UND Generationentandem hat sich mit Leander Burgener, Psychologe und Psychotherapeut in Thun, dem Urheber einer besonderen Filmreihe, getroffen. Sein Filmzyklus ist gegenwärtig im Kino Movieworld in Spiez zu sehen. Zwischen Oktober 2017 und März 2018 kommen die Filme zur Aufführung, die sich mit ausserordentlichen Lebenssituationen befassen, mit behinderten, beeinträchtigten, oft ausgegrenzten Menschen (Mehr Infos zu den Filmen am Ende des Beitrags).
Was veranlasst Leander Burgener dazu, auf diese Art in die Öffentlichkeit zu treten? Fachleute wie er tendieren dazu, sich als «stille Schaffer» zurückzuhalten. Dabei sollten sie die Probleme, die sie in der Gesellschaft wahrnehmen, aufzeigen und hinaustragen. Den einschlägigen Institutionen oder auch Betroffenen, die das tun könnten, fehlten oft Kapazitäten, oder einfacher: Kraft und Zeit.
Leander Burgener beschäftigt sich seit langem, auch aus persönlicher Erfahrung, mit Aussenseitern.
«Creonda», die Institution, die Leander Burgener zusammen mit der Maltherapeutin Clara Burgener führt, setzt sich für «Bildung – Beratung – Therapie» ein; im Fall dieses Filmzyklus geht es um Bildung – für möglichst viele Interessierte, die auch über Medien zu erreichen sind, über Filme zum Beispiel.
Leander Burgener beschäftigt sich seit langem, auch aus persönlicher Erfahrung, mit Aussenseitern. Sein Vorgehen hat wesentlich mit Integration zu tun. An seinen Veranstaltungen kommen denn auch Betroffene persönlich zu Wort.
Weil er das Generationen-Thema betrifft, widmen wir uns besonders dem Schweizer Film «Que sera» (der am 14. Januar 2018 vorgeführt wird): Das ermutigende Beispiel einer Berner Einrichtung für Alte und Junge, die sich «Generationenhaus» nennt, führt exemplarisch vor, wie gesellschaftliche Probleme positiv angegangen werden können. Zur Begleitung des Films plant Leander Burgener, Beteiligte unterschiedlichen Alters sowie den Regisseur einzuladen.
Was wünscht sich der Organisator für ein Publikum? Eigentlich alle, denn es gehe um gesamtgesellschaftliche Fragen. Wichtig sei sicher, dass diejenigen sich angesprochen fühlten, die selber betroffen, oder die Angehörige von Betroffenen sind: Ihnen werde eine Plattform geboten, gezeigt, wie sehr sie gefordert sind, aber auch, welche Stärken sie haben, was sie der Gemeinschaft zu geben vermögen. Schön wäre es, wenn Leute im Publikum sässen, die, im Gegensatz zu den hier gezeigten, stets im Rampenlicht stehen – ob’s dazu kommt?
Leander Burgeners Motto lautet: «Hinschauen, wo die Gesellschaft zu wenig hinschaut».
Das Programm und die Links
Für Details zu Filmen und Organisation: www.creonda.ch / www.movieworldspiez.ch (Anmeldung erwünscht)
«Drei Brüder à la carte» über Menschen mit Down-Syndrom in der Arbeitswelt (gezeigt am 15. 10.2017).
11.11.2017: «Nel giardino dei suoni» (Im Garten der Klänge) über einen blinden Musiktherapeuten; er wird bei der Vorführung anwesend sein.
26.11.2017: «Dem Himmel zu nah» über ein tragisches Familienschicksal und Suizid.
14.01.2018: «Que sera» (Was wird sein) über Altersheim und Kindertagesstätte im selben Haus.
27.01.2018: «Samba» über Aussenseiter und MigrantInnen.
03.03.2018: «As it is in heaven» (Wie’s im Himmel ist) über eine Dorfgemeinschaft, einen Chor.