Regelmässig kommen sie wieder, die Basler Bänkler, die ihre Verse vortragen.Sie sind versteckt hinter ihren meist gleichbleibenden Larven und im Kostüm. Sie singen ihre Bänke meist mit der gleichen Melodie – man wartet freudig gespannt auf ihren Auftritt. Mit dabei ist immer der «Helgebueb», der dem Publikum zum Vers das entsprechende Bild zeigt.
Es bekommen Politiker, Sportler oder Basler Institutionen ihr Fett ab – hin und wieder auch Bundesräte. Man erwartet geradezu Sprüche über die hass-geliebten Nachbarn aus Baselland, Zürich oder dem nahen Deutschland! Spätestens ab dem Herbst werden Themen aus der Lokalpolitik gesammelt.
Es wird Ärger oder Frust in Verse geschmiedet. Es wird daran gefeilt, geschraubt und weggeschmissen – bis der Vers dann endlich sitzt, in korrektem «Basel-Dytsch» geschrieben und vorgetragen. Die Verse werden erst vor Freunden vorgetragen – und Korrekturen werden entgegengenommen. Der Aufbau der Verse ist immer ähnlich: In der ersten Zeile hört man eine Banalität – dann folgt ein Zickzackweg, um in der letzten Zeile die Pointe zu bringen. Und erst mit der letzten Zeile wird auch klar, was die Zeichnung zum Vortrag eigentlich meint.
Es kann eine Personalunion sein: Ein einzelner Bänkler singt und zeigt dazu ein Bild. Es können zwei Bänkler sein oder eine ganze Gruppe.
Gewisse Schnitzelbänkler haben schon fast Kultstatus erreicht: Sie bringen ihren Vortrag als Rap; sie werden mit Vorschussgelächter empfangen! Ein Lacher – ein Applaus – und es heisst «ciao zämme bis zum näggschte Mol!»