UND Generationentandem

UND Generationentandem

  • online
  • print
  • programm
  • technikhilfe
  • höchhus
  • festival
  • about
  • Menschen
  • Politik
  • Kultur
  • Meinung
  • Generationenfragen
  • Voll digital
  • wohnenUNDleben
  • Team
  • Mitmachen
  • Mitgliedschaft
  • Spenden
das Generationentandem
Menu
  • online
    • Menschen
    • Politik
    • Kultur
    • Meinung
    • Generationenfragen
    • Voll digital
    • wohnenUNDleben
  • print
    • Schwerpunkt
    • Magazin bestellen
    • Magazin verschenken
  • programm
    • Events Archiv
    • Zuhörbänkli
    • UND-Runde
    • Politpodien
    • UniSONO
    • Generationenforum
    • Generationentalk
    • Kerzenziehen
  • technikhilfe
    • Blog: voll digital
    • Individuelle Technikhilfe
    • Verschenken
  • höchhus
    • Öffnungszeiten
    • Angebot
    • Soziale Gastronomie
    • Unterstützung gesucht?
    • Tauschen statt kaufen
    • Organisation
    • Geschichte
  • festival
    • News
    • Info
    • Festivalgelände
    • Organisation
    • Mitmachen
    • Unterstützung
    • Rückblick 2024
  • about
    • Blog
    • Strategie
    • Projekte
    • Mitmachen
    • Verein
    • Charta
  • Team
  • Mitmachen
  • Mitgliedschaft
  • Spenden

«Mir einen Regenbogen vorzustellen ist sehr schwierig»

Die Bernerin Daniela Moser ist seit ihrer Kindheit blind. Deshalb profitiert sie besonders von der Digitalisierung.

Donnerstag, 05. Dezember 2019 Céline Rüttimann (30)
 Facebook  Twitter  WhatsApp  E-Mail
Daniela Moser auf dem Balkon ihres Elternhauses in Walkringen. Bild: Adrian Moser

Der Mensch verlässt sich meistens darauf, was er sieht. Aber nicht Daniela Moser – sie verlässt sich auf ihr Gehör und ihren Tastsinn, denn sie ist von Geburt an blind. Sie sitzt in der Küche ihres Elternhauses in Walkringen und schenkt sich ein Glas Wasser ein. Dabei hält sie ihren Finger ins Glas, um die Menge abzumessen. Einer der vielen kleinen Tricks, die sie für den Alltag ohne Augenlicht braucht

Die 26-jährige Bernerin wirkt sehr lebensfroh. Doch als Kind hatte sie eine schwere Zeit. Sie wurde dutzende Male an den Augen operiert und musste viel Zeit im Spital verbringen. Statt auf dem Hof herumzutollen musste sie dann oft im Haus bleiben. Seit sie fünf Jahre alt ist, ist sie auf dem linken Auge komplett blind. Mit dem rechten Auge kann sie Farben erkennen und zwischen hell und dunkel unterscheiden. Sie erkennt zum Beispiel einen Fussgängerstreifen als gelben verschwommenen Fleck am Boden. Die Ampel hingegen ist zu weit weg, als dass sie die Lichtsignale sehen könnte. Personen, die ganz nahe neben ihr sitzen, erkennt sie als dunkle Kontur. In der Blindenschule Zollikofen und in der Lehre als Kauffrau nagte die Frage «Warum gerade ich» manchmal an ihr. Andererseits kenne sie nichts anderes. «Für jemanden, der erst im Laufe seines Lebens erblindet, muss es viel schlimmer sein.»  

Bild: Adrian Moser

Obwohl Daniela Moser nichts sehen kann, zeichnet sie für ihr Leben gern. «Wenn Sie wollen, zeichne ich Ihnen ein Pferd» , sagt sie. Ein Tier könne sie anfassen und gewinne dadurch eine gewisse Vorstellung davon. Auf dem Papier sehe das Pferd zwar etwas abstrakt aus, aber das sei für sie nicht wichtig. «Ich habe meinen eigenen Weg gefunden, wie ich zeichne.» Schwierig wird es bei Motiven, die sie nicht berühren kann. «Mir einen Regenbogen vorzustellen ist sehr schwierig.» Ihn zu zeichnen ist eine Herausforderung, die sie jedoch mit Freude angehen will. Nebst dem Zeichnen hört sie sehr gerne Hörbücher, liest und singt in zwei Jodlervereinen. Im Winter steht sie gerne auf die Ski. Dabei wird sie von einer eigens dafür ausgebildeten Person begleitet, die  hinter ihr fährt und ihr Anweisungen gibt. Dafür braucht es viel Vertrauen in die Begleitperson. Auch zum Joggen habe sie endlich jemanden gefunden, der sie begleitet. Die Suche dauerte lange, weil nur wenige es sich zutrauen, mit einer blinden Person joggen zu gehen. 

Heute arbeitet Moser beim Blinden- und Sehbehindertenverband. Für blinde Menschen sei es nicht einfach, eine Arbeitsstelle zu finden, so Moser. Arbeitgeber könnten sich oft nicht vorstellen, dass eine blinde Person eine Tätigkeit genauso zufriedenstellend ausüben könne wie eine sehende Person. «Bei den Arbeitgebern herrscht noch eine grosse Berührungsangst.» Der Arbeitgeber habe auch keinen zusätzlichen Aufwand, eine blinde Person anzustellen, denn die Beschaffung der Hilfsmittel, wie die Sprachausgabe auf dem Computer oder die Braillezeile, die liege beim blinden Arbeitnehmer und werde von der Invalidenversicherung übernommen.

