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zäme redä, zäme läbe: «Es braucht günstigen Wohnraum»

Andreas Schoder wohnt zwar nicht auf dieser Seite des Thunersees, macht sich jedoch intensiv Gedanken zum Generationenleitbild «zäme redä, zäme läbe» der Gemeinden Hilterfingen, Oberhofen und Heiligenschwendi. Als Leiter eines Alterszentrums ist er sehr interessiert an einem Austausch mit jüngeren Menschen.

Freitag, 13. Januar 2023 Fritz Zurflüh (68)
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Findet die Generationenperspektive enorm wichtig: Andreas Schoder. – Bild: Privat

Andreas Schoder (64)
– war 1997 bis 2022 Leiter des Altersheims Seegarten in Hünibach
– wohnt in Spiez

Andreas Schoder, welche generationenübergreifende Begegnung hat Sie besonders beeindruckt?

Die erste demente Frau, die im Heim einzog, fühlte sich hier nicht wohl. Sie vermisste ihre gewohnte Umgebung. Da realisierte ich, dass grosse Schwierigkeiten auf unsere Gesellschaft zukommen, da wir zunehmend viel älter werden als früher. Damals sprach man von Arterienverkalkung! Heute sind es Demenz und Alzheimer, die man übrigens erst nach einer Obduktion zu 100 % auseinanderhalten kann.

Was heisst für Sie Lebensqualität?

Die Schweiz ist ein wunderbares Land, gewissermassen das Paradies auf Erden. Das Sozialsystem funktioniert, falls wir uns dazu überwinden können, Hilfe anzufordern und anzunehmen, wenn wir sie brauchen.

Welchen Beitrag leistet die Gemeinde dazu?

Hilterfingen ist Partner unseres Alterszentrums und unterstützte uns beim Kauf einer Parzelle, auf der wir Alterswohnungen bauen können. Diese sollten immer in der Nähe eines Alters- und Pflegeheims sein, damit Synergien genutzt werden können: Essen, Waschen, Hausdienst, Spitex. Damit die Gemeinde etwas tun kann, braucht es allerdings Landreserven, Betreiber und den Goodwill der Bevölkerung. Es soll sich zwar rechnen, aber viel Cash lässt sich damit nicht machen. Sonst wird es für die NutzerInnen zu teuer.

Der Kontakt zu anderen Organisationen kann herausfordernd sein, aber der Seegarten bleibt dran. – Bilder: Seegarten Hünibach

Könnte die Gemeinde noch mehr tun?

  • Der Mahlzeitendienst ist ein Defizitgeschäft. Da könnte uns die Gemeinde unterstützen – zum Beispiel mit 5 Franken pro Mahlzeit, eventuell auch für den Mittagstisch.
  • Hat das Gesundheitswesen genügend Arbeitskräfte? Dieser Branche dürfte die Gemeinde etwas mehr Wertschätzung entgegenbringen. Geputzt wird im Seegarten von Portugiesinnen. Wir Schweizer lassen arbeiten! Unser Betrieb ist das grösste KMU, aber einen Wohnsitz in der Gemeinde können sich nur ganz wenige leisten!
  • Die Gemeinde könnte Generationswohnformen fördern – aber die Bevölkerung muss das dann auch wollen!

Wo können sich die Menschen treffen?

Da ich in Spiez wohne, nehme ich nicht an lokalen Anlässen teil, schon nur wegen der vielen Staus.

Wie beurteilen Sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt?

Ich finde wir sind als Gesellschaft egoistischer geworden. Ich fahre seit 20 Jahren von Spiez nach Hünibach und beobachte in Kreiseln, dass sich mehr und mehr die Schnelleren und Stärkeren durchsetzen. Das Demokratieverständnis nimmt ab. Jeder und jede schaut für sich. Zudem liest kaum noch jemand eine Zeitung. Pushnachrichten auf dem Handy müssen genügen. Die Selbstkritik nimmt ab.

«Ich finde wir sind als Gesellschaft egoistischer geworden. Das Demokratieverständnis nimmt ab. Jeder und jede schaut für sich.»

