
Der gemeinsame Stricknachmittag. Bild: Mariëlle Schlunegger
Draussen ist es grau, der Nebel umgibt die Laubbäume, an denen kaum noch Blätter hängen, die Luft ist feucht und der Regen kündigt sich an. Perfektes Lismiwätter, was sonst? Mit einer grossen Tasse Tee, leckeren Stroopwafels und viel Wolle zur Auswahl treffe ich mich mit Helen an einem Novembertag zum Stricken. Bisher kannten wir uns noch nicht, was mich ein wenig nervös stimmt. Doch die Nervosität ist schnell verflogen, als mich die liebevollen Kugelaugen von Helens Hunden anschauen. Gleichzeitig lerne ich auch sie als deren herzliche Besitzerin kennen. Doch um diese Drei soll es in diesem Text nicht gehen. Vielmehr möchte ich auf den wunderschönen Stricknachmittag zurückblicken und ein paar aus dem Strickkästchen geplauderte Geheimtricks verraten. Ganz unbekannt ist mir die Stricktechnik nicht. Bereits während der Schulzeit wurde ich mit Täfeli zum Stricken motiviert. Später strickte ich einen Schal, wobei ich mir das Anschlagen der Maschen selbst beibrachte. Doch bis eine auf der vorgesehenen Nadel abgelegt werden konnte, verging viel Zeit mit dem Sortieren der Fäden und dem richtigen Anordnen meiner Finger. Indem ich Daumen sowie Zeigefinger unter den Faden hielt, ging es mit dem Anschlagen ganz schnell. Aber die Maschen waren viel zu eng zum Weiterarbeiten.

Einfache Tipps für warme Socken
Heute empfiehlt mir Helen, zum Anschlagen jeweils zwei Nadeln zu nehmen, damit die Maschen etwas lockerer ausfallen.Jetzt, wo es kalt wird, wünsche ich mir flauschig warme Socken, die mit fünf Nadeln gestrickt werden. Zwischen den Nadeln gab es bisher immer eine grosse Lücke, die mir Helen mit einem kleinen Trick zu überbrücken hilft. Nach dem Anschlag schliesse ich die Runde, bevor ich die fünfte Nadel ins Spiel bringe. Ob ich jede Nadel mit zwei rechten Maschen beginnen muss, frage ich Helen. Sie beruhigt mich, ich könne einfach immer zwei links, zwei rechtsstricken, da das Muster als Ganzes zusammengehört. Mit diesen Tricks kann ich nun viel entspannter stricken und lerne nebenbei eine ganz tolle Frau kennen. Wir haben uns bestimmt nicht zum letzten Mal getroffen. Denn während ich diesen Text schreibe, bemerke ich plötzlich, dass meine Füsse ganz kalt sind. Es ist Zeit für das nächste Stricktreffen mit Helen. Auf uns wartet nicht nur das Stricken, sondern sicher auch viel Gesprächsstoff.