«Bei den Arbeitgebern herrscht noch eine grosse Berührungsangst.»

Daniela Moser

Der Bauernhof der Familie Moser, der seit zwanzig Jahren nicht mehr betrieben wird, liegt etwas abgelegen auf einem Hügel oberhalb von Walkringen. Wäre es für Moser nicht praktischer, in der Stadt zu wohnen, wo sie auch arbeitet? «Ich bin in Walkringen aufgewachsen und kenne das Haus sehr gut» , sagt sie. Sich hier zu orientieren ist für sie kein Problem. In einer neuen Wohnung müsste sie zuerst lernen, sich zurechtzufinden. Dafür gibt es eigens Dienstleistungen, die Blinde in Anspruch nehmen können. Während solchen Trainings lernt die blinde Person zudem, wo sie in der Nähe einkaufen kann und wo die Verkehrsanschlüsse sind. «Es ist alles lernbar» , sagt Moser.   

Moser ist beruflich oft mit dem Zug unterwegs. Ihre wichtigsten Hilfsmittel sind dabei der Blindenstock und ihr IPhone. Durch die Sprachausgabe auf dem Handy lässt sie sich alle wichtigen Informationen vorlesen, zum Beispiel die Gleisnummer ihres Zuges auf der SBB-App. Früher musste sie fremde Leute am Bahnhof ansprechen, damit sie ihr auf der Anzeigetafel die Gleisnummer ablesen konnten. Der Bahnhof Bern sei mit dem Leitliniensystem am Boden sehr gut ausgerüstet, findet Moser. Aber sie bedauert, dass Passanten oft nicht wüssten, dass blinde Personen diese Linien zur Orientierung benötigen. «Oft stehen Leute auf den Linien oder stellen ihre Tasche darauf ab» , sagt sie. 

Um Nachrichten auf dem Handy zu schreiben, braucht Moser die Brailleschrift. Dabei erscheinen die sechs Punkte der Blindenschrift auf dem Bildschirm anstatt der herkömmlichen Buchstaben. Am Küchentisch lässt sie sich ein SMS vorlesen und stellt ihr geübtes Gehör unter Beweis. Die Sprachausgabe ist so schnell eingestellt, dass nur Moser etwas versteht. Über das verblüffte Gesicht der Autorin muss sie lachen. Sie glaube nicht, dass sehbehinderte Menschen besser hörten. «Wer gut sehen kann, braucht das Gehör einfach zu wenig.»

Menschen, die nicht gut sehen, profitieren heute sehr von der Digitalisierung. Auch Daniela Moser zählt ihr Handy zu den wichtigsten Utensilien im Alltag. Der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV) entwickelt deshalb eigene Apps für Blinde und preist sie auf seiner Website an. Der E-Kiosk ist beispielsweise eine Eigenproduktion des Verbandes. Mit der App kann man sich rund 50 deutschsprachige Zeitungen und Magazine, 20 welsche und 6 italienische digital vorlesen lassen. So haben auch sehbehinderte Personen Zugang zum Weltgeschehen. Für Nicht-Verbandsmitglieder kostet die Anwendung 125 Franken pro Jahr. Eine andere Eigenentwicklung des SBV ist die App Recunia. Sie ist in der Lage, innert kürzester Zeit Schweizer Banknoten zu erkennen und deren Wert anzugeben. Aber nicht nur der SBV hat Apps für Blinde parat. Daniela Moser empfiehlt auch die App „Be my eyes“. Das Prinzip ist simpel: Wenn zwei Dosen im Schrank stehen, kann eine blinde Person nur schwer unterscheiden, ob es nun die Dose mit den Erbsen oder die mit den Bohnen ist. Mit der App können sich Blinde Hilfe von Sehenden holen. Der Kontakt wird per Videoanruf aufgenommen. Der Sehende lässt sich das Problem schildern und gibt Rat. Anschliessend können die blinden Personen die freiwilligen Helferinnen und Helfer bewerten. Damit soll die App vor Missbrauch geschützt werden, denn registrieren kann sich jeder.

Beitrag von:

Céline Rüttimann (30)

Ist Idealistin und Feministin - auch vor dem Frühstück. Ist Anhängerin der SonnenanbeterInnen und des Katzenkults. Sie Schreibt, weil sie an die Macht des geschriebenen Wortes glaubt.

Unterstütze UND Generationentandem!
Jetzt Spenden

Themen

Gesellschaft

Mehr UND in deiner Mailbox. Erhalte einmal pro Monat die wichtigsten Neuigkeiten per E-Mail.

Das könnte dich auch interessieren:

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Abbrechen

Kontakt

UND Generationentandem
Offenes Höchhus
Höchhusweg 17, 3612 Steffisburg
und@generationentandem.ch
079 836 09 37
UND-Telefon (Mo–Fr, 8–17 Uhr)

Informiere dich!

Medienmitteilungen
Medienspiegel
Konzept
Projekte
Partner

Sei dabei

Mitmachen
Spenden
Mitglied werden
Magazin bestellen
Magazin verschenken
UND-Tasche bestellen

Folge uns!

UND in den Sozialen Medien
Newsletter
Facebook
Instagram
Youtube
Soundcloud

Stadt Thun

Beisheim Stiftung

Intern | UND Generationentandem © 2025 | Impressum & Datenschutz
Zustimmung verwalten
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Optionen verwalten Dienste verwalten Verwalten von {vendor_count}-Lieferanten Lese mehr über diese Zwecke
Einstellungen ansehen
{title} {title} {title}