Andreas Schoder

Wo vermuten Sie zwischen den Generationen Berührungsängste oder gar Konflikte?

Wir Alten haben vieles verkehrt gemacht: Gewinnoptimierung ohne Rücksicht auf das Klima, auf die Ressourcen. Ich frage mich, ob die Jungen dazu bereit sind, den Sozialpakt weiterzutragen.

Welche Rolle spielt die Gemeinde beim Einbringen von Ideen und Anliegen?

Als Heimleiter habe ich einen guten Draht zum Gemeinderat und kann meine Anliegen einbringen. Persönliche Beziehungen sind wichtig.

Wer spielt sonst noch eine Rolle?

Wir haben eine gute Verbindung zur Kirchgemeinde. Sie ist im Stiftungsrat vertreten wie auch der Gewerbeverband, die politische Gemeinde, die Burgergemeinde, die Frauenvereine, die Spitex, die Pro Senectute und Heiligenschwendi. So sind wir breit abgestützt.

Wie beurteilen Sie die Angebote bezüglich Generationenwohnen und Alterswohnen?

Es gibt heute genügend Heimplätze, aber zu wenig bezahlbaren Wohnraum im Alter. Ältere Leute leben seit Jahrzehnten hier. Dann wird die Liegenschaft verkauft, saniert oder abgerissen und es entstehen Neubauten. Die Menschen können sich die hohen Mieten nicht mehr leisten und verlieren ihre Lebensgrundlage.

Innovative Wohnformen sind im Kommen, brauchen aber auch Mut: «Mehr Wohnen» in Oerlikon. – Bild: Stadt Zürich

Wenn ältere HausbesitzerInnen, die oben am Hang wohnen und sich mit den Steigungen schwertun, die Chance sehen, in derselben Ortschaft eine erschwingliche Alterswohnung zu beziehen, geben sie Wohnraum für junge Familien frei. So entsteht eine gute Altersdurchmischung.

Als Gerontologe frage ich mich: «Was ist die ideale Wohnform? Vielleicht eine WG?» Sehr betagte Menschen wollen davon nichts wissen, aber vielleicht die nächste Generation. Ich finde, dass sich Männer besser in WGs einfügen können und auch eher Hilfe annehmen als Frauen. Eine Folge ihrer Erfahrungen im Militär?

Thema des Generationentalks vom 21. Oktober: Kristjan Bardheci lebt mit einer 90-jährigen Frau in einer Generationen-WG. – Bild: Hans-Peter Rub

Wie steht es um die Schulen?

Das ist gut. Das Altersheim konnte eine Weile für die Tagesschule kochen – aber wir kochten zu gesund. Sie suchten einen anderen Anbieter.

Wo drückt der Schuh zum Thema Mobilität?

Die Busse stecken oft im Stau fest. Selbst mit dem E-Bike kommt man nicht gut vorwärts. Die Gemeinden sollten sich gegenüber Thun und dem Kanton für eine Verbesserung der Verkehrssituation wehren. Das Einbahnregime funktioniert nun mal nicht. Spiez profitiert von dieser Situation. Ist der Kreisingenieur unseren Gemeinden gegenüber nicht gut gesinnt?!

Mit einem Tunnel beim Thunerhof oder einer Brücke wäre das Problem gelöst.

«Wir Alten haben vieles verkehrt gemacht: Gewinnoptimierung ohne Rücksicht auf das Klima, auf die Ressourcen. Ich frage mich, ob die Jungen dazu bereit sind, den Sozialpakt weiterzutragen.»

Andreas Schoder

Sind Sie zufrieden mit der medizinischen Versorgung?

Der Kanton wünscht sich nur noch wenige grosse Ansprechpartner. Ich finde es jedoch gut, dass es im Seehof wieder eine Arztpraxis gibt. Die Spitex Oberhofen Hilterfingen sollte auch an Ort bleiben.  Heiligenschwendi wird noch von hier aus bedient. Wenn die Versorgungspflicht fällt, wird der Grundsatz, so lange wie möglich zu Hause zu bleiben, in Frage gestellt.

