du darfsch aber niemerem öppis dervo verzelle. Vor allem nid der Mueter.
S: Das blibt üsere Gheimnis. I schwige wie n’es Grab. Es isch en Ehr, e Vatter z’ha, wo offen isch für nöi-i Ideene.
Café drunter & drüber: Generationen im Thun-Panorama
Die anderen Dialoge aus dem 2. Café drunter & drüber finden Sie hier.
Dieses Projekt ist Teil von Generationen im Museum (GiM). Begegnungen von Menschen unterschiedlicher Generationen in Museen der Deutschschweiz sollen damit gefördert werden. Im Thun-Panorama entsteht ein Café drunter & drüber: Personen verschiedener Generationen sind eingeladen, miteinander Geschichten zu (er)finden, welche im 200-jährigen Rundbild von Thun spielen. Das Café will die Zusammenarbeit von Interessierten fördern, die sich mit Menschen, die 15 Jahre jünger (drunter) oder älter (drüber) kreativ auseinandersetzen wollen. Für das Café drunter & drüber ist das Kunstmuseum Thun verantwortlich. UND Generationentandem begleitet das Projekt neben Radio 60 Plus als Partner.
