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Heirat und Scheidung – wie entscheiden?

Ein Generationen-Team diskutiert über Heirat und Scheidung: Soll überhaupt noch geheiratet werden? Und wenn ja, warum? Unter welchen Umständen ist davon abzuraten? Ist eine Heirat rein aus Liebe perspektivenlos?

Mittwoch, 24. März 2021 Jonas Eggenberger (23)Hanna Peter (78)Jérôme Stettler (24)Annemarie Voss (78)Paula Grandjean (24)Isabel Hochuli (64)
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Im Vorfeld unserer Diskussion erhielten wir von einigen „UND“-Mitgliedern spannende und sehr emotionale Erfahrungsberichte zum Thema heiraten und scheiden.  Einer von ihnen ist René:  Er heiratete, weil er mit seiner damaligen Lebensgefährtin drei Kinder hat, und für verheiratete Paare viele bürokratische Hürden leichter zu überwinden sind. Leider ging die Ehe in die Brüche und abgesehen von den monatlichen Unterhaltszahlungen, die er zu leisten hat, bekommt er nicht mehr viel von seiner Familie mit. Er und seine neue Lebenspartnerin heirateten nicht mehr, da sie keine gemeinsamen Kinder haben und keinen Ehevertrag benötigen, um füreinander zu sorgen und sich zu unterstützen.  René meint, dass heute nur noch Paare heiraten sollten, die Kinder haben, um finanziell abgesichert zu sein. Alle anderen sollten es lieber bleiben lassen.

Zusammen oder auseinander?, Bild: Martin Rüedi

Entscheidung zur Einheit

Jonas Eggenberger (21)

Die Heirat ist eine überaus weitreichende Entscheidung, zumal es sich dabei nicht um irgendeinen Bereich des Lebens handelt: wenn ich verheiratet bin, soll meine Frau nicht ein Teil meines Lebens sein wie mein Beruf oder meine Hobbys, sondern eine Qualitätsebene höher. Das bedeutet, dass ich fortan nicht mehr allein, sondern als Einheit mit meiner Frau lebe – alle Entscheidungen, die ich treffe, betreffen sie, und alle Entscheidungen, die sie trifft, betreffen unweigerlich auch mich.

»Der Ursprung der Heirat, der Liebe ist das Bedürfnis, sich selbst zugunsten der anderen Person zurückzustellen«

Jonas Eggenberger

Damit dies funktioniert, muss einerseits das Lebensziel identisch sein und andererseits gilt es fortan bei  Entscheidungen nicht mehr nur sich selbst im Kopf zu haben, sondern einander. Damit ist der Kreis zum Ursprung der Heirat, der Liebe, geschlossen: zum Bedürfnis, sich selbst zugunsten der anderen Person zurückzustellen. Nur mit diesem Willen, der beidseitig erfüllt sein muss, ist meiner Ansicht nach eine Heirat sinnvoll.

Die Frage nach der Scheidung kommt nur auf, wenn der Egoismus besagten Willen überwiegt. In diesem Fall gilt es beidseitig das Gegenüber von neuem höher einzuschätzen als sich selbst. Wer dazu nicht bereit ist, sollte nicht heiraten.

Zweisamkeit ein Leben lang Bild: Martin Rüedi

Zwei Hochzeiten und zwei Scheidungen

Hanna Peter (76)

Warum heiratete ich? Rückwirkend schwierig zu sagen und doch war sicher auch Liebe dabei. Aber vorab war es für mich dazumal eine gewisse Absicherung für das Leben und es war auch üblich, dass man heiratete. Meine Mutter war auf alle Fälle froh, dass ich «versorgt» war. Eine Familie wünschte ich mir auch sehr, aber es entpuppte sich bald so, dass mein Mann keine Kinder in diese Welt stellen wollte. Grund war nicht der unterschiedliche Kinderwunsch; schon bald wurden wir wieder geschieden.

»Es war auch üblich, dass man heiratete«

Hanna Peter

Auch die zweite Ehe ging ich aus Sicherheitsüberlegungen ein. Keine Kinder, aber ein Geschäft, wo ich toll mitwirken konnte, ich hatte riesige Freude an der Arbeit und ging voll darin auf. Das Geschäft wurde grösser, Angestellte, eine Sekretärin und die zweite Scheidung folgte. Es war überaus schmerzhaft. Während dieser Zeit hatte ich Kontakt mit zwei anderen mir bekannten Frauen, deren Ehe auch am Scheitern war. Dabei konnte ich sehen, dass jede von uns eine andere Art hatte, damit umzugehen. Mein Fazit: Man heiratet aus Liebe (Verliebtheit) und die Liebe entwickelt sich oder eben nicht.

