Ronja Schlotterbeck und Claude Brechbühl bauen in der Tomaterei Homberg Gemüse von Hand an. Beide haben einen anderen beruflichen Hintergrund. Berufe, die sie im Frühling beziehungsweise im Sommer, an den Nagel gehängt haben, um sich voll und ganz ihrer Leidenschaft, der Marktgärtnerei, zu widmen.
Was ist die Tomaterei Homberg?
Die Tomaterei Homberg baut schonend und nachhaltig über 50 Gemüsessorten an. Ohne ZwischenhändlerInnen vertreiben sie ihre Ernte über eine Gemüsetasche, die von BewohnerInnen der Region Thun abonniert werden kann, oder direkt am Marktstand.
Angefangen hat alles mit einer Tomatenvielfalt; inzwischen sind über 50 weitere Gemüsesorten dazugekommen und das Angebot soll nächstes Jahr erweitert werden. Es ist geplant, das Angebot mit Gemüsesorten zu ergänzen; auch mit solchen, die bei uns nicht alltäglich sind. Ingwer, angebaut im Homberg, schmeckt ausgezeichnet. Das wird die KonsumentInnen, die ökologisch und nachhaltig einkaufen wollen, freuen.
Ingwer aus dem Anbau im Homberg
700 m2 sind sehr wenig für den Gemüseanbau, aber da ohne Maschinen gearbeitet wird, können die Reihen eng gesetzt werden. «Bei einem Traktor ist, bedingt durch Aufsätze, ein Reihenabstand von 35 cm nötig; uns reicht ein Abstand von 15 cm» sagt Claude Brechbühl. Das hat den Vorteil, dass die Pflanzen den Boden besser bedecken und so auch vor Austrocknung schützen. Die Setzlinge ziehen Ronja und Claude selber aus Bio Saatgut. So können die eigenen Samen genutzt werden. Selbstgewonnenes Saatgut kann sich über viele Jahre an die Begebenheiten im eigenen Garten anpassen. Seine genetischen Eigenschaften können sich verändern und dadurch dem Standort immer besser entsprechen.
Beim Anbau orientieren sich die Beiden an den Prinzipien der Marktgärtnerei. «Wichtig ist, dass wir dem Boden Sorge tragen». Kompost, Gründüngung und Mulch bringen gute Erträge und verbessern den Boden. Die Erde wird oberflächig von Hand bearbeitet, damit vermieden wird, dass sich der Boden verdichtet.
Wichtig ist, dem Boden Sorge zu tragen
Das ist eine Methode, bei der man schonend und nachhaltig mit dem Boden umgeht und trotzdem eine grosse Ernte für die Direktvermarktung erreicht. Weil sie alles selber anbauen, ist das Gemüse in der Abotasche oder am Marktstand immer zu 100% saisonal und regional. KonsumentInnen müssen sich zu diesen beiden Themen also keine Gedanken mehr machen. Damit gibt man den Leuten eine spannende Vielfalt auf den Teller und schont gleichzeitig die Umwelt.
Die Abotaschen werden von Mai bis Ende Oktober wöchentlich geliefert. Es gibt sie in drei verschiedenen Grössen und werden sie in der Region per Elektrovelo geliefert. Wer sich die Zustellgebühr sparen will, kann sie in einem der Depots selbst abholen: In der Käserei in Homberg, in Steffisburg im Mühlistübli, in Thun beim Bahnof und in Hilterfingen beim Coiffeur Piomia.
Crowdfunding auf wemakeit
Auch wenn ohne Maschinen gearbeitet wird, sind Anschaffungen notwendig und Kosten zu decken. Um unabhängig und selbständig bleiben zu können, wird Startkapital für die zweite Phase benötigt. Sie können das Unternehmen nach Ihren Möglichkeiten unterstützen. Gehen Sie auf die Website www.wemakeit.ch. Machen Sie das noch diesen Monat, denn bis Ende November muss der gewünschte Spendenbetrag von CHF 35’000.- erreicht werden, sonst geht die Tomaterei leer aus. Es bedeutet alles oder nichts. Ich wünsche dem Unternehmen gutes Gelingen. Gespendet habe ich bereits.
Fragen richten Sie an team@tomaterei.ch oder 033 442 02 38