Wer gerne im Internet sitzt, konnte schon seit einiger Zeit unter dem Stichwort «Forever young» kurze Äusserungen von Menschen zwischen zehn und hundert Jahren entdecken – zu Fragen ums Alter, ums Altern: «Welches ist das beste Alter?» oder «Würdest du gerne ewig leben?» etwa. Alle die oft amüsanten, häufig nachdenklichen Ansichten erscheinen nun als Teil der Ausstellung im ehemaligen Burgerspittel Bern. Wo denn in diesem gut genutzten Gebäude? In den Kellergewölben, die bisher kaum besucht waren, hat der Ausstellungsmacher Detlev Vögeli (40 – Alter hier von Bedeutung) mehrere technisch raffinierte, aber auch inhaltlich bedeutsame Präsentationen eingerichtet. Unter anderen einen filmischen Schnelldurchlauf durch die Menschheitsgeschichte unter dem Aspekt des Ewig-leben-Wollens; ein «Labor» mit all den Ansätzen zum Kampf gegen das Altern; eine Sammlung von Erinnerungen der 100jährigen. Möchten Sie wissen, wie viel Lebenszeit ab heute Ihnen die Statistik noch zugesteht? Wenn nicht – lassen Sie diese Station aus. Doch die Ausstellung insgesamt sollten Sie sich nicht entgehen lassen.
Detlev Vögeli war zuvor neun Jahre am Stapferhaus Lenzburg tätig, das seinerseits für originelle Ausstellungen bekannt ist – siehe unsere Berichte zur aktuellen «Fake»- oder Lügen-Ausstellung. Zu dem erstmaligen Versuch in Bern verrät er etwa, dass sich zu den Befragungen der 100 Menschen in Altersgruppen sehr viele KandidatInnen gemeldet haben. Dass diese herkommen mussten – nur die 100jährigen habe man an ihrem Ort aufgesucht. Dass natürlich nicht alle Aspekte des Alterns berührt werden, auch weil es sich bei den Porträtierten um gesunde, bewegliche Menschen handelt. «Forever young» (basiert auf einem Song von Bob Dylan) sei ein offener Titel, denn einerseits drücke sich darin ein uralter Traum aus, andrerseits gebe es aber Forscher, die ewiges Leben bereits ernsthaft ankündigen. Die Ausstellung stellt das Jahresthema des Generationenhauses Bern dar, sie wird durch Veranstaltungen ergänzt.
Infos: www.begh.ch/foreveryoung. Eingang am Bahnhofplatz beim Restaurant «Toi-et-moi».