Nach der Begrüssung und Einführung durch Elsbeth Waldburger und Jeanpierre Stucki, beide angenehm kurz und bündig gehalten, werden fünf Gruppen gebildet.
Wir steigen zuerst in den Keller hinunter, wo wir von Jeanpierre empfangen werden. Sofort fällt hier auf: Keine Tiefgarage, sondern Veloabstellplätze à gogo. Wir sehen die Heizungsanlage und die Anzeigetafel für die Fotovoltaik. Das Haus produziert in der Jahresbilanz 110 Prozent der für das Solarhaus benötigten Energie.
Der Warmwassertank, der 30’000 Liter fasst, reicht von hier bis ins oberste Stockwerk. Hier unten ist er hinter einer Mauer verborgen, oben im Treppenhaus ist er ein Blickfang. Ein Kellerabteil dient als Lebensmitteldepot, die en gros eingekauft werden. An einem anderen Abteil steht geschrieben: «Leihbar».
Darin befinden sich Gegenstände, die die Bewohnermiteinander teilen, wie zum Beispiel Schlitten. Zwei grosse Tiefkühlschränke stehen da. Wir werfen auch einen Blick in das Mal- und das Nähatelier sowie in die perfekt aufgeräumte Werkstatt.
Nun begeben wir uns ins oberste Geschoss, wo Alheidis und Pascal bereitstehen. Durch den Gemeinschaftsraum, den man bei Bedarf reservieren kann, betreten wir die Terrasse, die rund um das ganze Gebäude herumführt und allen offensteht. Es kommt also vor, dass Kinder mit ihren Fahrzeugen hier Runden drehen. Die Aussicht ist prächtig. Im «Niesenblick» befinden sich eine Sauna und ein Whirlpool. Wir sind überrascht, wie geräumig die Wohnungen sind.
Elsbeth ist eine der vier Bewohnerinnen einer Clusterwohnung. Das grosse Wohnzimmer ist vom Treppenhaus aus einsehbar. Allerdings kann bei Bedarf der Vorhang gezogen werden. Hier steht ihr Klavier, das jedoch von allen Bewohner:innen des Hauses bespielt werden darf. Der Cluster beinhaltet vier kleine Wohnungen, meist mit zwei Zimmern, je einer Nasszelle und einem Abwaschbecken, also eine Art Teeküche. Elsbeth kocht jedoch immer in der grossen Gemeinschaftsküche.
In der Loggia erklärt uns Cäcilia, inwiefern das Generationenhaus gegen aussen wirkt. Sie bewohnt mit ihrer Familie ein Haus auf demselben Areal. Für die Mitbenutzung der Gemeinschaftsräume bezahlen sie einen Beitrag. Sie arbeitet für SoLawi Erlengut, also die «Solidarische Landwirtschaft». Die meisten Bewohner:innen im wohnenplus beziehen wöchentlich eine Gemüsetasche, so wie auch rund 200 weitere Haushalte in der Umgebung. Auch die inklusive Kita LEO LEA befindet sich im wohnenplus. Im Bistro finden regelmässig kulturelle Anlässe statt. Auswärtige können es mieten.
Hans, der im Bewohnendenausschuss mitwirkt, und Anne, Vorstandsmitglied, erklären uns die Organisation von wohnenplus. Der Vorstand ist für Organisation und Struktur, also strategisch verantwortlich. Der Bewohnendenausschuss ist für den Kontakt zur Verwaltung, für Zwischenmenschliches zuständig und arbeitet in der Vermietungsgruppe mit. Sie treffen sich an den Hausvereinssitzungen mit den Betriebsgruppen Fundament (UG), Natur, OG und Kultur-Bistro. Alle Bewohner:innen sind dazu verpflichtet, in einer der Betriebsgruppen mitzuwirken.
Bei angeregten Gesprächen mit Getränken und Bretzeli klingt der Abend aus.
Drei Mehrgenerationen-Wohnprojekte stellen sich vor
Seit einiger Zeit beschäftigt sich die Gruppe wohnenUNDleben von UND Generationentandem mit dem Thema Generationenwohnen. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Drei Mehrgenerationen-Wohnprojekte stellen sich vor» präsentiert wohnenUNDleben verschiedene Mehrgenerationen-Wohnprojekte vor.
Lebensraum Belmont
22. Oktober 2024, 18.30 Uhr, Dachstock, Offenes Höchhus, Höchhusweg 17, Steffisburg
wohnenplus Stuckimatte
5. November 2024, 18.30 Uhr, Bistro Mühlibach, Stuckimatte, Weberweg 14, Steffisburg
GeWo Burgdorf
19. November 2024, 18.30 Uhr, Bistro Mühlibach, Stuckimatte, Weberweg 14, Steffisburg
«So schmeckt Gemeinschaft
3. Dezember 2024, 18.30 Uhr, Dachstock, Offenes Höchhus, Höchhusweg 17, Steffisburg