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Strahlende Zukunft

Nach dem Rückbau der Schweizer AKWs bleiben nahezu 100'000 Kubikmeter radioaktiver Abfall übrig. Das entspricht dem Volumen der Zürcher Bahnhofhalle. Ein 1'000'000 Jahre strahlendes Erbe für die nächsten 33'000 Generationen.

Donnerstag, 15. August 2019 Tabea Arnold (30)Barbara Tschopp
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«Der grosse Nachteil:
Die radioaktiven Abfälle»

Millionen von Menschen nutzen elektrische Energie jeden Tag. Elektrische Energie ist die Energiequelle, die uns erlaubt, den modernen Lebensstandard zu halten. Etwa die Hälfte dieser Energie kommt in der Schweiz von den Kernkraftwerken. Das grosse Plus der Kernenergie ist der CO2-freie Betrieb; ihr grosser Nachteil sind die radioaktiven Abfälle.  

Nach der Verwendung in einem AKW sind die gebrauchten Brennelemente hoch radioaktiv.  Es entstehen ebenfalls grosse Mengen an schwach radioaktiven Abfällen in Form von bestrahlten Teilen und Anlagen. Radioaktiver Abfall fällt auch in der Medizin, der Industrie oder in der Forschung an. In der Medizin kommt dieser beispielsweise aus der Strahlentherapie oder aus dem Einsatz von radioaktiven Tracern, die Tumore im Körper sichtbar machen. Die Industrie setzt radioaktive Materialien zur Materialprüfung ein oder um Lebensmittel haltbar zu machen.

Ein grosser Anteil stammt aus der schweizerischen Uhrenindustrie (Leuchtzifferblätter), von früher verwendeten Exit-Schildern, von Notausgangsbeleuchtungen, von Visieren, wie sie bei Schusswaffen verwendet werden oder aus Markierlösungen. Bei der Forschung auf dem Gebiet der Teilchenphysik im Paul Scherrer Institut (PSI) und im Europäischen Zentrum für Elementarteilchenphysik (CERN) in Genf werden Bauteile zum Teil aktiviert und müssen als radioaktiver Abfall entsorgt werden.  

Beim Umgang mit radioaktiven Abfällen ist höchste Sorgfalt gefordert. – Bilder: Zwilag

Entsorgung 

Es ist wichtig die Spuren zu minimieren, die die Menschen mit der Nutzung der Kernenergie unweigerlich hinterlassen. Bei unsachgemässer Handhabung kann es zu Umweltkontaminationen und schwerwiegenden gesundheitlichen Auswirkungen kommen. Das Schweizer Entsorgungskonzept sieht eine endgültige Lagerung der radioaktiven Abfälle in geologischen Gesteinsschichten vor. Opalinuston heisst das von der NAGRA (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver  
Abfälle) ausgewählte Gestein, das undurchlässig sei, Schadstoffe zurückhalten und Risse selber verschliessen könne.

In einer Tiefenlage von mehreren Hundert Metern werde das Lager erdbebensicher sein und könne bei Eiszeiten nicht freigelegt werden – argumentiert die Nagra. Bekannt sind drei mögliche Standorte für das Tiefenlager: Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost. Gemäss dem neuen Kernenergiegesetz müsse sich ein Standort in der Schweiz allein an dessen Sicherheit orientieren und nicht an der politischen Machbarkeit; das heisst: Dem betroffenen Kanton ist ein Veto untersagt.

Die Empfangshalle im Zwilag: Hier werden die Transportbehälter mit radioaktiven Abfällen entgegengenommen. Bild: Zwilag

Zwischenlager 

In der Schweiz sind die Verursacher radioaktiver Abfälle für deren sichere Entsorgung verantwortlich. Bis zur endgültigen Lagerung werden die radioaktiven Abfälle in AKW-eigenen Zwischenlagern und seit 2001 im zentralen Zwischenlager in Würenlingen (Zwilag) untergebracht. Abfälle aus Medizin, Forschung und Industrie werden im benachbarten Bundeslager beim PSI einquartiert. Im Zwilag werden auch Abfälle nach einer Stilllegung und nach dem Rückbau der AKW aufgenommen. Bei der Anlageplanung wurden unter anderem seltene, schwerwiegende Ereignisse wie Flugzeugabsturz oder Erdbeben in die Sicherheitsüberlegungen miteinbezogen.  «Aus den Augen, aus dem Sinn» 