Eine Erkenntnis im Nachhinein: ich verlor viele meiner ehemaligen Freunde, weil ich diese während meiner Ehe zu wenig beachtete. Also ich musste im Berufs- wie auch im Privatleben wieder von vorne anfangen. Mit diesen einschneidenden Erlebnissen veränderte sich mein Leben wie auch ich mich persönlich veränderte. Schlussendlich ging ich gestärkt aus diesen Erfahrungen heraus. Ein langes, erfülltes und turbulentes Leben liegt hinter mir.

Bis der Tod uns scheidet, oder so

Jérôme Stettler (21)

Die Ehe: Eine traditionelle Institution, welche alt und starr scheinen mag. In neuester Zeit erhielt sie jedoch wieder Schwung in der öffentlichen Diskussion. Nun sollen auch homosexuelle Paare einander offiziell und vor dem Altar das Ja-Wort geben können. Das rigide Konstrukt der Ehe wird aufgebrochen und es stellen sich grundlegende Fragen: Ist es überhaupt noch zeitgemäss oder entspricht es gar nicht mehr unseren heutigen Vorstellungen vom Zusammenleben in unserer Gesellschaft?

»Es scheint aber, dass ein Trend entsteht, dass uns die Unterschrift auf dem Scheidungsdokument allmählich zu leicht von der Hand geht«

Jérôme Stettler

Aus atheistischer Sicht sind es vorwiegend praktische Gründe, die zur Entscheidung für die Ehe führen können. Es ist eine Art juristisch vorgeschnürtes «Päckli», das die wichtigsten Sachen regelt. Vor allem wird meist vorgebracht, dass Heiraten besonders dann Sinn ergibt, wenn Kinder vorhanden sind oder erwartet werden.

Gleichermassen soll und darf die Entscheidung zur Scheidung nicht leichtfallen. Man schwor sich, dass erst der Tod diesen Einschnitt vollziehen würde. Es ist klar, dass sich Menschen mit der Zeit auch voneinander weg entwickeln können und dies zunehmend zu Spannungen führen kann. Es scheint aber, dass ein Trend entsteht, dass uns die Unterschrift auf dem Scheidungsdokument allmählich zu leicht von der Hand geht. Ich bin gleicher Meinung wie Jonas, dass, wer seinen eigenen Egoismus nicht hinter das «Wir» zurückstellen kann, von einer Ehe absehen sollte. Denn letztendlich ist die Ehe nichts anders als die Erweiterung des «Ichs» zu einem «Wir».

Heiraten: ein überkommenes Ritual?, Bild: Martin Rüedi

Braucht es den Gang zum Standesamt?

Annemarie Voss (75)

Für viele ist der Hochzeitstag der schönste Tag im Leben. Das Versprechen, das Ritual, das Fest mit Familie und FreundInnen. Anderen bedeutet das ganze Drum und Dran nicht viel. Ich gehöre zur zweiten Sorte. Für mich war heiraten der Gang zum Standesamt, anschliessend mit den Trauzeugen essen gehen, das war’s. Eigentlich war heiraten in meinem Umfeld eher verpönt. Zu bürgerlich, zu teuer. Fürs Zusammenleben ist der Staat nicht nötig, war die einhellige Meinung der meisten, die damals im Dunstkreis der 68er lebten. Es brauchte schon besondere Gründe für diesen Schritt. Für einige war eine Schwangerschaft Grund genug, für andere die benötigte Aufenthaltsgenehmigung für einen der Ehepartner. Andererseits konnte die Frau weiterhin ihren Namen behalten, was damals noch nicht möglich war. Auch konnte man als Frau weiterhin ein eigenes Bankkonto haben und selbständig über sein Geld verfügen.

»Eigentlich war heiraten in meinem Umfeld eher verpönt. Zu bürgerlich, zu teuer«

Annemarie Voss

Diese Sicht auf die Ehe hatte damit zu tun, dass wir die traditionellen bürgerlichen Werte in Frage stellten und neue Lebensformen ausprobieren wollten. Keine Statussymbole, wenig Konsum, einfache Lebensweise. Die Lebensqualität sollte nicht an der Höhe des Verdienstes gemessen werden. Ob viele später an ihren Idealen scheiterten und die Beziehungen sich deshalb in verschiedene Richtungen entwickelten, ist schwer zu sagen. Wer nicht verheiratet war, brauchte sich nicht scheiden zu lassen. Viele dieser Beziehungen verfehlten das Ziel, das Leben gemeinsam verbringen.

