Hochstimmung schon am Morgen des historischen 14. Juni 2019. Etwa in Thun, wo zahlreiche Menschen gekommen sind, um für die Umsetzung der gesetzlich verankerten Gleichstellung einzustehen. Die Parole lautete: Lohn, Zeit, Respekt!
Da treffen sich etwa Zoé Kammermann (20) und Barbara Tschopp (68), sie haben für UND Generationentandem schon zusammen einen Dialog zum Frauenstreik und der Gleichberechtigung geschrieben.

Punkt 11 Uhr: Die Glocken der Stadtkirche Thun läuten. «Uns ist es klar, dass zeitgleich landauf, landab mit Kirchen- und Kuhglockengeläuten der zweite Frauenstreik in der Schweiz beginnt», so Barbara Tschopp. Sie fragt darauf die Menschen in Thun, warum sie heute streiken.
Barbara Tschopp erklärt zudem selber, warum sie streikt:
«Wieso streiken wir? Genug ist genug! Zwar wurden nach dem ersten Frauenstreik von 1991 im Gleichstellungsgesetz von 1995 die damaligen Forderungen verankert, geschehen ist aber wenig seit her. Frau spricht eher von der Nichtanwendung als von der Umsetzung des Gleichstellungsgesetzes.»
Barbara Tschopp (68)
Einige Zahlen
- 18,3 Prozent Lohnunterschied – 7,7 Prozent davon nicht erklärbar
- 5,6 Milliarden unbezahlte Arbeitsstunden (80 Prozent der Care-Arbeit wird nicht bezahlt)
- 37,1 Prozent weniger Altersrenten
- 21 Prozent der Verwaltungsratssitze in Schweizer Unternehmen besetzen Frauen
- 9 Prozent Frauen sind in den Geschäftsleitungen vertreten
- Von den 100 grössten Schweizer Unternehmen haben 3 Prozent Chefinnen; 20 grösste Firmen wurden nie von einer Frau geleitet
- 17 Prozent Gemeindepräsidentinnen gibt es in 346 Gemeinden des Kantons Bern
- 63 Prozent der Studierenden im Bereich Hummanmedizin sind Frauen; 27 Prozent weniger verdienen Ärztinnen im Vergleich mit ihren männlichen Kollegen
- 70’000 Akademikerinnen sind nach der Mutterschaft nicht mehr berufstätig, weil die Rahmenbediengungen für die Vereinbarung vom Beruf und Familie fehlen
- Drei Viertel der Bäuerinnen, die auf den 45 693 Bauernhöfen in der Schweiz tätig sind, arbeiten gratis, gelten als nicht erwerbstätig, sind also nicht altersversichert.
- Den 20. Platz weltweit belegt die Schweiz in der Gleichstellung
Bunt, laut, friedlich: die besten Bilder des Frauenstreiks
