Ab 1969 bis Mitte der 80er-Jahre versenkte die Schweiz schwach- und mittelradioaktiven Müll im Meer. 7420 Fässer mit einem Gewicht von insgesamt 5321 Tonnen ruhen an drei Standorten im Atlantik. Mit einem Anteil von zehn Prozent aller im Atlantik versenkten Fässer steht das Binnenland Schweiz hinter Grossbritannnien an zweiter Stelle. Spektakuläre Aktionen der Umweltorganisation Greenpeace lenkten die öffentliche Aufmerksamkeit zunehmend auf diese Entsorgungsstrategie, bis sie 1993 verboten wurde.  


Welche Eindrücke gewannen die Autorinnen?

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«Aktive Atomlobby»

Barbara Tschopp (68) 

Weltweit wird radioaktiver Müll weiterhin fleissig produziert. Ende 2018 waren 450 AKWs in 31 Ländern in Betrieb, 50 befanden sich im Bau, 120 in Planung. Zwar hat die Schweiz den Atomausstieg beschlossen, doch bleibt die Atomlobby hierzulande aktiv. Gestärkt vom Klimaziel, den CO2-Ausstoss zu vermindern, werden Stimmen für die weitere Nutzung von Kernenergie laut. Noch mehr strahlendes Erbe? Es sei doch nicht so schlimm: Der ausgediente hochradioaktive Kernbrennstoff, den jede EinwohnerIn der Schweiz nach 50 Jahren Kernenergienutzung hinterlässt, finde in zwei Streichholzschachteln Platz. Aufhorchen lässt die hochaktuelle Mitteilung der ETH in Zürich über ihre Erfolge in der Herstellung eines CO2-neutralen Treibstoffs. Mittels Sonnenwärme werde aus Wasserstoff und CO2 aus der Luft «Solarkerosin» gewonnen. 

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«Notwendiges Übel?»

Tabea Arnold (24)

In Zeiten, in denen Elektromobilität ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens sein wird, müssen wir uns Gedanken machen, wie wir den Energiebedarf decken wollen. Dies muss angesichts des sich anbahnenden Klimawandels zwingend CO2-neutral geschehen. Wir kennen wenige Energiequellen, die kaum CO2 ausstossen. Dazu gehört die Atomenergie, welche sehr langanhaltend gefährlichen Müll produziert. Dieses Problem lässt sich wohl eher lösen als was wir beim Klimawandel erleben werden. Die Produktion von Atommüll ist nicht schön – und sicher nicht etwas, das wir länger am Leben erhalten sollten: Alternativen sind nötig. Doch leider sind die Alternativen meiner Meinung nach noch nicht genügend weit entwickelt. Ich bleibe optimistisch und hoffe, dass hier Lösungen, welche umweltverträglich sind und unseren Lebensstandard gewährleisten können, gefunden werden.  


«…solange es uns braucht» 

Wie kommen radioaktive Abfälle in das Zwischenlager in Würenlingen? Was geschieht dort mit ihnen? Der Mediensprecher der Zwilag AG, Antonio Sommavilla, erzählt. 

«Die Lagerung von radioaktiven Abfällen über lange Zeiträume hinweg ist technisch gelöst»: Sommavilla im Interview. – Bild: Tabea Arnold

Antonio Sommavilla, wieviel radioaktiver Abfall kommt jährlich aus Kernkraftwerken?  
Jährlich werden durchschnittlich rund 80 bis 100 Tonnen aus den Schweizer Kernkraftwerken ins Zwilag angeliefert. Davon können 95 Prozent frei gemessen und konventionell entsorgt werden.  

Wie werden die hochaktiven Brennelemente von Atomkraftwerken nach Würenlingen transportiert? 
Normalerweise finden zwei bis fünf Transporte mit aufgebrauchten Brennelementen pro Jahr statt. Die Anlieferung der radioaktiven Abfälle erfolgt per Bahn und per Lastwagen.  