Bietet der öffentliche Raum gute Möglichkeiten für Begegnungen?

Der Seegarten hat einen starken Kontakt zur Kita jenseits der Strasse. Wir führen ein Kaffee, haben eine eigene Poststelle. Wir suchen also den Kontakt, aber die Leute müssen den Mut aufbringen, ein Alterszentrum zu betreten.

Früher gab es noch mehr Vereine, die sich im Altersheim engagierten: die Musik spielte, die Trachtengruppe tanzte, andere Vereine kamen. Heute sind die AltersheimbewohnerInnen sehr alt oder nicht gut «zwäg». Sie sind nicht mehr bereit, Vereine nach 19 Uhr zu empfangen. Wir führen ein Oktoberfest mit maximal 100 Teilnehmenden, mit Lederhosen und Dirndl, durch. Es kommen vor allem Leute 50plus.

Hünibach ist eigentlich ein Schlafdorf. Der Boden in Hilterfingen ist sackteuer! Hier wohnen viele Akademiker oder hohe Beamte und diese sind eher nach Thun oder Bern orientiert. Die Ländte ist super, in diesem Beizli begegnen sich Menschen aller Generationen. Auch in der Hüneggkurve ist Leben.

Für die Jungen ist der Sportplatz «der» Begegnungsort. Das Grümpelturnier des Fussballclubs ist wichtig.

Wie steht es um die Nähe zu den BewohnerInnen? Sind sie gut informiert?

Vier Mal im Jahr können wir die Gemeindeinformationen als Plattform nutzen. Auch den Oberhofner und den Thunerseeboten können wir lesen – aber tun wir das auch?

Was wünschen Sie sich als Resultat dieses Generationenleitbildes?

Es braucht günstigen Wohnraum, indem man zum Beispiel einmal ein Objekt der Spekulation entzieht und es einer Stiftung oder einer Baugenossenschaft mit Auftrag übergibt. Das heisst unter Umständen Verzicht auf Steuereinnahmen! Auf Gemeindeebene kann viel bewegt werden, aber das wird leider in Bern zu wenig gehört und kaum finanziell unterstützt.

Generationenleitbild «zäme redä, zäme läbe» in Hilterfingen, Oberhofen und Heiligenschwendi

Viele Gemeinden haben Altersleitbilder. Diese sind oft in die Jahre gekommen und setzen sich mit den älteren Generationen auseinander. Solche Leitbilder definieren die Alterspolitik einer Gemeinde. Also bestimmte Massnahmen die älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben mit hoher Qualität ermöglichen. Viele Gemeinden denken nun neu und wollen Generationenleitbilder erarbeiten. Die Menschen aller Generationen sind im Blick.

UND Generationentandem begleitet zwischen Juni 2022 und Dezember 2023 den Gemeindeverband Hilterfingen, Oberhofen und Heiligenschwendi auf dem Weg zum Generationenleitbild. Im Fokus steht der Prozess und das Miteinander. Eine Spurgruppe mit offiziellen VertreterInnen aus allen drei Gemeinden und aus der Bevölkerung erarbeitet das offizielle Leitbild. Am Freitag, 31. März 2022 laden die drei Gemeinden zum Mitmach-Anlass «zäme redä, zäme läbe» ein.

Für das Generationenleitbild führt UND Generationentandem Interviews mit Menschen aus den drei Gemeinden. Alle Interviews und Beiträge zu «zäme redä, zäme läbe»: hier.

Workshop Generationenleitbild
UND Generationentandem unterstützt die Spurgruppe für das Generationenleitbild Hilterfingen, Oberhofen, Heiligenschwendi: Elias Rüegsegger und Fritz Zurflüh, mit Maria Graf, Darleen Pfister, Rebekka Strub, Francois Villet, Martin Loretz, Thomas Heri, Tina Bollmann und Beat von Känel. – Bild: Victor Keller

Beitrag von:

Fritz Zurflüh (68)

Erfahrungen in Personal-/Organisationsfragen, leidenschaftlicher Dialogisierer zu Un-/Sinn unseres Denkens und Tuns.

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