Einer der letzten verregneten Tage Ende Mai 2019: Mit Regenschirmen pilgern nicht wenige Generationentalk-Fans nach Brienz in die Schule für Holzbildhauerei. Hier findet das Gespräch über das alte Handwerk statt. Melancholie draussen im Regen – drinnen herrscht eine inspirierende Stimmung. Die Fantasie der jungen HandwerkerInnen ist in allen Ecken ersichtlich. Und die beiden Gäste, Theresia Utz (57) und Camilla Braunger (25) bringen auch gleich einen geschnitzten Gegenstand mit. Es kann losgehen: Das ist der Generationentalk aus der Schnätzi.
Holzbildhauerin zu sein ist etwas Besonderes – oftmals kommt die Frage: Ja, was ist denn das? Und verdient man damit? Vorurteile dieser Art kennen Camilla und Theresia. Letztere ganz explizit auch in Bezug auf ihr Geschlecht: Ihre Lehrer fragten noch, ob es überhaupt Sinn macht, sie auszubilden, wenn sie als Frau dann später doch nur zu den Kindern schaut. Immerhin – diese Zeiten sind vergangen. Heute lassen sich sogar in der Mehrheit Frauen zu HolzbildhauerInnen ausbilden in Brienz.
Zu den Personen
Camilla Braunger (25) ist Lernende Holzbildhauerin an der Schnätzi. Nach der Ausbildung wird sie das «wunderschöne traditionelle Handwerk» als Selbständige fortführen.
Theresia Utz Dräyer (57) ist selbständige Holzbildhauerin. Ihr Motto: Lasset uns am Alten, so es gut ist, halten…
Lokaler Partner
Die Schule für Holzbildhauerei in Brienz («Schnätzi») wurde 1884 gegründet und vermittelt schweizweit als einzige Institution die Ausbildung in der Holzbildhauerei, sowie in weiteren kunsthandwerklichen Berufen: Holzhandwerk (Drechslerei und Weissküferei), Korb- und Flechtwerkgestaltung sowie Küferei.