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Die heilsame Wirkung des Waldes

Der Wald wirkt positiv auf unser seelisches und körperliches Wohlbefinden: Die Luft riecht würzig, es duftet nach feuchtem Moos und Tannennadeln. Man hört das Rauschen der Blätter und das Zwitschern der Vögel. Die Baumkronen zaubern Muster aus Sonnenlicht auf die Wege. Er ist ein Ort der Ruhe.

Montag, 10. Juli 2023 Helmut Segner (69)Brigitta Ingold (69)Ueli Ingold (68)
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Baden im Wald: Helmut Segner geniesst die Waldatmosphäre. – Bilder: Ueli Ingold

Was ist es, was uns zu den Bäumen zieht? Dem Wald wurden schon immer mystische Kräfte zugeschrieben. Er ist der Ort der Romantik und der Verklärung, der Märchen und der Gefahren, der Einsamkeit und der Mythen.

Eintauchen in die Waldatmosphäre

Beim achtsamen Aufenthalt im Wald taucht man mit allen Sinnen in die Waldatmosphäre ein. Es ist ein entschleunigtes, respektvolles Eintauchen. Interessant ist, was wir plötzlich wahrnehmen: Licht und Schatten sorgen für optische Vielfalt, hunderte von Grün- und Brauntönen, Stille und Walddüfte. Nadelbäume haben einen speziellen Duftstoff (Terpene), den die Menschen riechen können. Terpene sind flüchtige, aromatische Kohlenstoffverbindungen. In der Natur dienen diese ätherischen Öle den Pflanzen zum Schutz vor Fressfeinden oder als Lockmittel für bestäubende Insekten. Terpene können auch für Menschen gesundheitliche Vorteile bringen. Sie wirken beruhigend und stärken das Immunsystem.

Die Kursleiterin Britta von Ballmoos ist überzeugt: Der Wald ist heilend. – Bilder: Ueli Ingold

Ausbildung zum Waldbaden

Britta von Ballmoos, Landschaftsgärtnerin an der Gartenbauschule Hünibach, ist schon seit ihrer Kindheit begeistert vom Wald. Als Kind erkrankte Britta an Leukämie und verbrachte während und nach der Chemotherapie viel Zeit unter und auf den Bäumen. Sie spürte die heilende Kraft des Waldes. Britta lief barfuss über Tannzapfen und feucht-weiches Moos. Es tat ihr unglaublich gut. Heute ist Britta überzeugt, dass sie auch durch die Heilkraft des Waldes wieder gesund wurde. Vor drei Jahren schlug das Schicksal erneut zu. Durch einen Badeunfall verletzte sich Britta an den Halswirbeln. Eine unsichere Zeit begann – ob sie jemals wieder als Gärtnerin wird arbeiten können? Sie suchte nach einem neuen beruflichen Weg, wenn möglich in der Natur, die ihr physische und psychische Stärke gibt. Sie stiess auf die Ausbildung «Waldbaden».

Gesund auf unterschiedliche Arten: Waldbaden kann das Immunsystem stärken und bei Depressionen und anderen psychischen Belastungen helfen. – Bild: Ueli Ingold

«Das achtsame, respektvolle Eintauchen im Wald hilft uns gegen Depressionen, gegen psychische Stressbelastungen und Burnouts*. Die Duftstoffe stärken unser Immunsystem, die vielen verschiedenen Farbtöne unsere Sinne» erklärt uns Britta glaubwürdig bei ihrer Vorstellung. Britta kann heute wieder als Landschaftsgärtnerin arbeiten und bietet zusätzlich Kurse in Waldbaden an.

* Bei Symptomen für Depressionen und Burnouts sollte trotzdem eine Fachperson aufgesucht werden.

