Dieser Beitrag ist im Rahmen des Kerzenziehens am Wintermarkt des Berner Generationenhauses entstanden. UND Generationentandem hatte dort einen Märitstand.
Feuer fasziniert Menschen unterschiedlichen Alters. Es spendet Licht, Wärme und vermittelt seit Hunderten von Generationen die Gefühle von Geborgenheit und einem Zuhause. Schon bei Kindern beginnt das Erforschen: Sie spielen mit dem Feuer. Früh lernen sie damit umzugehen und erkennen auch die gefährlichen Seiten des Elementes. Gerade diese wecken ihre Neugierde und ihr Interesse. Feuer bietet verschiedenste Spiel- und Aktivitätsmöglichkeiten: Schlangenbrot backen, Kochen, mit der Holzkohle zeichnen, «bubele» oder das Anzünden einer selbstgezogenen Kerze können zum Erlebnis werden.
Einladung zur Einkehr
Menschen blicken in das Licht der Flammen, sind verzaubert, werden vielleicht ruhig, denken über Lebensfragen nach und reflektieren sich und die Welt. Ins Licht einer Kerze oder in die Flammen eines Lagerfeuers zu blicken, lädt ein, sich nach innen zu kehren. Sich im Jetzt in den Flammen wiederfindend, oder dem früheren Feuer der Liebe nachschwelgend. Das Feuer erweckt Kindheitserinnerungen, eine schöne Möglichkeit, den Verlauf des Lebens zu studieren.
Das Feuer kann sehr verbindend sein. Seit Tausenden von Jahren bringt es Gemeinschaften und Menschen unterschiedlichen Alters zusammen. Ein Lagerfeuer gibt einen Fixpunkt, eine gute Umgebung für ein Kennenlernen und Gespräche.
Fluchtgedanken
Manchmal ist es verlockend,
in luftigen Höhen zu verweilen,
dort oben, in der kühlen Luft der Einsicht,
wo die Hitze des Lebens nicht länger brennt.
Dabei weiß ich,
wir müssen immer wieder hinab,
dorthin, wo das Feuer brennt,
die Flamme, die uns leben lässt,
dorthin, wo Lust und Leid,
wo Freud und Schmerz zu Hause sind.
Ich weiss,
wir müssen unseren Becher leeren,
bis auf den Grund,
auch wenn der Trunk zuweilen bitter ist,
sonst wird er giftig, kommt immer wieder.
Ich weiss auch,
wir können jederzeit hinauf,
in die klare Luft reinen Geistes,
können uns verbinden, jederzeit,
mit dem Licht, in jedem Feuer,
dem einen Licht, in jeder Glut.
Michael Breer