

Durch das Fenster sehen wir zwei Frauen. Die eine trägt eine schöne Berner Tracht – das ist Käthi. Die andere trägt ein blaues Kleid. Sie ist Elisabeth Diana aus dem Ausland, sie ist für drei Monate in Thun zu Gast. Heute hat Elisabeth ein Rendez-vous mit dem Nachbarn – Bernhard Keller. Käthi schnürt Elisabeth das Corset.

Käthi: Chöit dir no schnufe?
Elisabeth: Fräulein Käthi, was ist «schnufe»?
Käthi: Schnufe? Das heisst atme!
Elisabeth: Jetzt schon – aber wenn ich draussen bin und Herrn Keller gegenüberstehen werde…
Käthi: Du muesch doch nid ufgregt si…
Elisabeth: Ja, Fräulein Käthi, Sie wissen schon… Ich gehe heute mit ihm spazieren.
Käthi: Dr Keller isch ganz ä nätte Maa. Er isch Bijoutier und ds Gschäft louft guet.
Elisabeth: Ja, das Geschäft… Aber Herr Keller ist nicht verheiratet.
Käthi: Stimmt seine Verlobte ist gestorben.
Elisabeth: Was ist passiert?
Käthi: Mä weiss äbe nid, wie das genau gangen isch.
Elisabeth: War sie krank oder hat es einen Unfall gegeben?
Käthi: Äs isch öpis mitemne Brügiwage gsi.
Elisabeth: Aber Fräulein Käthi, was ist ein «Brügiwage»?
Käthi: Das isch es Gfährt, wo vorne zwöi Ross agspannet si. U dr Fuermä isch dr Chrämer gsi vo näbedran.
Elisabeth: Was ist genau passiert?
Käthi: D Ross hei gschücht, dr Wagen isch umkippt u di vrlobti isch drunger cho.
Elisabeth: Wow, how terrible…
Café drunter & drüber: Generationen im Thun-Panorama
Die anderen Dialoge aus dem 2. Café drunter & drüber finden Sie hier.
Dieses Projekt ist Teil von Generationen im Museum (GiM). Begegnungen von Menschen unterschiedlicher Generationen in Museen der Deutschschweiz sollen damit gefördert werden. Im Thun-Panorama entsteht ein Café drunter & drüber: Personen verschiedener Generationen sind eingeladen, miteinander Geschichten zu (er)finden, welche im 200-jährigen Rundbild von Thun spielen. Das Café will die Zusammenarbeit von Interessierten fördern, die sich mit Menschen, die 15 Jahre jünger (drunter) oder älter (drüber) kreativ auseinandersetzen wollen. Für das Café drunter & drüber ist das Kunstmuseum Thun verantwortlich. UND Generationentandem begleitet das Projekt neben Radio 60 Plus als Partner.