Interessiert an Waldbaden?
Dann melde dich bei Britta von Ballmoos.
E-Mail: britta_von_ballmoos@gmx.ch
Telefon: 079 261 85 75

Kursdaten:
Juli: 21.7. und 28.7.2023
August: 18.8. und 26.8. 2023
September: 6.9, 16.9. und 29.9.2023
Oktober: 14.10. und 27.10. 2023

Aufgeweckte Sinne

Brigitta: Britta verteilt uns als erstes ein Formular, wo wir unseren Gemütszustand ankreuzen können. Anschliessend folgen wir Britta langsam und bewusst in den Wald. Sie gibt uns immer wieder Hinweise und Anweisungen wie: «Achtet auf das Grün; schaut nach oben, wie hoch die Bäume sind; hört ihr das Plätschern des Wassers? Riecht ihr das Moos?» Wir bleiben kurz stehen. Dann gehen wir bedächtig weiter. Ich werde achtsamer und nehme das Rauschen der Blätter wahr. Wir kommen an eine Lichtung mit einer nahezu gelben Wiese, deren hohe und zarte Gräser tanzen. Ich spüre die Intensität der Sonnenstrahlen.

Wald-Kunstwerk: Brigitta Ingold gesaltet ein Natur-Mandala aus Moos, Steinen, Tannzapfen, Blättern und Ästen. – Bild: Ueli Ingold

Der Wald nimmt uns wieder auf. Ein bezauberndes, mystisches Bild überrascht uns: Bäume auf einer Moosfläche mit schwacher Sonneneinstrahlung. Dort findet unser erster Halt statt. Wir sammeln still, jeder für sich, Moos, Steine, Tannzapfen, Blätter und Äste. Daraus formen wir ein Natur-Mandala. Es beruhigt mich und macht mir Freude. Wir staunen über unser Wald-Kunstwerk und ziehen dann weiter zu den Bäumen. Wie wirken eine Weisstanne, eine Rottanne oder eine Buche auf mich? Britta sucht jedem von uns eine Weisstanne aus. Zehn Minuten verbringe ich mit dieser Tanne. Ich kann sie berühren, umarmen oder mich sitzend anlehnen. Hart ist dieser Baum, die Rinde sticht mir unangenehm in den Rücken. Aber ich finde schon nach kurzer Zeit eine bequeme Position. Ich schaue und schaue ins Grün und berühre die moosige Rinde – nichts tun ausser schauen und berühren. Es ist schwierig, nicht abgelenkt zu werden.

«Plötzlich werden meine Sinne wach: Ich höre, rieche, fühle – unglaublich schön. Wir beschreiben unser Befinden bei der Weisstanne. Nun geht es zur Rottanne, mit der ich nicht zurechtkomme.»

Brigitta Ingold

Plötzlich werden meine Sinne wach: Ich höre, rieche, fühle – unglaublich schön. Wir beschreiben unser Befinden bei der Weisstanne. Nun geht es zur Rottanne, mit der ich nicht zurechtkomme – und dann zur Buche, die mich mit ihrem feuchten Moosbett aufnimmt. Angenehm ist der Aufenthalt bei ihr. Wir schreiben abschliessend unser Erleben und unsere Gemütslage auf. Ich bin erstaunt, wie sehr der Wald mich beruhigt.

Waldbaden hat seinen Reiz. Britta hat uns sensibel durch dieses Abenteuer geführt und uns den lebendigen Wald als Ort zum Krafttanken und Entspannen gezeigt.

Eine Frage der Aufmerksamkeit

Helmut: Es ist ein wunderschöner sonniger Nachmittag und wir treffen uns mit Britta in einem Mischwald zum Waldbaden. Waldbaden? Ich kenne Sonnenbaden, Wasserbaden, Nacktbaden, Samstagabendbaden (als Kind), Dampfbaden, Eisbaden – aber Waldbaden? Zwicken einen da nicht die Ameisen? Haben wir es hier vielleicht einmal mehr mit einem von den Medien befeuerten Modetrend zu tun, ein neuer, «woker» Name für etwas, was wir bisher Waldspaziergang genannt haben? Ich war gespannt, was mich beim Waldbaden erwarten würde.