Sind diese Transporte nicht eine  
Gefahr für die Umwelt? 
Die Transporte mit radioaktiven Gütern sind international geregelt und unterliegen einer mehrfachen Kontrolle. Für jeden einzelnen Transport muss eine Bewilligung eingeholt werden. Behälter für hochaktive, verglaste Abfälle und für ausgediente Brennelemente werden Tests ausgesetzt, bei denen die Behälter einen freien Fall aus neun Metern Höhe auf ein unnachgiebiges Fundament und einen Feuertest von mindestens 800 Grad Hitze sicherheitstechnisch unbeschadet überstehen müssen. Die Abfälle werden derart verfestigt, dass es nicht zur Freisetzung von radioaktiven Stoffen in die Umwelt kommt und auch beim Transport zu keiner Zeit eine Gefährdung für Mensch und Umwelt besteht.

Kein Transport ohne Bewilligung. Bild: Zwilag

Was passiert mit den hochaktiven Brennelementen im Zwilag? 
Die ausgedienten Brennelemente und hochaktiven Abfälle werden in diesen Transport- und Lagerbehältern in eine eigens dafür vorgesehene Halle gestellt. Diese Halle ist das Kernstück des Zwischenlagers. Bei voller Belegung finden in dieser Halle rund 200 solcher Behälter stehend Platz. 

Wie werden die MitarbeiterInnen des Zwilag vor gesundheitlichen Schäden aufgrund der radioaktiven Strahlung geschützt? 
Der Sicherheit und dem Strahlenschutz kommt bei der Zwilag höchste Priorität zu. In Bereichen, wo unsere Mitarbeiter mit radioaktiver Strahlung in Kontakt kommen, wurden Schutzmassnahmen getroffen. Dazu gehören eine detaillierte Arbeitsplanung, Abschirmungen, das Tragen eines Dosismeters, die zeitliche Begrenzung des Aufenthaltes, ein Wechsel von Kleidern und Schuhen sowie ein sorgfältiges Ausmessen vor dem Austritt. Essen und Getränke sind in diesen Bereichen verboten. Damit wird die Aufnahme von Radioaktivität in den Körper über Lunge oder Magen vermieden. Die Region des Unteren Aaretals ist radiologisch eines der am intensivsten überwachten Gebiete in der Schweiz. Ein ganzes Netzwerk von Messstationen in der nahen und weiteren Umgebung des Zentralen Zwischenlagers überwacht laufend die Immissionen in Luft, Wasser und Nahrungskette.

Nicht der Ausstieg aus der Kernenergie ist für uns massgebend.

Inwiefern ist das Atommüllproblem in der Schweiz gelöst? 
Die Lagerung von radioaktiven Abfällen über lange Zeiträume hinweg ist technisch gelöst. Die Zwilag ist das Bindeglied zwischen der Abfallentstehung und Abfalllagerung in geologischen Formationen. Bis dahin ist für das Abklingen der Wärmeabgabe von hochaktiven Abfällen eine Zwischenlagerung von 30 bis 40 Jahren erforderlich. Für die Verarbeitung der Abfälle in eine endlagerfähige Form stehen im Zwilag Behandlungsanlagen zur Verfügung. 

Was passiert mit dem Zwischenlager Würenlingen nach dem Atomausstieg der Schweiz? 
Nicht der Ausstieg aus der Kernenergie, sondern die Inbetriebnahme des Tiefenlagers ist für uns massgebend. Die Zwilag ist das Bindeglied zwischen Abfallproduzenten und der endgültigen Lagerung. Wir sind da, solange es uns braucht.

Beitrag von:

Tabea Arnold (30)

Hat an der Universität Bern Chemie studiert und ist nun als Betriebschemikerin bei der Lonza tätig. In ihrer Freizeit trifft sie sich mit Jüngeren und Älteren zum Fussball und Jiu Jitsu.

Barbara Tschopp

Dr. sc. techn., Geotechnikerin, Nachwuchsförderung in technischen Berufen. Hobbys: Journalismus, Ski- und Velofahren, Wandern, Singen, Tanzen.

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