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Verstehen wir einander?

Zu dieser ernsten Frage haben sich vier Teammitglieder deutlich unterschiedlichen Alters zusammengesetzt. Zuerst testeten sie einander mit ihren spezifischen Ausdrucksweisen; dann versuchten sie ihr eigenes Sprachverhalten zu klären.

Sonntag, 09. April 2023 Annemarie Voss (78)Lina Weber (20)Tobias Mittermeier (19)Heinz Gfeller (73)
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Wie sehr sich unsere Sprache weiterentwickelt hat, zeigt sich im Gespräch zwischen Jung und Alt. – Bild: Unsplash

So rede ich

Zunächst fordern wir euch auf, liebe LeserInnen, euch selber mit eurer Alltagssprache zu befragen:

  • Wie bejahst du eine Frage – ausser mit «ja»?
  • Wie (mit welchen Adjektiven) zeigst du an, dass du etwas gut/schön findest?
  • Was stellst du einem Ausdruck voran, um ihn zu verstärken (statt mit «sehr/gross»)?
  • Wie bezeichnest du deine Eltern?

Einige Beispiele aus den beiden Altersgruppen legen wir anbei vor.

Wie bejahst du eine Frage – ausser mit «ja»?
Statt «ja» sagen Ältere: däich (wohl) = ländlich, behäbig / (mo)mou / jiuu = salopp / sicher
Jüngere: easy = allgemein gängig / fix / save / vou

Wie (mit welchen Adjektiven) zeigst du an, dass du etwas gut/schön findest?
«schön/gut» bei Älteren: tschent = veraltet/regional / toll / tiptop / suber.
Bei Jüngeren: cool = heute allgemein / geil = nur bei Älteren noch im Wortsinn / mega.

Was stellst du einem Ausdruck voran um ihn zu verstärken (statt mit sehr/gross)?
Verstärkend brauchen Ältere: schampar = von Jüngeren höchstens ironisch / wahn-/irrsinnig, verruckt.

Wie ich meine Eltern anrede – oder über sie rede –, das hat sich interessant gewandelt:
vom Mueter/Vatter unserer Vorfahren über Mueti/Vati (für Heinz normal), vom oberländischen Vättu oder (ärgerlich) Müete zu Mama/Papa, Mammi/Papi, später Ma/Pa, neben Mère/Père, was alle Generationen kennen, aber keinesfalls als Anrede verwenden – und zum modernen Brauch, seine Eltern mit den Vornamen anzureden.

So tönen Junge, so Alte

Wir haben uns herausgefordert, indem wir einander Wendungen vorgestellt haben, die die andere Generation nicht verstehen sollte – und oft auch nicht gekannt hat. Hier eine Liste davon, an welcher du dich ebenfalls versuchen kannst. Was bedeuten:

Tobias: flex(en) / (tutti) fruity / e Caron / cringe (das als Jugendwort 2021 bestimmt wurde)?
Lina: Was gäbe-mer hüt? / Was zieht dir? / fätzig / moshe, oder: poge (Verben)
Annemarie: kurlig / heimlifeiss / e Bodesuri / gänggele.
Heinz: steisse / sech rode / schitter / (k)e Muggs mache / öpperen versuumm

Erklärungen dieser Ausdrücke findet ihr unten.

Was haben wir vier im Gespräch herausgefunden?

Wollen wir verstanden werden? Das ist nicht immer sicher. Tobias sagt von sich, er rede so, wie er eben rede, er könne nicht anders – zum Beispiel mit den 30 Prozent Englisch, die er unter andrem vom Gamen mitbringt. Aber er komme damit durch.

«Ich möchte ja verstanden werden, möchte vielleicht auch mal beeindrucken oder möchte Distanz schaffen.»

Annemarie Voss

Lina weiss auch, dass sie etwa mit Anglizismen ihre Aussagen verschleiern kann – gegenüber Älteren; doch meistens passt sie sich denen an, verzichtet auf Extremes. Sie sagt «mega geil» unter Gleichaltrigen, aber sicher nicht zu ihrer Grossmutter, die sich entsetzen würde. Zudem ist sie vorsichtig: Es kann ja sein, dass jemand Älteres ihre «junge» Sprache versteht, wenn sie das just nicht will.

Die Älteren nun finden weniger, dass sie sich bewusst von Jungen absetzen möchten. Eher pflegen sie einen Stil, der ihnen gefällt, in dem sie gelegentlich wohl übertreiben, wenn sie Wendungen ihrer Vorfahren weiterleben lassen. Annemarie gibt zu, dass ein besonders mysteriöses Wort («e Gschmauer») eigentlich ihrem Vater gehörte. Heinz hat gleichfalls das Gefühl, er imitiere zunehmend den Emmentaler Dialekt seines Vaters. Ein gewisses Vergnügen spielt schon mit, wenn man junge Leute über alte Ausdrücke rätseln lässt. Lina aber begreift, dass Menschen mit einem ausgeprägten Dialekt – wie aus dem Wallis – fürchten, ihre Sprache gehe verloren.

