Frauenpower bei der Uetendorfer mundARTbühni

Frauenpower bei der Uetendorfer mundARTbühni

Die sieben Todsünden oder «Die Hochzeit der Wetterfee». Eine Traumhochzeit in luxuriöser Umgebung ist geplant. Geladen sind die Schönen und Reichen. Die weniger Reichen, also die Familie und Freundin der Braut treffen sich vorab in einem separaten Hotel-Boudoir.

Die Prämisse des Stücks «Die sieben Todsünden oder die Hochzeit der Wetterfee»: Eine Hochzeit, eine verschwundene Braut, familiäre Animosiäten und Heimlichkeiten. – Bild: Lina Weber

Wie bei so vielen nicht professionellen Bühnen war das Stück «Die sieben Todsünden oder die Hochzeit der Wetterfee» bereits vor dem Lockdown geplant und auch geprobt worden. Allerdings mit einer anderen Regisseurin und zum Teil auch anderen SchauspielerInnen. Wie vielerorts war dann die Regie schon an einem anderen Theater verpflichtet und auch die SpielerInnen waren nicht mehr alle frei. Für die freien Bühnen- und die freien Theaterschaffenden war es eine schwierige Zeit. Ami Barbara Rauch, die Regisseurin dieses Stücks war ohne Arbeit, geplante Theaterproduktionen waren auf Eis gelegt.

Wie für viele, war auch für sie der Lockdown eine schwierige Zeit: Die Regissuerin Ami Barbara Rauch. – Bild: Lina Weber

Von 0 auf 180 – zwei Premieren innerhalb 5 Wochen

Dass sie jetzt für zwei Produktionen fast gleichzeitig Regie macht, bringt nicht nur Gage, sondern auch viel anspruchsvolle Arbeit. Neben Uetendorf, wo das hier behandelte Stück «Die sieben Todsünden» aufgeführt wird, ist nun auch Toffen ihr Arbeitsort.

In Uetendorf wird Regie und Spiel ausschliesslich von Frauen bestritten. Frauen im Alter der besten Freundin der Braut bis zur Oma. Es ist spannend den verschiedenen Frauen beim Spielen zuzuschauen.

Ein Stück, komplett von Frauen bestritten: Hier zeigt die Oma Rita, Julia und Bella den Hochzeitsschmuck. – Bild: Lina Weber

Sie geben alles und schenken sich nichts

So ist es vom Inhalt her indiziert. Familiäre Animositäten werden breitgeschlagen, Heimlichkeiten bloss gelegt und Handtaschen gefilzt. Gut gehütete Geheimnisse werden ans Licht gezerrt, die Nerven liegen blank und die Braut ist unauffindbar. Eine Komödie, die auch in die familiären Abgründe leuchtet, wo sie dann auftauchen – die sieben Todsünden.

Neid, Völlerei, Habgier, Wollust, Hochmut, Trägheit und Zorn

Das sind die Todsünden die Papst Gregor I. um das Jahr 600 zusammengetragen hat. Heutzutage mutet das seltsam an, da diese Eigenschaften weit verbreitet und zum Teil nicht einmal besonders verpönt sind. Es sind Charaktereigenschaften, die gang und gäbe sind, jedenfalls in unserer industrialisierten, westlichen Welt.

Schön, dass man im Theater damit komödiantisch umgehen kann.

Es spielen:

Cinzia Corti: Brautmutter Beata
Corina Frehner: Hochzeitsplanerin Julia
Pia Germann: Oma der Braut Ira
Jeanine Greber: Hygienemanagerin (Putzfrau) Rita
Emely Stettler: beste Freundin Bella
Angelika Wyer: Schwester Ina
Isabella Zbinden: Schwiegermutter Pia

Regie: Ami Barbara Rauch
Bühnenbild: Andreas Stettler

Fast das ganze Ensemble: Pia Germann, Corina Frehner, Emily Stettler, Angelika Wyler, Isabelle Zbinden und Cinzia Corti. – Bild: Lina Weber
Auch noch im Ensemble: Jeannine Greber, sie spielt die Hygienemanagerin Rita. – Bild: Lina Weber

Premiere im März

Das Stück «Die sieben Todsünden oder die Hochzeit der Wetterfee» feiert am 9. März 2023 Premiere in der Alten Oele. Tickets können hier reserviert werden.

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