Und sie rannte und rannte, immer weiter, immer schneller. Gehetzt von Angst, Dunkelheit und Scham welche sich in einem Gefühlschaos vereinten. Doch war sie sich nicht sicher, von was sie wegrannte. Atemlos, nach Luft schnappend, blieb sie stehen. Da waren sie wieder, diese Gefühle die auf sie niederprasselten wie ein Wasserfall. Ja – sie ertrank förmlich in Unsicherheit, Tränen und einer Art Glück, die gleichzeitig einer Sehnsucht glich. Sie fasste sich ans Herz, das schlug wie verrückt und sie weinte bitterlich – doch sie kannte den Grund ihrer Verzweiflung nicht. Das Weinen ermüdete sie. Den Kopf voller Gedanken, das Herz voller undefinierbaren Gefühlen versuchte sie einzuschlafen.
In Würde gekleidet
Doch wo auch immer sie sich gerade befand, hier würde sie nicht finden, was sie suchte. So suchte sie weiter und weiter, doch sie suchte etwas, dass sie bereits besass. Wenn sie doch nur früher gewusst hätte, dass alles, was sie brauchte da war und darauf wartete, sie in die Arme zu schliessen. Das alles, was sie brauchte, bereit war, ihr all das zu geben, was sie sehnlichst suchte. An diesem Ort erhielt sie Würde, Schutz und Geborgenheit. Alles was sie suchte.