Nach 17:00 Uhr trudeln die Ausstellungsmacherinnen und Ausstellungsmacher mit ihren Eltern, Angehörigen und Freunden in der Kunstküche ein. Ein vielsagender Geruch aus Nervosität und Anspannung schwebt durch die Räume und vermischt sich mit den Duftnoten von verschiedenen Gebäcken, belegten Brötchen und Oliven. Die Kunstküche wird zur Gaststube. Im Vorraum stehen die herrlichen Sachen auf einem langen Tisch zum Geniessen bereit. Eine Augenweide, wunderbar angerichtet. In der kleinen Küche werden die Getränke bereitgestellt.
Im grossen Raum diskutieren Jung und Alt angeregt miteinander. Die Themen, wie könnte es auch anders sein, drehen sich meistens um die Reise von Thun nach New York. Um 17:30 Uhr ertönt hell ein Glöckchen. Es wird ruhig.
Sara Smidt, Kunstmuseum Thun Projektleitung, begrüsst die Anwesenden. Sie erklärt kurz die Grundideen zu der Ausstellungsreihe «Gedanken sammeln 1 bis 3» und erzählt die Entstehungsgeschichte der Ausstellung «Gedankensammeln 2», eine Reise von Thun nach New York. Auch Helen Hirsch, Direktorin des Kunstmuseums Thun, begrüsst herzlich die AusstellungsmacherInnen und ihre Begleitpersonen. Speziell freut sie sich, dass unsere Reisegeschichten gut zur Hauptausstellung «Chambre de luxe – Künstler als Hoteliers & Gäste» passen. Sie stellt alle AusstellungsmacherInnen vor und bedankt sich bei ihnen für ihren grossen Einsatz.
Die Lehrerin Silvia Zimmermann, löst die beiden Frauen ab und meint: Aufgepasst, ab jetzt bestimmen die Farben gelb, blau und rot die Reihenfolge. Die AusstellungsmacherInnen kennen ihre farbliche Zuteilung, sie tragen alle ein Namensschild in der zugeteilten Farbe. Die dazugehörenden Begleitpersonen wählen aus den bereitliegenden Schachteln die vorbereiteten Kartonstreifen der gleichen Farbe aus. Die Streifen sind Zugleich Eintrittskarten in das Kunstmuseum. Eine Gruppe geht ins Museum und stellt den Anwesenden ihre gesammelten Gedanken zur Reise vor. Die anderen beiden bleiben in der Kunstküche und verköstigen sich. Sobald das Glöckchen wieder läutet, geht die zweite Gruppe in den Ausstellungsraum, die erste kommt zurück in die Kunstküche. Beim dritten Läuten geht die dritte Gruppe in den Ausstellungsraum Enter und die zweite zurück in die Kunstküche. Am Schluss treffen sich alle drei Gruppen in der Kunstküche und feiern stolz ihre wahrscheinlich erste selbstgestaltete Kunstausstellung in einem bedeutenden Kunstmuseum.
Ein paar persönliche Eindrücke von der Gruppe «Rot». Carlo Gerspacher war bei der letzten Gruppe dabei:
«Die anderen beiden Präsentationen habe ich nicht miterlebt. Bei uns füllt sich der Raum. Die Personen betrachten die Bilder. Einige Bilder sprechen für sich, bei den anderen ist es schwer im ersten Augenblick den Zusammenhang zu erkennen. Dafür sind wir ja da, drei Kinder und zwei Erwachsene. Zu jedem Bild erzählen wir eine Geschichte. Die Inhalte der 16 Geschichten ergeben ein Ganzes. Sie beschreiben nacheinander von Bild 1 bis Bild 16 die verschiedene Stationen der Reise von Thun nach New York. Während der kurzen Einleitung durch Sara Smidt stellen wir fünf uns unbemerkt vor die entsprechenden Bildern, zu denen wir was zu sagen haben. Die Gäste hören aufmerksam und interessiert zu. Klamm heimlich wechseln wir noch drei Mal unser Positionen und erzählen unsere Geschichten. Nach der sechszehnten Geschichte folgt der wohlverdiente Applaus. Voller Stolz und Freude gehen wir zurück zu den anderen und feiern mit ihnen gemeinsam den Erfolg.