Gaming ist ein spannendes Hobby.
Stephanie Bühlmann (20)
Die Gamer entscheiden für sich selbst, ob sie alleine oder in der Gruppe spielen wollen. Ich spiele am liebsten Singleplayer Games, da ich für mich selbst entscheiden kann, wann und wo ich was zocke. Zudem gibt es viele Optionen, um Videospiele zu spielen. Am meisten eingesetzt wird der PC, danach kommen die Konsolen, also Xbox und PS. Zum Schluss noch die «Handygamer». Ich setze dies bewusst so, da viele Gamer die zuletzt genannte Gruppe nicht als Gamer betrachten.
Soziales Verhalten unter Gamern
Viele Gamer sind ziemlich soziale Menschen, und sie kommen aus allen Altersklassen. Multiplayer sind recht beliebte Spiele, da man mit dem ganzen Freundeskreis spielen kann. Zudem halten solche Freundschaften mehrheitlich über Jahre, da Multiplayer nie langweilig werden, sondern sogar, wie «Destiny 2» stetig ausgebaut werden können. Da ist unendlicher Spielspass garantiert. Was ich besonders liebe, sind Koop-Spiele, da spielt man zu zweit jeweils ein Game und erlebt somit die Story ganz neu.
Mich stört es, wenn man Amokläufe nur mit gewalttätigen Videospielen in Zusammenhang bringt. So werden eigentlich alle, die Baller- oder Kriegsspiele spielen, zu Mördern gestempelt. Die Menschen, die Amokläufe begehen, leiden oft an psychischen Problemen. Dass man sich Videospiele als Vorbild nimmt, kann schon stimmen. Es bedeutet aber nicht, dass alle, die einen Shooter spielen, gleich einen Amoklauf begehen. Ich spiele auch Battlefield 4 und komme trotzdem nicht auf die Idee, Menschen zu töten. Vielmehr hilft es mir, Frust abzulassen und für einmal darf ich die Heldin sein.
Ich liebe Videospiele, weil ich sein kann, wie und wo ich will. Heute rette ich die Erde vor einer Alien-Invasion und morgen versuche ich, auf einem kleinen Boot zu überleben. Es gibt unzählige Abenteuer zu bestreiten und es ist egal, mit welchem du startest. Zudem kannst du auch einfach deinem langweiligen Alltag entkommen und für einmal der Held oder die Heldin sein oder dein Imperium zum Sieg führen. Egal, was du spielst: viele Spiele bringen dir Grundwerte wie Wirtschaft, Kommunikation, Verhandeln oder auch blankes Überleben bei.
Auch Alte gamen, aber vielleicht andere Spiele als die Jungen.
Annemarie Voss (76)
Die Auswahl an Games, die bei älteren Menschen beliebt sind, ist unendlich gross. Ich game ebenfalls, und das schon seit vielen Jahren. Angefangen habe ich damals auf meinem ersten PC, einem Atari. Ich habe keine Ahnung mehr, wie das Spiel hiess. Es war eine Mischung aus Geschicklichkeit und Taktik und hatte 100 Levels, alles nur Schwarz-Weiss. Irgendwann war die Ära Atari zu Ende, und ich hatte eine ganz Zeit lang keinen eigenen PC, nur noch den IBM-Computer auf der Arbeit. Der Pförtner an der Loge hat oft Solitaire gespielt. Ich habe dann auch damit angefangen, aber das hat mich ziemlich schnell gelangweilt. Pac Man, Tetris und Ähnliches waren Klassiker, aber schnell mal öde. Zwar immer gut, um Zeit totzuschlagen, aber nicht wirklich spannend.
Später lieh mir mein Bruder CD’s aus mit Spielen drauf. Er fing zusammen mit seinen Kindern auch wieder an zu spielen. Unter den Spielen gab‘s vielfach Super Marios und Zelda. Die ersten Games spielte er auf dem Commodore 64, mit Flugsimulation, Autorennen und Ähnlichem.
Da ich nie bereit war, Geld auszugeben für Spiele, habe ich immer nur Gratisspiele runtergeladen. Eigentlich hätte ich mich gerne mal beraten lassen, was spannende Spiele betrifft, aber den Mut hatte ich nicht. Auch ich war der Ansicht, dass Spiele etwas für Junge sind, die diesen auch noch schaden können. Kriegsspiele und Ballerspiele sollen angeblich die Aggressivität fördern. Oft wurden sie sogar mit verantwortlich gemacht für Amokläufe. Aber der wirkliche Grund, warum ich keine Spiele kaufte, war der, dass es mir peinlich war, zuzugeben, dass ich gerne game.
Nun spiele ich Puzzle-Spiele, Abenteuerspiele und Überlebensspiele. Es stört mich aber sehr, dass ich dabei oft die Zeit vergesse und stundenlang hängen bleibe. Dann verordne ich mir wieder Spielabstinenz, weil auch ich verinnerlicht habe, dass es kein guter Zeitvertreib ist. Besser wäre, ein Buch zu lesen oder an die frische Luft zu gehen.