Randensuppe oder Selleriesuppe? Rotes, grünes oder scharfes Risotto? Heinz Gfeller (73), der als ehemaliger Lehrer regelmässig grosse Gruppen bekochte, bereitete am 22. Dezember mit seinem Team – Annemarie, Erika, Hans-Peter und Margitta – ein unerwartet grosses Buffet. Mehr als 40 Engagierte genossen es am Abend des 22. Dezember in der Villa Lüthi auf dem Seefeldareal.






Lotto und eine polnische Tradition
Seit Monaten versucht Antonietta Pasanisi (55), ein Mitglied der Geschäftsstelle, die letzten Tombolapreise des Generationenfestivals loszuwerden. Am UND-Weihnachtsessen wurde sie die Preise endlich los: Sie verteilte Zahlen, die Glücksfee Tobias Mittermeier (19) zog die Nummern und sechs GewinnerInnen gingen mit Skipässen, Gutscheinen für ein Theater oder für eine Thuner Bäckerei nach Hause.

Barbara Tschopp brachte eine schöne Tradition aus Polen, ihrem Heimatsland, an das UND-Weihnachtsessen: In Polen werden in einer Familie an Weihnachten Oblate – ein dünnes Gebäck aus Wasser, Mehl und Stärke – geteilt. Jede Person hat ein Oblate und teilt Stückchen davon mit den Familienmitgliedern, um ihnen für das kommende Jahr viel Glück zu wünschen. Bei 40 Personen wäre das wohl ein etwas grosses Unterfangen geworden. «Ich bin sicher, wir wünschen uns allen das Beste, wir müssen uns das nicht alle einzeln sagen», sagt Barbara Tschopp. So teilten die 40 Anwesenden ein Oplatek: Auf ein glückbringendes nächstes Jahr für alle.
Ausserordentliches Engagement
Am 5. Dezember war Tag der Freiwilligen. Auf der Webseite www.freiwillig.ch konnten Botschaften über die eigene Freiwilligenarbeit erfasst werden. Mehr als 1000 Botschaften kamen zusammen. Vieles wäre nicht möglich ohne freiwilliges Engagement – UND Generationentandem ist sich dessen sehr bewusst. Das UND-Weihnachtsessen sollte deshalb auch ein kleines Dankeschön sein an die unzähligen Engagierten, die dem Verein im letzten Jahr so viel ermöglichten.



Kein Rückblick, aber wir schauen zurück
Das UND-Weihnachtsessen diente dem Austausch, dem Zusammensein. Es gab keine grossen Reden, keine PowerPoint Präsentation über alles, was wir im letzten Jahr erreicht haben. Allen Anwesenden war aber wohl klar, wie viel das war.
1 Jubiläum
1 Generationenfestival
2 Kerzenziehen
6 Generationentalks
4 Generationenforen
13 Politpodien
12 Kurse in der Kursreihe «digitales Wissen»
… und viele weitere Veranstaltungen.
Coronabedingt mussten im Winter 2022 einige Veranstaltungen abgesagt werden. Der Veranstaltungskalender von UND füllte sich deshalb erst im Frühling – da ging es dann aber richtig los: Ein Generationentalk zum Thema Sterbehilfe zog am 26. April mehr als 50 Interessierte in die Cafébar des Berner Generationenhaus – es wurde etwas eng. Einen internationalen Gast durften wir am Politpodium vom 27. April 2022 begrüssen: Unerwartet war nämlich Carola Rackete, Seenotretterin und Naturschutzökologin, in der Schweiz. Sie erklärte sich kurzfristig bereit, am Politpodium zum Frontex-Referendum teilzunehmen.


Am 16. und 17. September 2022 fand das vierte Generationenfestival auf dem Seefeldareal in Thun statt: 4000 BesucherInnen, mehr als 150 HelferInnen, 20 Auftritte, 10 Workshops, 500 Nudelpfannen, 800 Bärner Müntschis. Das Generationenfestival – «Eine Art Friedensfest», wie Fritz Zurflüh es beschreibt – ist wohl das Highlight in jeder UND-Jahresplanung.

10 Jahre UND: Am 21. Oktober 2012 wurde der Verein UND Generationentandem gegründet. Mit einer rückblickenden Podiumsdiskussion und natürlich einem ausgiebigen Apéro feierten wir am 21. Oktober 2022 10 Jahre Vereinsgeschichte.

Den grossen Abschluss in diesem Jahr machte das Kerzenziehen: Ein Dialoghäuschen in Thun, ein Dialoghäuschen in Bern und ein Riesenengagement von über 50 HelferInnen.


Bei jeder Veranstaltung sei das ein Generationentalk oder ein Politpodium, sind immer mindestens 10 HelferInnen dabei, die beim Bestuhlen helfen, beim Livestream oder beim Aufräumen. Bei grossen Events – dem Generationenfestival oder beim Kerzenziehen – sind noch viel mehr Menschen im Einsatz. Nur dank dieser Unterstützung können wir unsere dichte Jahresplanung umsetzen.
Viel vor im Jahr 2023
Und Spoiler Alert: Im nächsten Jahr haben wir wohl nicht weniger vor…
Unser Januarprogramm: Das Erzählcafé wird wieder aufgenommen, die Kursreihe «digitales Wissen» wird weitergeführt, der Art-Slam im Kunstmuseum Thun steht an, Ende Januar findet das nächste Generationenforum statt. «Unser Januarprogramm ist für andere ein ganzes Jahresprogramm», scherzt Elias Rüegsegger (28).