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Nenne ein Generationenprojekt niemals ‚Generationenprojekt‘

Einmal überlegen, wie belebter Austausch zwischen Menschen möglich wird. Einmal hören, was andere über das eigene Projekt denken. Einmal erfahren, was uns wirklich verbindet. Hier bietet die Generationenakademie Hand.

Freitag, 22. April 2016 Elias Rüegsegger (26)Heinz Gfeller (71)
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Die Schlussrunde bildet auch wieder einen Anfang. Denn nachdem sich Menschen mit unterschiedlichen Projekten und Hintergründen ausgetauscht haben, geht die Arbeit für sie erst richtig los. Nach einem zweitägigen Workshop der Generationenakademie sagt die 78-jährige Martha Arnold: «Mir gefällt es, in eine andere Welt einzutauchen.» Während Martha Arnold sich mit der Ahnenforschung auseinandersetzt, will jemand anderes im Quartier eine neue Begegnungstätte schaffen, jemand anderes will ein komplett neues Bildungsnetz aufbauen. Aber auch bereits aktive Projekte sind vertreten. So zum Beispiel jenes von Yvonne Tschopp-Camenzind,  es nennt sich Weiss & Schwarzkunst und betreibt eine Handwerkstatt, eine Buchdruckwerkstatt und ein Papierschöpfatelier.

Menschen, die sich mehr Kontakt wünschen

Dieser Workshop, der Entwicklungsraum der Generationenakademie bietet Raum und Zeit für Ideen und Feedback zu geplanten Generationenprojekten. Den ersten Tag verbrachte die Gruppe im Neubad Luzern.

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Menschen, die sich mehr Generationen-Kontakt wünschen, treffen sich im Entwicklungsraum der Generationenakademie. – Bild: Elias Rüegsegger

Bei der Generationenakademie, das Netzwerk für Generationenprojekte auf Initiative des Migros-Kulturprozent, studiert man Begegnungen. Menschen verschiedenen Alters überlegen sich einmal, wie eigentlich der Austausch stattfinden kann. Zwölf Menschen treffen sich während zweier Tage zu einem Workshop an der Fachhochschule für Soziale Arbeit in Luzern. Es sind Menschen, die sich mehr Kontakt wünschen. Menschen, die belebten Dialog und Austausch über Generationen hinweg pflegen.

Nach dem Austausch notieren Jung und Alt in einem Satz, was sie gelernt haben. – Bild: Elias Rüegsegger
Nach dem Austausch notieren Jung und Alt in einem Satz, was sie gelernt haben. – Bild: Elias Rüegsegger

Ein lebendiges Beispiel für die Arbeit an der Tagung: Ulrike Heublein-Dold aus Sempach erhält, wie alle Angemeldeten, eine halbe Stunde, die ihrem Vorhaben gewidmet ist. Es direkt vorzustellen, soll jedoch nur fünf Minuten beanspruchen.
Es heisst vorerst «Begegnungsmorgen». Neben schon vielen Vereins- u.a. Aktivitäten im Ort vermisst Ulrike einen Anlass, der Generationen zusammenbringt und Themen aufwirft, welche alle Leute im Dorf beschäftigen. Einmal im Monat, vormittags, wo Familienleute und Alte verfügbar sind, an einem neutralen Ort, mit einem Vortrag vorweg, danach KKK: Kinderbetreuung/Kaffee/Kuchen.
Nun folgt offene Diskussion: Alle andern Angemeldeten fragen nach, kritisieren, bringen Vorschläge ein; die beiden Animatorinnen, die über viel Erfahrung verfügen, steuern diskret, aber nützlich ihre Anmerkungen bei.
Da heisst’s etwa: Einen Besuch, eine Präsentation statt Vortrag; Leute aufsuchen, den Ort wechseln; den Austausch betonen. Wie finanzieren? Kollekte oder fixe Beiträge? Den Titel ändern! Modelle wie «Quartier-Puls» und «Sofa-Lesung» werden dargelegt. Ulrike fühlt sich ermuntert; ihr Projekt nimmt Gestalt an, sie tritt gern auf Vorschläge der Gruppe ein.

