Ein reich befrachtetes Programm, moderiert durch Nina Pfenninger und Rebecca Omoregie, beide in leitender Stellung bei Wohnbaugenossenschaften Zürich und Schweiz, erwartete die Teilnehmenden.
Die Referierenden
Prof.em. Dr. Pasqualino Perrig – Chiello,
Elias Rüegsegger, Initiant, Entwicklung und Projekte UND Generationentandem
Katharina Nägeli – Hänseler und Patrizia Huber – Pompeo, Wohnbaugenossenschaft Hasliberg,
Christa Schönenberger, Siedlungsorganisation GeWo Burgdorf
Elly Brenner, Bewohnerin und Mitglied Führungsteam der GESEWO, Mehrgenerationenhaus Giesserei, Winterthur,
Marie Antoinette Glaser, Direktorin ETH Wohnform
Ulrich Otto, age research
Über diesen Anlass umfassend berichten zu wollen, ergibt keinen Sinn, denn alle Dokumentationen wurden unter expert plus öffentlich gemacht.
Urs Hauser, Direktor der Wohnbaugenossenschaften Schweiz, betonte in seinem Begrüssungswort, wie wichtig es ist voneinander zu lernen, welche Werkzeuge und Rahmenbedingungen ein gelingendes Zusammenwohnen ermöglichen. Es brauche generell mehr Miteinander.
Frau Perrig Chiello stellte vehement in Abrede, dass ein Generationenkrieg stattfinde. Sie sieht die Covid 19 Pandemie als Stresstest für Generationenbeziehungen, aber durch die Offenlegung der Probleme auch als Chance der Annäherung. Das sei keine Selbstverständlichkeit. «Innovative Ideen sind gefragt!»
Damit spielte sie Elias Rüegsegger den Ball zu, der meinte, Generationenwohnen sei äusserst herausfordernd. UND Generationentandem sei dann ein eher niederschwelliges Projekt für die Förderung des Austausches zwischen den Generationen. Der Fokus im Dialog sollte nicht explizit auf die Unterschiede gerichtet sein, sondern auf Themen.
Am Hasliberg soll ein Modellvorhaben realisiert werden: Zwei Häuser, ein Kaffee, ein Dorfladen, die Spitex, alle Altersstufen, Inklusion, Nachhaltigkeit, einfach wunderbar!
Werden sich junge Menschen finden, die sich hier engagieren wollen? Frau Nägeli und Frau Huber hoffen es.
Christa Schönenberger, Siedlungskoordination von GeWo Burgdorf, weiss davon zu berichten, wie sich Projekte verändern können. «Zuerst ist da ein schönes Organigramm, dann kommen die Menschen.» Sie sind oft überfordert. Der Demokratisierungsprozess, das Mitdenken und Mitreden erfordern Zeit, grosse Ohren, Augen, Hände und Herz.
Elly Brenner wohnt in einem selbstverwalteten Mehrgenerationenhaus in Winterthur. Da müssen alle mit anpacken. Das funktioniert nur, wenn gewisse Arbeitseisätze geleistet werden müssen. Freiwilligkeit geht nicht. Sie empfiehlt, viel Gemeinschaftsfläche als Orte der Begegnung einzuplanen, aber: «Gemeinschaft kann nicht verordnet werden. Sie wird gelebt»
Zum Schluss stellten Marie Glaser und Ulrich Otto ein Forschungsprojekt der ETH vor. Sie untersuchen Projekte, die länger bestehen als 5 Jahre. Wie sind diese und die beteiligten Menschen gealtert? Wo sind die Stolpersteine? Welche Handlungsempfehlungen können abgeleitet werden? Entfalten sie eine Wirkung gegen aussen?
Wie Frau Perrig zu Beginn sagte, sind Isolation und Einsamkeit die wahren Epidemien der Zukunft. Gelebte Generationensolidarität ist das Gegenmittel.