Werner: Du sag mal, Manuela, wie hast du es mit den Social Media? Bist du da fest dran?
Manuela: Ich bin tatsächlich zwiegespalten in Bezug auf Social Media. Einerseits nutze ich beruflich beispielsweise Instagram sehr aktiv und finde, es biete viele Möglichkeiten, etwas Gutes in die Welt zu bringen. Gleichzeitig merke ich aber auch, wie viel Zeit Menschen (inklusive mir) inzwischen auf Social Media verbringen und das finde ich auch besorgniserregend.
«Social Media bietet viele Möglichkeiten, etwas Gutes in die Welt zu bringen.»
Manuela Bamert
Werner: Ja, du gehörst nicht mehr zur TikTok-Generation. Aber du hast eine Homepage, die ist doch wichtig für dich?
Manuela: Ja, ich habe eine Homepage, die sich gerade im Neuaufbau befindet. Diese ist wichtig für mich, weil sie quasi meine Visitenkarte ist. Ich kann dort nicht nur auf meine aktuellen Coaching- und Workshopangebote aufmerksam machen, sondern auch Grundlegendes zu meiner Philosophie und Arbeitsweise vermitteln sowie auf Blogartikel und Podcastepisoden verlinken. Dadurch ist sie beständiger und weniger schnelllebig als beispielsweise Instagram.
Werner: Kürzlich sah ich einen Dok-Film über TikTok. Ich war überwältigt von der grossen Zahl junger Leute, die da mittun und vom riesigen Einfluss, den Stars auf Zehntausende von jungen Leuten haben können. Hast du auch schon hineingeschaut?
Manuela: Es ist länger her, seit ich mal auf TikTok reingeschaut habe. Ich nutze die App nicht, weil mir die Videos zu schnell und zu hektisch waren. Daran zeigt sich wohl deutlich, dass ich nicht mehr zur jüngsten Generation gehöre. Ich finde es auch verblüffend zu sehen, welchen Einfluss Leute mit vielen Followern auf das Leben junger Menschen haben durch diese und andere Plattformen. Nutzt du eigentlich Social Media?
«Ich finde es verblüffend zu sehen, welchen Einfluss Leute mit vielen Followern auf das Leben junger Menschen haben.»
Manuela Bamert
Werner: E-Mail, SMS und WhatsApp brauche ich täglich. Und YouTube ist für mich eine wunderbare Quelle von Kulturgenuss. Oft liege ich abends auf dem Kanapee und höre mir mit Kopfhörern meine Lieblingsmusik an oder lausche einem Vortrag. In die andern Social Media schaue ich neugierdehalber hinein, seit ich bei UND einen Kurs darüber absolviert habe. Ich möchte die Kultur der Jungen kennen lernen.
«Ich möchte die Kultur der Jungen kennen lernen.»
Werner Kaiser
Manuela: Ich finde es schön, dass du dich so dafür interessierst und die positiven Aspekte von Social Media hervorhebst. Ich schaue mir auch oft Dokus an auf YouTube und finde es sehr schön, wie viel Wissen öffentlich und immer verfügbar ist. Was magst du denn besonders an der Kultur der Jungen?
Werner: Wenn ich in diese Media schaue, ist es gar nicht, weil ich das eine oder das andere mag. Ich will es einfach kennenlernen, weil die Kultur der Jungen Zukunft ist. Ob es uns gefällt oder nicht, wir Alten werden abtreten und den Jungen Platz machen. Was ich bewundere, ist übrigens die Leichtigkeit und Schnelligkeit, mit der sie sich bewegen. Da komme ich gar nicht mehr mit. Bei allem Interesse frage ich mich schon, ob das alles nicht manipuliert und in eine falsche Richtung geleitet wird.
«Wir brauchen eine gesunde Mischung von Interesse und Skepsis allem kulturellen Geschehen unserer Welt gegenüber.»
Werner Kaiser
Manuela: Die Schnelligkeit und Leichtigkeit finde ich auch beeindruckend. Aber genau das führt halt auch dazu, dass beispielsweise Quellen oft nicht richtig geprüft werden und sich sowohl positive oder nützliche wie auch manipulative oder schädliche Inhalte in einer rasanten Geschwindigkeit verbreiten können. Ich glaube Interesse zu zeigen und Entwicklungen kritisch zu hinterfragen ist eine gesunde Mischung im Umgang mit Social Media.
Werner: Ja, da hast du natürlich völlig recht. Wir brauchen eine gesunde Mischung von Interesse und Skepsis allem kulturellen Geschehen unserer Welt gegenüber.