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Sie haben sich kennen gelernt: Daniel Wigger und Ruth Schönenberger. – Bild: Elias Rüegsegger

«Ich finde es eine Notwendigkeit, dass wir uns miteinander beschäftigen. Schon nur den Raum dafür zu realisieren ist ein grosser Schritt», meint Daniel Wigger, ein Teilnehmer, der sich bei der Glücksschule engagiert. «Projekte brauchen Vernetzungen, sie sollten lustvoll sein», resümiert Bruno Müller, ein anderer Teilnehmer.

Voneinander lernen

Wann ist eine Generationenbegegung gut? Christoph Saillen erinnert sich an den Austausch mit der 78-jährigen Martha Arnold am ersten Tag des Workshops. Als sie von ihrem Projekt im Bereich der Ahnenforschung erzählte, meinte er, «dazu musst du doch unbedingt einen Blog machen». Die 78-Jährige wusste aber gar nicht, was ein Blog ist. So sei sofort ein Austausch entstanden. Konkret bedeutet das für Saillen: «Eine gute Begegnung ist, wenn Alt und Jung voneinander lernen können.»

Christophe Saillen – Bild: Elias Rüegsegger
«Eine Begegnung ist gut, wenn Alt und Jung voneinander lernen können», Christophe Saillen. – Bild: Elias Rüegsegger

 

Saillen selber engagiert sich beim Projekt Bildungsnetz. Die Grundidee dieses Projekts ist es, vom Bildungskonsumenten zum Bildungsproduzenten zu werden.

Wie funktioniert Dialog? Wie organisiere ich ein Generationenprojekt? «Nenn es ja nie Generationenprojekt», kommt sogleich der Einwand der Moderatorin des Entwicklungsraums, Maja Graf. Es brauche einen stimmigen Titel, der mit Leben gefüllt ist.

Mit Differenzen arbeiten

«Wir sind nicht alle gleich. Jeder hat andere Hintergründe, Ideen und Ansichten», stellt Gabi Hangartner fest. Doch genau hier liegt für Projekte eine Kapazität: «Das ist eine Ressource – mit diesen Differenzen sollte man arbeiten.» In diese Kerbe schlägt auch Maja Graf. Sie nimmt die älteren Menschen als Beispiel: «78-jährige sind sehr verschieden. Manche sind im Pflegeheim, andere reisen, manche sitzen nur noch vor dem Fernseher, manche gehen noch immer mit den neusten Trends.»

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Gabi Hangartner und Maja Graf haben den jüngsten Entwicklungsraum am 22. und 23. April geleitet. – Bild: Elias Rüegsegger

Mit dabei war auch Jessica Schnelle. Sie ist bei Migros Kulturprozent für den Fachbereich Generationen verantwortlich. Im Generadio-Interview spricht sie über den Sinn von Generationenprojekten und was sie eigentlich im Innersten ausmacht.


Entwicklungsraum der Generationenakademie

Dieser Workshop bietet Raum und Zeit für Ideen und Feedback zu geplanten Generationenprojekten. Freiwillig Engagierte und Fachleute profitieren von Austausch und Vernetzung. Praxisbezogene Hinweise zu Projektentwicklung und -realisierung bestärken die Teilnehmenden in ihren Vorhaben.

Die «und» Autoren Heinz Gfeller (66) und Elias Rüegsegger (21) besuchten den Entwicklungsraum am 23. April in Luzern.

Beitrag von:

Elias Rüegsegger (26)

Interessiert an Menschen und deren Fragen. Er initiierte «und» das Generationentandem im Rahmen seiner Maturaarbeit. Er studierte Theologie in Bern. Bei «und» ist er zu 50 Prozent angestellt für den Bereich «Entwicklung & Projekte».

Heinz Gfeller (71)

ist pensionierter Seminar-/Gymnasiallehrer, Deutsch und Französisch, geht weiterhin gern seinen Spezialitäten nach, reisend, lesend, schreibend…

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