Immer wenn die Nacht zum Morgen wird und die schönen herbstlichen Farben den frühen Morgenhimmel bedecken, kann ich das pochende Herz in meiner Brust ganz fest spüren.
Ich kann mein pochendes Herz in der Brust spüren, wenn ich alleine in der Dunkelheit stehe und niemand bei mir ist. Oder wenn ich den letzten Hügel meiner Route nach Hause keuchend hinauf radle und die Beine mir kaum mehr beistehen.
Mein pochendes Herz spüre ich, wenn im Krimi die spannungsvolle Musik ertönt und man nicht weiss, was als nächstes passiert. Oder wenn ich glaube, ein Mann stehe in meinem Zimmer und wolle mich in zwei Stücke reissen.
Ich kann das pochende Herz in meiner Brust spüren, wenn die Sterne die oben an meiner Decke kleben, zu leuchten beginnen, wenn der Vollmond in mein Zimmer leuchtet, und ich dann die Hand auf meine Brust lege und spüre, wie mein Herz schlägt, pocht und ich spüren kann, dass dieser Moment wertvoll ist.
Das pochende Herz in meiner Brust, welches meine Seele erwärmt wenn du mich in deinen Armen hältst und mir sagst, dass du mich liebst. Mein pochendes Herz, das kurz stehen bleibt in der Angst, ich oder du könnten ES irgendeinmal nicht mehr zueinander sagen.
Das pochende Herz in meiner Brust, welches anfängt zu rasen wenn ich draussen im Wald renne und die Nachtlampe an meinem Kopf anfängt zu blinken, was bedeutet, dass sie gleich erlöschen wird.
Ich kann das Herz in meiner Brust pochen spüren, wenn ich die Prüfung vor mir habe und nichts mehr weiss. Oder wenn die Kirchenuhr 24 Uhr schlägt und ich immer noch nicht schlafe, weil ich jetzt noch so viel tue, was ich früher hätte tun müssen und morgen doch so ein langer Tag ist.
Ich spüre das Herz in meiner Brust pochen, wenn ich zu spät zu einem Treffen komme, oder wenn meine Freundin anfängt, mir etwas zu erzählen, was ich noch nicht wusste und ganz gespannt darauf warte, was noch kommen wird.
Immer, wenn ich auf dem Gipfel eines Berges stehe und mir die kalte Bergluft den Atem stiehlt, kann ich das pochende Herz in meiner Brust spüren und fühlen, wie es die Energie der Berge in sich zieht.
Ich kann das pochende Herz in meiner Brust spüren, wenn diese verdammte Türe meines Kleiderschrankes weit offen steht und ich im Dunkeln liege. Oder wenn mich Kinder erschrecken wollen und ich sie für einmal wirklich nicht schon vorher gesehen habe.
Ich kann mein pochendes Herz spüren, wenn ich viel zu viel Kaffee getrunken habe und mich kaum mehr still halten kann. Oder wenn ich mich auf meine Gäste freue und Angst habe, alles könnte anders laufen als ich es mir ausgedacht habe.
Ich kann das pochende Herz in meiner Brust spüren nur schon, wenn ich an dich denke und ich mir versprechen will, egal wie schwer es wird, uns niemals aufzugeben.
Aber das absolut Beste, Wertvollste, Unglaublichste war der kleine Moment in meinem Leben, als mein Herz in meiner Brust so schnell schlug, weil ich hörte, dass meine grosse Schwester ihr erstes Kind bekommt. Und von nun an wird mein pochendes Herz auch für dieses wunderbare Geschenk schlagen.
Ich kann mein pochendes Herz spüren wie es schlägt, schreit, lacht, weint und wie es kämpft. Kämpft für Liebe und Glück.
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Wenn ich schreibe, bin ich in einer Welt, in der niemand sonst ist. Nur ich, meine Gefühle und Gedanken, meine Liebe und mein Schmerz. Ich bin Mara Brügger und das ist die Welt meiner Gedanken.