Was bleibt nach dem Seniorenmärit 2014 in Erinnerung, abgesehen von der versuchten (und gelungenen) Tandemfahrt, spontanen Tanzeinlagen und vielen verteilten Flyern? Ein persönlicher Rückblick von Annina Reusser.
Auch dieses Jahr war UND – Generationentandem am Seniorenmärit in Thun präsent. Zusätzlich zum Stand auf dem Rathausplatz hatten wir uns im Innern des Rathauses eingerichtet, um SeniorInnen, BesucherInnen des Märits, ins Gespräch zu verwickeln und vor allem zu Wort kommen zu lassen.
Wie leben Sie den Generationendialog? Haben Sie Kontakt zu der jungen Generation? Was wollten Sie den «Alten» und den «Jungen» schon immer einmal sagen? So und ähnlich lauteten die Fragen, die wir gesprächswilligen Frauen und Männern stellten. Verschieden waren die Menschen, unterschiedlich die Antworten, aber alle ausnahmslos interessant und bereichernd. Hier eine Auflistung dessen, was mir nach dem Märit durch den Kopf ging und hängen geblieben ist:
- Das Bild der älteren Generation von der «heutigen Jugend» ist gar nicht so schlecht, wie die selbige Jugend immer denkt. Kopf hoch, liebe Junge, sie hassen uns nicht!
- Mit Senioren dauert alles ein bisschen länger, und das ist gut so. Diese Gemächlichkeit hat mir Eindruck gemacht. Wozu auch die Eile, der Stress? Ich plädiere dafür, sich mehr Zeit zu nehmen und sich mehr Zeit zu lassen. Probier’s mal mit Gemütlichkeit!
- Die Jungen gingen oft «zugestöpselt» durch die Welt, war am Märit eine häufig geäusserte Meinung. Auch wenn manche verstehen, dass wir ein bisschen Ruhe und einen Moment für uns brauchen, so wirkt es oft übertrieben abweisend und verschlossen. Vielleicht wäre da ein wenig Offenheit nicht fehl am Platz? Wir wollen schliesslich nicht mit Scheuklappen durch die Welt gehen.
- Mir blieb der Eindruck, dass älter werden nicht so einfach ist. Jedoch hängt es stark von der Einstellung ab, wie schwer man das Altern nimmt. Mit einer lockeren, positiven und offenen Haltung fällt es gleich viel leichter. Es hilft, sich nicht vor allem auf das zu fokussieren, was man nicht kann, sondern alle die Dinge geniessen, zu denen man fähig und bereit ist. Seien Sie offen und bereit zu Neuem, und haben Sie keine Angst vor Veränderungen.
Um den Generationendialog entstehen lassen zu können, braucht es einen Schritt von beiden Generationen, Alt sowohl als Jung. Wir müssen aufeinander zugehen, um in Kontakt zu kommen. Das mag nicht immer so leicht fallen, aber wertvoll und wichtig ist es alleweil. So war auch die Tandemfahrt von Livia Thurian und Herbert Schweizer von UND nur möglich, da sich die beiden auf einander eingelassen haben. Und es sieht gar nicht mal so schlecht aus…