Sie rennt und rennt, so schnell sie ihre kurzen Beinchen tragen. Es scheint, als ob sie die Welt retten wolle. Dies aber kann Chipsy nicht. Aber dafür etwas anderes: schwimmen. Dies belegen zahlreiche Schwimmabzeichen, die ihr Frauchen für sie bekommen hat, und die nun in einem Regal im Keller verstauben. Als Chipsy an dieses Regal im Keller denkt, beginnt sie entzückt zu sabbern, denn dort, dass weiss sie, befindet sich auch der Sack mit Hundegoodies. Chip, sagt sie sich daraufhin, nimm dich zusammen, altes Mädchen. Du hast eine Mission zu erfüllen! Heute will Chipsy wieder einmal beweisen, was in ihr steckt. Niemand darf wissen, was sie vorhat. Auch ihr Frauchen – Chipsy nennt die Dame insgeheim «Super-GAU», ein Name, den man aufgrund ihrer Leibesfülle nachvollziehen kann – erfuhr nichts von Chipsys Absichten. Die weisse Hündin hat an diesem Morgen ihren grünen Lieblingsball und ihre «Schwimmbox» geschnappt. Mühevoll hat sie sich durch die Katzenklappe in der Wohnung gezwängt und ist ins Freie getappt, den grünen Ball in der Box. Dies alles vorsichtig natürlich, damit Super-GAU nicht wach wird.
Nun rennt sie, die kleine Weisse. Wie ein flauschiges Wattebällchen rollt sie vorwärts, den Kopf hoch erhoben, damit ihre von Fell verdeckten Augen etwas sehen. Bis sie – endlich – am Meer ankommt. Hier geniesst die Hündin die frische Brise, und trägt ihre Plastikbox ans Ufer. Dort schnappt sie sich den grünen Ball heraus.
Nun wird sie tun, was sie am liebsten tut: Mit dem Ball im Mund, im Meer schwimmend, wird Chipsy die Box vor sich herschieben. Touristen werden ihre Kameras zücken und aufgeregt auf den kleinen schwimmenden Hund deuten. Dann, als Höhepunkt der Darbietung, wird Chipsy den kleinen grünen Ball geschickt mit der Schnauze in die Box stupsen. Die Touristen werden entzückt applaudieren. Und die kleine Chipsy wird für einmal ganz gross und stolz sein.