
Chemisch ist Wasser in allen Fällen identisch, nämlich H2O, nicht aber in seiner Form. Mit Hilfe bildgebender Verfahren kann gezeigt werden, dass Wasser, je nach Herkunft und «Behandlung», sehr unterschiedliche Strukturen aufweisen kann.
Einer der bekanntesten Wasserforscher ist der Japaner Masaru Emoto (1943-2014). Er fotografierte unter dem Mikroskop gefrorene Wassertropfen verschiedenster Herkunft. Die so entstandenen «Wasser-Kristallbilder» könnten unterschiedlicher nicht sein. So zeigte zum Beispiel Quellwasser aus einem Bergbach eine wunderschöne hexagonale Struktur, ähnlich einer Schneeflocke, während das Kristallbild vom Unterlauf eines Flusses wenig geordnete oder gar chaotische Strukturen aufwies.
Offensichtlich ist Wasser nicht gleich Wasser: zwei Proben, die chemisch identisch sind, können völlig unterschiedliche physikalische und biologische Qualitäten aufweisen. Es ist das Verdienst von Emoto, ein Verfahren entwickelt zu haben, mit dem die energetische Struktur von Wasser sichtbar gemacht werden kann. Anklang findet seine Arbeit vor allem bei Firmen, die sich mit Wasserbelebung befassen, während sie von der akademischen Wissenschaft (noch) nicht anerkannt wird. Wasser-Kristallbilder findet man im Internet.
Kann Wasser Informationen speichern?
Information hat etwas mit Form zu tun. Das Untersuchen von Wassertropfen mit Hilfe der Dunkelfeldmikroskopie ist das Forschungsgebiet von Dr. Ing. Bernd Kröplin (1944-2019) und seinem Team. Er war bis 2010 Professor für Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität Stuttgart. Sein Interesse galt der Frage, ob Wasser über seine Form Informationen speichern und womöglich auch übertragen kann. Von dieser Annahme geht ja die Homöopathie aus. In über fünfzehn Jahren Forschungsarbeit entstand eine Wasser-Datenbank, die mehr als 10’000 Fotos umfasst. Die Resultate wurden erstmals 2001 im Buch «Die Welt im Tropfen» veröffentlicht. Kröplin liess Wassertopfen nicht zu Eis erstarren, sondern liess sie austrocknen, bevor er sie fotografierte. In einem Versuch setzte er mehrere Personen in einen Hörsaal.
«Wasser ist nicht gleich Wasser.»
Hansruedi Käppeli
Alle bekamen dasselbe Wasser, zwei Objektträger und eine Einwegspritze. Jede Person setzte mit Hilfe ihrer Spritze je einen Tropfen auf die Objektträger und wartete, bis die Tropfen getrocknet waren. Um Beeinflussungen zu vermeiden, betrug der Sitzabstand der VersuchsteilnehmerInnen 1.5 Meter. Die Ergebnisse waren so verblüffend, dass sie mehrfach wiederholt wurden. Es zeigte sich, dass alle Tropfen einer Person untereinander sehr ähnlich waren, die Bilder verschiedener Testpersonen jedoch deutlich verschieden. Das Resultat stellte sich auch bei Wiederholungen mit anderen Versuchswassern ein. Damit konnte gezeigt werden, dass eine Beeinflussung des Tropfens auch ohne direkte Berührung des Wassers durch den Experimentator stattfindet.
Musik im Blut
Zwei Schülerinnen des Droste-Hülshoff-Gymnasiums in Rottweil, Annette und Katharina, liessen sich die Tropfenmethode erklären und untersuchten im Rahmen von «Jugend forscht» die Wirkung unterschiedlicher Musik auf das Strukturbild von Urin, Blut und Speichel. Die aussagekräftigsten Bilder lieferte die Untersuchung ihres Blutes. Die jungen Forscherinnen setzten sich in einen ruhigen Raum ihrer Schule und hörten je eine halbe Stunde unterschiedliche Klänge: sanfte Klaviermusik von Satie, melodiösen Rock von Deep Purple und aggressive Heavy Metal-Musik von Otep. Im Anschluss an jede Hörprobe entnahmen sie einen Tropfen ihres Blutes von einer Fingerkuppe und setzten ihn mit Hilfe einer Einwegspritze auf einen Objektträger. Die getrockneten Tropfen wurden darauf unter dem Dunkelfeldmikroskop fotografiert. Zwischen den einzelnen Versuchen wurde jeweils eine halbstündige Pause eingelegt. Die Resultate zeigten: Das Hören von Musik beeinflusste ihr Blut unmittelbar, unterschiedliche Klänge bewirkten unterschiedliche Strukturen im jeweiligen Tropfenbild.

A. Blut ohne Beschallung
B. Blut nach Musik von Satie
C. Blut nach Musik von Deep Purple
D. Blut nach Musik von Otep
Die Schülerinnen kamen zum Schluss, dass der Mensch Musik nicht nur mit seinen Ohren hört, sondern mit seinem ganzen Körper auf- und wahrnimmt.

Fazit
Wasser und wässrige Lösungen reagieren sensibel auf Einwirkungen. Sie besitzen die Fähigkeit, Informationen zu speichern. Mit Hilfe bildgebender Verfahren gelingt es, diese «Daten» sichtbar zu machen. Wie genau das «Gedächtnis des Wassers» funktioniert, ist nicht restlos geklärt und Gegenstand der aktuellen Forschung.