Für Helmut Segner ist der Wald normalerweise nur Hintergrund: Beim Waldbaden nimmt er den Wald aber aufmerksam und bewusst wahr. – Bild: Ueli Ingold

Wenn ich sonst im Wald unterwegs bin, dann in der Regel, um mich zu bewegen, um Sport zu machen, oder um über etwas nachzudenken. Der Wald ist bei diesen Aktivitäten nur Staffage, Hintergrund. Ich nehme ihn nicht bewusst wahr. Waldbaden dagegen bedeutet mit allen Sinnen in den Wald einzutauchen und ihn wahrzunehmen. Wie wichtig dieses «sich einlassen» ist, wurde mir gleich zu Beginn des Waldbadens deutlich: Anstatt wie beim Wandern zügig loszulaufen, forderte Britta uns auf, uns Zeit zu nehmen, uns umzuschauen und bewusst zu sehen. Diese Langsamkeit ist ein wichtiges Element beim Waldbaden, denn sie führt zum bewussten Wahrnehmen, zur Achtsamkeit. Schnell merkte ich, wie sehr die Konzentration auf die verschiedenen Farben im Wald, seinen Duft oder das Spiel des Sonnenlichts in den Blättern mir half, mich vom Alltagsstress zu lösen.

«Ich merke, wie mein Atem ruhiger wird und sich mein Körper entspannt. Da sind so viele feine Geräusche und Gerüche. Erstaunlich, was sich alles an der Rinde eines Baumes spüren lässt.»

Helmut Segner

Britta zeigte uns eine Reihe von Übungen, die bei diesem Prozess helfen. Zum Beispiel teilte sie uns kleine Spiegel aus, mit denen wir in die Baumwipfel schauen konnten: Eine ganz neue, überraschende Perspektive. Wie sieht ein Tannenwipfel mit seiner regelmässigen Symmetrie aus, wie das Blattwerk einer Buche mit den vielen Verästelungen? Während ich schaue und staune, merke ich, wie mir die Freude am Entdecken hilft, mich zu entspannen. Manche der Übungen muten im ersten Moment etwas seltsam an. Zum Beispiel als Britta uns aufforderte, uns für zehn Minuten mit dem Rücken an einen Baum zu lehnen. Mein erster Gedanke war: «So lange? Wahrscheinlich schlafe ich ein!» Aber es kam ganz anders und war wunderbar entspannend – einfach nur zu spüren, zu hören, zu riechen. Ich merkte, wie mein Atem ruhiger wurde und sich mein Körper entspannte. Da waren so viele feine Geräusche und Gerüche. Erstaunlich, was sich alles an der Rinde eines Baumes spüren lässt. Jedenfalls war ich völlig erstaunt, als Britta erklärte, die zehn Minuten seien schon vorbei.

Natur-Mandala? «Sich einlassen» ist beim Waldbaden enorm wichtig, das merkte Helmut Segner sehr schnell. – Bild: Ueli Ingold

Es gibt ein altes, etwas aus der Mode gekommenes Wort: die Musse. Das bezieht sich auf die innere Ruhe, die entsteht, wenn man sich Zeit nimmt für sich selbst. So empfand ich das Waldbaden: Mir Zeit lassen und Zeit nehmen, um zu hören, riechen, schmecken, fühlen, atmen und alles um mich herum bewusst und intensiv wahrzunehmen.

Britta zeigte uns noch eine andere Form des Sich-Annäherns an den Wald: viele Pflanzen sind essbar. An diesem Nachmittag war mir nicht so vegetarisch zumute, aber ich erinnerte mich an eine Wanderung im Jura, bei der ich lernte, wie viele essbare Pflanzen es im Wald gibt, und mit welch vielfältigen Geschmacksrichtungen.

Was ich auch noch gelernt habe: Waldbaden ist eben nicht nur für Leute wie mich: Rentner mit viel frei verfügbarer Zeit, sondern gerade auch für Junge und Jüngere, die voll im Leistungs- und Alltagsstress stehen. Ein Versprechen des Waldbadens ist schliesslich, dass es hilft zu entspannen und Stress abzubauen. Nach dieser schönen Erfahrung glaube ich das gerne.

Frisch gebadet: Brigitta Ingold, Helmut Segner und Kursleiterin Britta von Ballmoss. – Bild: Ueli Ingold

Beitrag von:

Helmut Segner (69)

Helmut Segner (66) Redaktor pensionierter Biologe, mit Neugier auf Menschen, Faszination für Natur, und Freude am T(h)un

Brigitta Ingold (69)

(Theologin, Pfarrerin) Zuhören, schreiben, lesen- unter Menschen zu sein ist für mich von grosser Bedeutung, eine Bereicherung.

Ueli Ingold (68)

Ich interessiere mich für Gespräche und vielfältige Begegnungen, die meinen Horizont erweitern und mir neue Sichtweisen ermöglichen.

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