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Pythagoras, Provokation und Philosophie

Zwei kurze Wörter mit grosser Wirkung. Warum sind sie wichtig? Warum ist der Gebrauch von Ja und Nein gar nicht so einfach? Vier UND-Autorinnen machen sich im Dialog Gedanken zum Zitat von Pythagoras.

Donnerstag, 30. Juli 2015 Miriam Lenoir (31)Gaby Jordi (74)Annina Reusser (30)Karin Mulder (86)
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Redaktion: Livia Thurian

Pythagoras: «Die kürzesten Wörter, nämlich ja und nein, erfordern das meiste Nachdenken»

Gaby Jordi (64): Beim Namen Pythagoras befällt mich noch heute ein leises Kribbeln der unangenehmeren Art. Dies hat einen Zusammenhang mit meiner wenig rühmlichen mathematischen Schulvergangenheit. Doch glücklicherweise hatte das griechische Genie auch noch eine andere Seite, mit der ich mich eher anfreunden kann. Und da sind wir auch gleich beim Zitat, mit dem ich mich, gemeinsam mit einer älteren und zwei jüngeren Personen, eingehender auseinandersetzen möchte. Ja/nein, schwarz/weiss, entweder/oder, dafür/dagegen, mit/ohne – wir stolpern hier im Gegensatz-Dschungel herum, in dem ich mich ungern aufhalte. Mir behagt ein sowohl als auch eher. Obwohl sich hier mit vielleicht, durchaus möglich, ich sehe das völlig anders und dergleichen vagen Aussagen Tür und Tor öffnen zum Bazar der Unklarheiten.
Wer versteht nun was genau? Ist da ein Ja oder ein Nein nicht wesentlich klarer? Werden wir nicht schon im Säuglingsalter, wenn sich die ersten Zeichen von Freiheitsdrang und damit ein Ja zum Leben bemerkbar machen, mit den ersten freiheitsberaubenden Neins durch die Eltern eingedeckt? Ja oder Nein? Es geht dabei auch um Entscheidung, Einschränkung, Risikoabwägung, Förderung, Forderung, Wohlwollen, Verweigerung. Oft bewege ich mich hier am Rande der Überforderung, denn: Allen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. Tja, und was nun? Ja, Nein – oder vielleicht?

Annina Reusser (21): Ich verstehe das Zitat ein bisschen anders. Für mich öffnet sich hier kein «Gegensatz-Dschungel». Es geht für mich um die Motivation hinter einem Ja oder einem Nein, und nicht um deren Gegensatz. Ich werde vor eine Entscheidung gestellt und ich muss darüber nachdenken. Das beginnt bei simplen Dingen: Soll ich diese teuren, aber wunderschönen Schuhe kaufen? Es geht bis zu lebensverändernden Entscheidungen: Soll ich diesen Job in London annehmen und auswandern? Oder: Soll ich mich von meinem Mann scheiden lassen? Die Antwort, wenn sie dann mal gefunden ist, ist kurz und einfach: Ja oder Nein. Die Gedanken dahinter sind viel komplexer. Deshalb findet Pythagoras, dass die kürzesten Wörter das meiste Nachdenken erfordern: Weil eine gewaltige Entscheidung und ein entsprechender Prozess dahinterstehen kann.

Karin Mulder (76): Mir sind das Ja und das Nein wichtig, und zwar in der klaren Entscheidung dafür oder dagegen. Das erfordert Konzentration und eine Zukunftsperspektive. Dennoch  ist  es mir schon einige Male passiert, dass ich sehr spontan agieren musste, eine vorgängige längere  Denkpause also nicht möglich war. Was dann? Im Nachhinein zeigt sich dann, ob die Entscheidung, die eher gefühlsmässig getroffen wurde, gut war. Falls nicht, gibt es ja – nach genügendem Nachdenken – oft auch die Möglichkeit, die eigene Meinung zu revidieren. Es braucht ein wenig Mut zu sagen: mein Ja war falsch, ich kann so nicht weitermachen, bitte akzeptiert meine Meinungsänderung. Die kleinen Worte Ja und Nein sind tatsächlich sehr entscheidend und erfordern viel Nachdenken.

Miriam Lenoir (21): Das Ja und Nein als Gegensatzpaar oder als Abschluss einer längeren Entscheidungsfindung ergeben sich aus den Gedanken meiner Vorschreiberinnen. Dies sind gute Ansätze, aber für mich klingen sie etwas «zahm».  Sie stören niemanden und rütteln nicht auf. Ich sehe ein klares Ja oder Nein als eine Möglichkeit der Provokation.
Ein klares Bekenntnis für oder gegen etwas ist, jedenfalls in unserer Gesellschaft, etwas Unbequemes.  Bereits die Überlegung, etwas zu tun, was andere vor den Kopf stossen könnte, ist mancherorts verpönt. Und doch gibt es Menschen, Anliegen und Ideen, denen gegenüber es sich lohnt, ein klares Ja oder Nein zu proklamieren. Wo man nicht ein schwammiges Vielleicht setzen kann, sondern sich nach gründlichen Überlegungen für oder gegen etwas entscheiden muss. Denn nur wenn es klare Positionierungen gibt, ist es überhaupt möglich zu diskutieren und einen Kompromiss auszuhandeln. Wenn alle aus Angst vor einer möglichen Konfrontation beschwichtigen, fühlt sich zwar niemand verletzt, aber einer Lösung kommt man damit auch nicht näher. Ja und Nein sind Wörter die das Denken im Voraus bedingen, da sie zu wichtigen Entscheidungen gehören, die erst nach reiflichen Überlegungen getroffen werden sollten. Es sind starke Wörter, aber wir sollten uns nicht scheuen, diese beiden zu gebrauchen.

