Galgenhumor: Sie lachen – bei Jugendlichen würde man sagen «grölen» über ihrer Männers Macken. «Meiner wollte eine Motorsäge kaufen. Ich wollte das nicht und begründete ihm auch meine Meinung. Aber prompt: Eine Woche später steht diese Säge vor dem Haus. Da frage ich mich, was da meine Meinung noch zählt.» Die eine der beiden anderen nickt, die dritte ergänzt sarkastisch und laut, dass es sicher jeder hört: «Meiner fragt erst gar nicht.»
Wie sich während der Zugfahrt und des weiteren Gesprächs entpuppt, handelt es sich bei den drei älteren Frauen um Speziallehrpersonen an kleinen Dorfschulen. Sie besuchen gemeinsam einen Fortbildungskurs und rühmen sich selber, dass sie diesen besuchen. Nicht nur ihre privaten Männer bekommen ihr Fett weg, auch über jene am Arbeitsplatz – ihre Schulleiter – wird munter hergezogen. Schliesslich werden auch noch die jungen naiven Arbeitskolleginnen gründlich auseinandergenommen. Ich erfahre Namen über Namen, die ich mir nicht merken kann und auch gar nicht schreiben will.
In Bern wird ausgestiegen, man schwimmt mit dem Pendlerstrom die Rampe hinunter und verschwindet in den Tiefen des Bahnhof-Aquariums. Unter den Pendlern – laut palavernd – drei Hühner, die nicht so recht in dieses Aquarium passen wollen. Sie schaffen es irgendwie immer wieder, Luft zu kriegen, um weiter zu gackern.