Irgendwo zwischen Märchenwelt, Alltag und Vertrag

Paula Grandjean (22)

Als kleines Mädchen habe ich nie hinterfragt, ob ich mal heiraten werde. Schliesslich endeten all meine Lieblingsmärchen, Bücher und so viele Filme mit einer Hochzeit. Es schien mir einfach ein Teil des Lebens zu sein, ein Schritt, den jeder Erwachsene früher oder später gehen wird und, den somit auch ich eines Tages gehen werde. Eine Hochzeit schien mir schon beinahe etwas Alltägliches zu sein.

»Heiraten schien mir einfach ein Teil des Lebens zu sein, ein Schritt, den jeder Erwachsene früher oder später gehen wird«

Paula Grandjean

Im Gymnasium lernte ich schliesslich, dass es bei der Hochzeit primär um den Vertrag und nicht etwa um die Zeremonie im weissen Kleid geht. Langsam dämmerte mir, dass ich es mir doch sehr genau überlegen sollte, wem ich die Hälfte meiner Errungenschaften verspreche. Mein Blickwinkel auf die ganze Thematik änderte sich somit schlagartig und aus «Es gehört einfach zum Leben» wurde «Ich werde nur heiraten, wenn Kinder im Spiel sind, damit im Falle einer Scheidung alle Beteiligten rechtlich abgesichert sind». Natürlich will bei einer Hochzeit niemand an Scheidung denken, aber bei der aktuellen Scheidungsrate von beinahe 50%, ist das Zerbrechen der Ehe nicht gerade unwahrscheinlich. 

Heute sehe ich die Ehe nicht mehr als reinen Vertrag und schon gar nicht als unausweichliches Lebensereignis. Es ist ein Entscheid, den ich sowohl mit dem Herzen als auch mit dem Kopf fällen möchte.

Leben als Einheit Bild: Martin Rüedi

Heiraten und Moral

Isabel Hochuli (62)

Auch ich, Isabel Hochuli (62) gehöre so wie Annemarie zu der unromantischen Antiprüderie der 70er Jahre. Ich und mein Partner glaubten, heiraten sei doof und lasen Esther Villards Buch mit dem Titel: «Heiraten ist unmoralisch». Durch die Geburt der drei Kinder blieb zwischen Psychologiestudium und Muttersein sowieso wenig Raum, Zeit und Energie, um an der Paarbeziehung zu schleifen. Das rächte sich und wir entwickelten völlig unterschiedliche Ansichten über unsere jeweiligen Bedürfnisse, ganz zu schweigen von den gemeinsamen. Und als der Vater meiner Kinder dann Juniorenfussballtrainer wurde (ziemlich zeitintensiv), war das Gemeinsame dann endgültig vorbei. Ich versuchte noch die Beziehung zu retten, aber ohne viel Erfolg. Je länger wir zusammen waren, umso mehr wurde ich rührselig und romantisch und wollte heiraten: Zum einen wollte ich das wegen des Rituals, zum anderen hoffte ich aber auch, es würde uns neuen Schwung geben. Doch immer wenn ich damit anfing, hiess es: «Du hast keine Nachteile gegenüber einer verheirateten Frau». Als wir uns dann trennten, merkte ich, welche Nachteile es brachte, dass ich nicht formal verheiratet war: Keine Alimente, keinen Pensionskassenanteil.  Ach ja…, heiraten möchte ich immer noch….  

»Ach ja…, heiraten möchte ich immer noch…. «

Isabel Hochuli

      

Beitrag von:

Jonas Eggenberger (23)

macht ein Praktikum als Pastor in verschiedenen Freien Evangelischen Gemeinden in der Schweiz. Ist interessiert in Theologie, Philosophie, Sprache und Poesie.

Hanna Peter (78)

Jérôme Stettler (24)

Studiert zurzeit Recht an der Universität Bern. Diskutiert, philosophiert, macht Musik und manchmal auch schlechte Witze.

Annemarie Voss (78)

Seit 2008 pensioniert, Beiständin bei zwei Männern, Mitglied bei den SchlossSpielen Thun und bei Radio60Plus.

Paula Grandjean (24)

ist eine Rechtsstudentin, die nicht nur Bücherberge, sondern auch die echten Berge liebt.

Isabel Hochuli (64)

Ist Psychiatriepflegefachfrau und Psychologin. Sie ist eine passionierte Leserin, ist interessiert an Politik, Religion und Literatur.

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