Auch Annemarie sagt, sie passe ihre Sprache oft ihrem Gegenüber an. «Ich möchte ja verstanden werden, möchte vielleicht auch mal beeindrucken oder möchte Distanz schaffen.»

«Eine eindeutige Jugensprache gibts nicht. Vielemehr hängt sie jeweills von dem Umfeld, von den Milieus ab.»

Lina Weber
Nicht alle Jungen sprechen gleich: Eine eindeutige Jugendsprache gibt es gar nicht. – Bild: unsplash

Zu viele Stereotypen?

Junge kämen oft nicht mit Ironie zurande, fühlten sich gar beleidigt, nähmen Aussagen zu persönlich, meint Annemarie. Doch dies gilt andersherum ebenso: Tobias verweist auf die Emojis als etwas, was Ältere mitzumachen suchen; sie brauchen sie dann übermässig – ohne die Doppelbedeutungen zu kennen, welche Junge ihnen längst beigelegt haben. Peinlich (cringe!), wenn jemand nicht weiss, was Aubergine, Pfirsich, Wassertropf oder Broccoli heissen. Ein Grund für die Verwendung solcher umgedeuteten Bildchen liegt übrigens darin, dass Soziale Medien (YouTube, TikTok) offenherzige Aussagen oft zensurieren. Junge setzen in ihren Texten viel Ironie ein, sagt Tobias. Und unterbreiten sie den Älteren etwas, was sie witzig finden, geben diese oft zurück: «Das finde ich gar nicht lustig». Traut man der anderen Generation die Ironie gar nicht zu?

«Ein gewisses Vergnügen spielt schon mit wenn man junge Leute über alte Ausdrücke rätseln lässt.»

Heinz Gfeller

Wir passen unsere persönliche Sprache lebenslang an Neues an. So hat Annemarie aus ihrer Zeit in Deutschland allerhand Wendungen importiert. Oder eben: Alte geben sich gern jung, sagen «cool» und «mega».

Eine eindeutige Jugendsprache gibt’s nicht. Vielmehr hängt sie jeweils von dem Umfeld, von den Milieus ab, in denen sich jemand bewegt. Tobias nennt da für sich die technische Welt, die Computer-Freaks. Er weiss, dass er sich in einer anderen Welt aufhält als Lina. Was uns als Jugendsprache manchmal vorgeführt wird, trifft nur bedingt zu. So heisst das Jugendwort 2022 offenbar «smash» – und niemand brauche das, findet Tobias. Überhaupt, so Lina, solle man nicht verallgemeinern. Dass viele englische Ausdrücke einfliessen, gilt zwar für alle Milieus. Aber sonst teilt sich die (nicht nur junge) Gesellschaft stark in Gruppen auf: Eine «politische Jugend» ist nur eine Gruppe, die umweltbewussten «Greta»-Leute eine andere… Kleine sprachliche «Moden» entstehen oft in engem Kontakt zwischen Einzelnen. (Heinz erinnert sich, dass er mit Jugendfreunden ständig etwas «chartern» wollte.) Menschen leben in Blasen – soll man «Plattere» sagen, fragt der Alte; meine «Bubble» sagen die Jungen.

Und die Begrüssungen…

Im Gespräch sind wir auf andere Bräuche gestossen, die sich verändern: so die Grussrituale zwischen zwei Menschen. Der alte Handschlag hat gelitten, wird von Jungen gar gemieden. Allerdings gibt’s bei ihnen – nach Gruppen gesondert – neue Hand-Rituale. Die zwei, neuer drei Wangenküsse, die Ältere mal eingeführt hatten, verschwinden anscheinend. Und der Kuss auf den Mund, der plötzlich «in» war? Corona ist halt vorbeigekommen. Jetzt dominiert wohl der Vollkontakt, die – mehr oder weniger heftige – Umarmung. Wie viel Körper, wie viel Aug’ in Auge darf es sein?

Erklärungen:

Tobias: angeben / leicht queer / ein blöder Bünzli / zum Fremdschämen, Schaudern.
Lina: Was machen wir? / Worauf hast du Lust? / toll («es fägt») / sich zu Musik anrempeln (fast therapeutisch!).
Annemarie: seltsam / heimlich, verschlagen / ein Kleingewachsener / Unnützes kaufen, «shoppen».
Heinz: angestrengt marschieren / sich bewegen, sich rühren / schäbig / (keinen) Laut geben, still halten / jemanden aufhalten, ihm die Zeit stehlen.

Beitrag von:

Annemarie Voss (78)

Seit 2008 pensioniert, Beiständin bei zwei Männern, Mitglied bei den SchlossSpielen Thun und bei Radio60Plus.

Lina Weber (20)

mag Wörter, offene Fragen und Vielfalt

Tobias Mittermeier (19)

Heinz Gfeller (73)

ist pensionierter Seminar-/Gymnasiallehrer, Deutsch und Französisch, geht weiterhin gern seinen Spezialitäten nach, reisend, lesend, schreibend…

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