Andrin und Noel, wo haltet ihr euch gerne auf?
Wir machen viel mit Kollegen aus Hilterfingen und Hünibach ab. Im Sommer sind wir oft am See, bei der «Kuhträichi». Diese befindet sich neben der Badi Oberhofen, in der Nähe des Schlossparks. In den Sommerferien, an warmen Tagen, ist fast immer jemand dort. Wir baden, tauchen und bööteln.
Noel: Ich finde es gut, dass es dort keine Einrichtungen hat wie zum Beispiel Springtürme. Das ist natürlicher.
Andrin: In der Freizeit spiele ich Trompete oder Unihockey. Mit Kollegen spiele ich Fussball. Ich baue auch gerne Modelleisenbahn oder Modellflieger. Bei schlechtem Wetter bin ich mit meinen Freunden in meinem Zimmer am Basteln.
Noel: Ich bin in Hünibach im Fußballklub und spiele dort auch an Matches. Auf dem regionalen Platz Rossweid im Quarter spielen Leute von 5 bis 20 Jahren. Manchmal schauen ältere Leute zu, reden mit uns und haben Freude daran. In Hünibach sieht man auch viele ältere Leute spielen, welche wohl auch im Fussballklub sind. Ich gehe auch in den Schlagzeugunterricht der Musikschule. Mit Kollegen spiele ich auch gerne Unihockey, da war ich früher auch im Klub. Pumptrack und Trottinett fahren mache ich auch gerne. Pumptracks sind eine Art Rennautobahn für Trottinetts und Velos.
Begegnen sich die Menschen genügend?
Gerade bei der Kuhträichi begegnen sich verschiedene Leute. Manchmal sind auch Eltern der Kinder dort oder auch Maria, unsere Nachbarin. Sie hat uns gerade dort für das Interview angefragt.
Noel: An diesem Ort sieht man fast alles. Früher hielten sich dort eher Kinder auf, aber seit zwei Jahren hat es immer mehr Leute, auch Ältere, für die es vielleicht in der Badi zu viel Betrieb hat. Es hat auch viele kleinere Kinder und alles sonst dazwischen. Viele Leute kommen nur kurz in den See und gehen wieder nach Hause.
Gab es an diesem Ort auch schon Konflikte?
Noel: Nein, eigentlich nicht. Meine Kollegen und ich spielen da jeweils auch Fussball, aber wir schauen darauf, dass wir dies nicht gerade bei den Badetüchern machen. So wurden wir auch noch nie verscheucht.
Pflegt ihr ausserhalb der Familie Begegnungen mit Leuten aus anderen Generationen?
Andrin: Sicher mit unseren Nachbarn, und zwar, seit wir ganz klein waren. Mit ihnen haben wir auch immer wieder Ausflüge gemacht.
Noel: Mit ihm haben wir Gegenstände aus Holz gebaut. Er hat uns da vieles beigebracht. Wir haben viele spannende Ausflüge unternommen, was beiden Generationen Freude gemacht hat. Er hat sich dabei bei der Planung immer viel überlegt. Diese Nachbarn hatten schon Freude, als wir geboren wurden und kamen vorbei. Damals gab es hier im Quartier noch nicht so viele Kinder. Da wir sie immer wieder sehen, weil sie gerade neben uns wohnen, ging das mit dem Kontakt leicht.
Hättet ihr eine Idee wie man die Begegnung zwischen den Generationen im Dorf fördern könnte?
Noel: Durch Aktionen wie beispielsweise das Erzählcafe, welches unsere Mutter organisiert hat.
Andrin: Sehr gut für die Begegnung der Generationen ist auch das Blochbräteln. Da treffen sich alle Leute, welche in unserem Quartier wohnen. Da mischen sich Alt und Jung.
Wo gibt es zwischen den Generationen Berührungsängste, Missverständnisse oder gar Konflikte?
Wir hatten einmal eine Begegnung mit einem älteren Autofahrer, welcher meinte, dass unser Kollege ihm den Mittelfinger gezeigt hätte. Das war aber ein Missverständnis: er hatte nur beim Reden herumgefuchtelt. Der Mann liess uns erst in Ruhe, als sich unser Kolleg entschuldigt hatte.
«Sie strichen einfach den freiwilligen Schulsport und das Unihockey fällt aus. Aber die Sportvereine vom Dorf können noch immer voll trainieren, zum Teil zu den Zeiten, in denen wir vorher Schulsport hatten. Das ist unfair.»
Andrin und Noel
Andrin: Wegen Umbauten können im Dorf momentan nicht alle Turnhallen genutzt werden, weil eine Turnhalle vollständig abgerissen wurde. Da strichen sie einfach den freiwilligen Schulsport und das Unihockey fällt aus. Aber die Sportvereine vom Dorf können noch immer voll trainieren, zum Teil zu den Zeiten, in denen wir vorher Schulsport hatten. Das ist unfair.
Begegnen sich die Generationen auf Augenhöhe?
Bei Konflikten und Anschuldigungen kann man gegen Erwachsene einfach nichts ausrichten. Da sagt man halt: «Okay, machen wir so!» Dann hört man einfach auf, fängt aber eine Zeit später wieder an, aber dann dafür etwas weniger heftig. Die Erwachsenen regen sich manchmal masslos auf wegen einer Kleinigkeit. Wenn es ein Missverständnis ist, kann man zwar sagen, dass es nicht so gemeint war, aber meistens kommt man damit nicht an.
«Bei Konflikten und Anschuldigungen kann man gegen Erwachsene einfach nichts ausrichten.»
Andrin und Noel
Was sollte die Gemeinde anders machen?
Andrin: Das Fussballfeld sollte etwas häufiger gemäht werden. Jemand von der Gemeinde mäht es zwar, aber es dauert jeweils etwas lange, bis er wieder kommt.
Habt ihr Ideen, wie das Gemeinschaftliche gefördert werden könnte?
Wir wünschen uns Treffpunkte für Jugendliche für die Winterzeit, wo man zum Beispiel Tischtennis spielen kann. Im Schlosskino Oberhofen dürften vermehrt Filme gezeigt werden, die auch Teenager interessieren.