
Der Abspann läuft, «Don’t you forget about me» plärrt aus den Lautsprechern. Der Filmteil des ersten Treffens des UND Filmclubs ist beendet. Doch damit ist der Abend noch nicht gelaufen: Es folgt eine Diskussion zum Film zwischen Jung und Alt.
Handlung von «The Breakfast Club»
Der Film dreht sich um einen einzigen Samstag Nachsitzen mit 5 recht extrem dargestellten Stereotypen. Diese scheinen auf den ersten Augenblick nichts gemeinsam haben.
Einen Streber, den eine schlechte Note in Werken fast in den Suizid getrieben hat, ein Rebell aus gewalttätigem Elternhaus; ein Sportler, eine «Prinzessin» aus reichem Haus; und eine soziale Aussenseiterin.
Diskussion von «The Breakfast Club»

Nachdem der Abspann durch ist, setzten wir uns in die Runde zur Diskussion des Filmes. Unsere Diskussionsthemen reichten von der Verwendung eines einzigen Schauplatzes im Film, was in den meisten modernen Filmen eher ungewohnt ist, der Stellung eines Hauswartes einer Schule früher und heute, über den Amerikanischen Traum bis hin zur Stellung der Gesellschaft gegenüber der Technologie.
Die Gespräche zwischen dem Rektor und dem Hauswart auf Augenhöhe erstaunte viele aufgrund des Alters des Filmes. Die Gesellschaftliche Differenz zwischen diesen beiden Berufen seien früher viel grösser gewesen.
So kommen wir auf den Amerikanischen Traum zu sprechen.
Nur als gescheiterter Mensch ist man etwas wert.
Anita argumentiert, dass der Amerikanische Traum eines Aufstieges vom Tellerwäscher zum Millionär mehr ein Traum als Realität ist. Dieser ist für viele Bürger schlichtweg nie erreichbar. Vielmehr sollten wir uns mehr darauf fokussieren, aus unseren Fehlern zu lernen und Misserfolge als Teile des Lebens akzeptieren.
Menschen sind immer noch Menschen.
Manuel ist der Meinung, dass wir als Gesellschaft zwar weiter sind als früher, jedoch Menschen immer noch Menschen sind und die gleichen Fehler machen werden.
Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte.
Während des Filmes wird auch ein Generationendialog sichtbar. Der Rektor gibt beim Gespräch mit dem Hauswart zu, Angst vor einer Zukunft zu haben, wo die Jungen für die Welt verantwortlich sind.
Gleichzeitig ist bei den Gesprächen zwischen Jungendlichen der Wunsch der Eltern, ihre Kinder zu der Person machen zu wollen, welche sie selbst waren, klar ersichtlich.
Durch die Gespräche merken die Jugendlichen, dass jeder seinen eigenen Rucksack mit Problemen mitschleppt, auch wenn sie von aussen so wirken, als ob sie keine Probleme hätten. Durch die Empathie entsteht zwischen ihnen ein Zusammenhalt.
Ob dieser Zusammenhalt am Montag immer noch existiert, ist jedoch nicht klar und wird auch absichtlich vom Film nicht verraten.

Filmbewertung der UND Redaktion
Anita: ★★★★☆
Gaby: ★★★ ☆
Marianne: ★★★★☆
Marcel: ★★★★☆
Livia: ★★★ ☆
Annemarie: ★★★ ☆
Robin: ★★★★★
Manuel: ★★★★
Durchschnitt Ø: ★★★★☆
Nächster Filmabend
Am nächsten Filmabend entführt uns Anita mit Ihrem Filmvorschlag «Angst essen Seele auf» in das Filmuniversum von Rainer Maria Fassbinder. Der Film aus dem Jahre 1974 handelt von der Putzfrau Emmi, welche eine Beziehung mit dem Gastarbeiter Ali eingeht. Das Unverständnis über diese Beziehung ihrer Umgebung gipfelt schliesslich in Mobbing.