Es ist Samstag, draussen dicker Nebel, drinnen Vorfreude. «Singen ohne Worte» geht einfach: Ganz ohne Noten, nur mit Bewegung und Sprechgesang. Eva Klaus mit ihrer Gabe uns zu motivieren ist mittendrin. Kein «Do, Re, Mi, kein Li, La, Lu,» um unsere Stimmen zu wecken, wir summen und brummen bis in die Zehen -und Fingerspitzen. Beim Singen unserer Vornamen merken wir, wie vielfarbig sie sind und wie gut es tut, ihnen einmal freien Ausdruck zu geben.
Wir wechseln zwischen Klatschen und rhythmischem Sprechgesang, bewegen uns mal im Kreis, mal durcheinander, ahmen kleine Phrasen nach, singen einmal miteinander oder in Gruppen gegeneinander. Wir begrüssen uns stampfend mit afrikanischen Lauten, dann rufen wir laut und geben uns Antworten, das Mitmachen fällt leicht. Schwierig wird’s im Kreis bei der Koordination von Gehen, Klatschen und Händedrehen. Wie oft verpasse ich die offene Hand rechts oder links von mir, aber es fällt nicht weiter auf, Lachen hilft beim Patzen
Zum Schluss gibt es doch noch etwas fürs Herz. Wir singen mit Hingabe «La haut sur la Montagne» und «Sag mir wer du bist». Später bei Gewürzkuchen und Kaffee haben wir uns wieder im Griff, das Wochenende hat begonnen, auch draussen hat die Sonne sich durchgesetzt.
Eva Klaus hat langjährige Erfahrung in Musikpädagogik, Improvisation, Musiktherapie, auch mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen (Musikschule Thun). Musiktherapie kann in Krisensituationen unterstützen und den emotionalen Zugang zu sich und anderen erleichtern.