Gaby Jordi: Für mich gilt es hier zu unterscheiden zwischen Entscheidungen, die alleine meine eigene Befindlichkeit betreffen und solchen, bei denen weitere Personen involviert sind. Zum Beispiel: Kaufe ich nun diese sauteuren Schuhe oder nicht? Mit den Konsequenzen eines Ja oder Nein muss alleine ich klarkommen. Wenn aber mehrere Personen beteiligt sind, bringt jede ihren eigenen Lebenshintergrund, ihr eigenes Naturell, ihr eigenes Machtstreben, ihre aktuelle Tagesform mit. Alle müssen sich auf einen längeren Prozess einlassen und dabei «Federn lassen». Dem Vorhaben, Ja oder Nein als Provokation zu verwenden, würde ich mich entgegenstellen, entziehe ich mich doch dadurch der eigenen Auseinandersetzung um einen Entscheid. Hier betreten wir das heikle Terrain der Manipulations-Sümpfe. Mit dem Resultat, dass die betroffene Person, die betroffene Gruppe sich provoziert fühlt, das Geschehen eskaliert. Ist das zielführend? Ein klares Ja oder Nein darf sein, vorausgesetzt wir sind bereit, die möglicherweise daraus resultierenden Konsequenzen zu tragen. Oder, wie es Karin andeutet, auf unseren Entscheid zurückzukommen. Nach dem Motto: «Klüger werden kann Ihre Gesundheit fördern».

Miriam Lenoir:  Ein Ja oder ein Nein ist nicht immer endgültig. Da stimme ich Gaby zu. Es kann geschehen, dass man einen Fehler macht und sich dann auf Feld Eins zurückbegeben muss. Aber es gibt Entscheidungen, welche mit einem Ja oder Nein getroffen werden, die einen großen Einfluss auf unser Leben haben und nicht so leicht zu revidieren sind. Das kann ein einmaliges Ja zu Drogen sein und auf einmal steckt man in einem Sumpf von Abhängigkeiten und verliert die Freiheit, Nein zu sagen.  Oder ein Heiratsversprechen, das bedingungslose Ja zu einer anderen Person. Wenn dieses Ja dann wieder zurückgenommen wird, entstehen Schmerz und Leid. Darum ist es in grundlegenden Fragen (und damit meine ich nicht die Entscheidung, ob man jetzt die teuren Schuhe kaufen soll) wichtig, sich die Zeit zu nehmen, um zu einer Entscheidung zu gelangen. Und dann, wenn nötig, für diese Entscheidung zu kämpfen und sie auch gegen Widerstände zu verteidigen.

Karin Mulder: Provokation oder  nicht, die Entscheidungen in unserem Leben werden von diesen beiden kleinen Wörtern gelenkt, das haben wir offenbar alle erkannt. Wichtig erscheint mir, dass wir gründlich nachdenken, bevor wir ein Ja oder Nein  aussprechen, und zwar ohne Profitgedanken aufkommen zu lassen; dass wir uns nicht von der aktuellen Mode, den so verlockenden  Angeboten, von lautstarken RednerInnen beeinflussen lassen. Unser Ich, das durch Erbanlage, Erziehung und Bildung geformt wurde, muss klar entscheiden. Entscheiden fordert das meiste Nachdenken, wie Pythagoras von Samos klar erkannte.

Annina Reusser: Unsere Diskussion zeigt, dass Pythagoras Recht hatte: Wir überlegen, was die Wörtchen Ja und Nein für uns bedeuten und was dahinter steckt: intensives Nachdenken. Sind Ja und Nein ein Gegensatz? Ist das eigentlich Wichtige daran der Gedankengang, der dahinter steckt? Soll ein Ja oder ein Nein ein klares Bekenntnis und eine Provokation sein? Die Möglichkeit, einen Kompromiss zu finden? Bedeutet Ja oder Nein eine Entscheidung? Wenn Ja, ist diese Entscheidung endgültig?
Fragen über Fragen stellen sich, wenn es um Ja oder Nein geht. Um zwei Wörtchen, die eigentlich Antworten sind. Antworten, die wir zwar am ehesten verstehen, vor denen wir uns aber auch am meisten fürchten. Es sind die Wörtchen, die wir in einer Fremdsprache am schnellsten lernen und nie wieder vergessen. Es sind wichtige Wörtchen, die den komplexen und vielschichtigen Prozess einer Überlegung in eine einfache Silbe verwandeln, die wir alle verstehen. Pythagoras hat das erkannt.

Beitrag von:

Miriam Lenoir (31)

ist neugierig auf die Vielfalt der Welt und der Menschen die in ihr leben. Freut sich wenn Menschen ihr Potenzial und Talente entfalten können und darf dies in ihrer Arbeit mit Kindern immer wieder mitlerleben.

Gaby Jordi (74)

Kaufmännische Angestellte, pensioniert. Versucht stets, sich ein Stückchen Himmel über ihrem Leben freizuhalten.

Annina Reusser (30)

Studentin & Journalistin. Ich interessiere mich für Menschen und das Weltgeschehen im Grossen wie im Kleinen.

Karin Mulder (86)

Aktive Grossmutter, mit grossem sozialen Engagement, die schlecht nein sagen kann. Ist gerade Seniorguide im MfK Bern und findet Dialog in jeder Form wichtig.

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