«und» das Generationentandem

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Zeit für Begegnung

Nach Isolation und gesellschaftlichen Veränderungen ist persönlicher Austausch wichtiger denn je. Ein Generationentandem entdeckt, wie die Arbeit auf ein gemeinsames Ziel hin Begegnung ermöglicht und einen Raum für offene Gespräche schafft – sogar beim «Guetzle».

Mittwoch, 24. November 2021 Manuj Breier (20)Hans-Peter Rub (73)
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Liselotte Rost (85) lebt, nach dem Verlust ihres Mannes, seit einigen Jahre allein. Die letzten Monate waren schwierig für sie; oft fühlte sie sich einsam und konnte nicht viele Kontakte pflegen. Wie könnte sie sich noch in der Gesellschaft einbringen? Mit dieser Frage stiess sie auf «und» das Generationentandem und engagiert sich seither in der Freiwilligenarbeit. Generationenübergreifende Projekte schätzt sie sehr. Das Engagement macht ihr Freude und gibt ihr ein Gefühl der Zugehörigkeit. Ihre Fähigkeiten werden geschätzt und sie fühlt sich nicht mehr einfach als «pensionierte, alte Frau» abgestempelt.

Erste Begegnung: Das Team «Sablé». – Bild: Hans-Peter Rub

Ich treffe Liselotte vor ihrem Haus. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zum Einkaufen. Die Einkaufsgewohnheiten werden dabei schnell zum verbindenden Thema. Bio-Qualität oder doch lieber das günstigere Produkt? Ich staune über Liselottes Offenheit, Freundlichkeit und die Selbstverständlichkeit, mich in ihre Wohnung einzuladen. Die Wohnung ist hell und modern eingerichtet und – im Gegensatz zu meinem ausgebauten Bauwagen – farblich sehr schlicht gehalten. Liselottes Wohnung ist in einem mir ungewohnten Lebensstil eingerichtet und lässt mich etwas von ihren Werten und Gewohnheiten erahnen.

Wertvolle Zutaten: hier wird der Teig noch selber hergestellt. – Bild: Hans-Peter Rub

Gemeinsam am Werk

Die Grundlage unserer Bekanntschaft sind gegenseitiges Vertrauen und das gemeinsame Ziel, für die Gäste des Politpodiums zur Pflegeinitiative Sablés zu backen. Gemeinsam etwas zu unternehmen, trägt viel zur Qualität des Zusammenseins bei. Während ich den Teig knete, führen wir ein schönes Gespräch über Liselottes Leben und ihren Beruf. Als ehemalige Hauswirtschaftslehrerin kann sie mir vieles übers Backen und Kochen beibringen.

Lernen von der Fachfrau: profitieren vom Wissen der Co-Workerin. – Bild: Hans-Peter Rub

Während dem Einkauf, beim Kneten und Backen entstehen kaum Gesprächslücken – wir teilen dasselbe Ziel und die gegenseitige Offenheit entsteht ganz natürlich. Beim gemeinsamen Tun tauchen verschiedenste Gesprächsthemen auf, wir erzählen uns Geschichten, vergleichen Erinnerungen. Indem wir gemeinsam produktiv und kreativ arbeiten und innerlich offen für das Du sind, entsteht echte Begegnung, entsteht eine Verbindung zwischen den Generationen.

Generationenübergreifendes Tun: gerollt wird gemeinsam. – Bild: Hans-Peter Rub

Erinnerungen austauschen

Der Duft der frisch gebackenen Sablés steigt uns in die Nase und ruft ähnliche Kindheitserinnerungen hervor. Wir waren beide einmal Kind, sind herangewachsen und haben Erfahrungen gesammelt. In unserem Gespräch während dem gemeinsamen Tun entdecken wir Verbindendes und Unterschiede, ganz unterschiedliche Lebensaspekte werden sichtbar. Tatsache ist, dass wir alle altern und verschiedene Lebensstadien durchleben. Ich erkenne zum Beispiel, dass es gut möglich wäre, einmal in einer ähnlichen Lebenssituation zu stehen wie Liselotte heute. Werde ich mich in vielen Jahren an diese Begegnung erinnern? Werde auch ich Kontakt zu jüngeren Menschen pflegen?

Bald am Ziel: sorgfältige Zusammenarbeit. – Bild: Hans-Peter Rub

Die gesammelten Lebenserfahrungen eines älteren Menschen sind berührend und wertvoll. Sie helfen, im Leben schwierige Aufgaben zu lösen, Rückschläge leichter hinzunehmen und sich in Geduld zu üben. Dies kann sich auch in kleinen, alltäglichen Tätigkeiten zeigen. Beispielsweise, als wir In drei verschiedenen Läden versuchen, passende Säckchen für die Sablés zu finden und schliesslich Erfolg haben.

«Die gesammelten Lebenserfahrungen eines älteren Menschen sind berührend und wertvoll.»

Manuj Breier, 20

Ich realisiere, dass ein ähnliches Alter verbindend sein kann. Dies ist aber nicht ausschlaggebend für eine ausgeglichene Kommunikation. Wie bei der Begegnung mit Liselotte kann unterschiedliches Alter auch verbinden und uns ein Gefühl der Zugehörigeit vermitteln.


Süsses Resultat im Fokus: und dazu gute Gespräche. – Bild: Hans-Peter Rub

Wir sind von den gebackenen Keksen begeistert und machen uns direkt an das Verpacken. Liselotte verschwindet kurz in einem Zimmer und kommt mit farbigen Bändeln zurück, um die Säckchen zu verschliessen.

Mit etwas Zeitdruck und einem leeren, knurrenden Magen bedanken und verabschieden wir uns. Eine bereichernde Erfahrung und Begegnung für beide Seiten.

Beitrag von:

Manuj Breier (20)

Ich interessiere mich für Umweltthemen, für das - Natur, Tier und Menschenwohl. Musik und Tanz ist eine Grosse Leidenschaft von mir. Bei kreativen, sozial-engangierten Projekten helfe ich gerne mit! Weitere Ausbildung: FH Musik Bewegung Basel.

Hans-Peter Rub (73)

Zeit, unsere Werte zu überdenken und nach ihnen zu handeln !

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