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Farbe bekennen – die Farbe Grau und ihre Töne

Zu Dritt wollen wir den Umgang mit der Farbe Grau erforschen und ihrer Wirkung auf den Grund gehen – praktisch, malend, sehend. Wir fahren daher an einem sehr grauen Nebeltag Richtung Heiligenschwendi. Unerwartet lichtet sich der Nebel und aus dem Grau leuchten bunte Herbstblätter wie Fackeln auf. Im Atelier Melli 8 von Silvia Summer erhalten wir Grundwissen und einige Beispiele aus der Farbenlehre, fassen Farben und Pinsel und tauchen mit allen Sinnen und neugierig in die Erfahrung Grau ein.

Freitag, 04. Dezember 2020 Marianne Scheuter (66)Livia Thurian (26)Elisabeth Jost (67)
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Kreativ: Arbeit im Atelier Melli 8. – Bild: Walter Winkler

Aus der Farbenlehre

Grau ist nicht einfach eine Mischung der unbunten Pole Schwarz und Weiss, die ein lebloses Grau ergeben. In der Malerei ist solches ein «no go». Grau wird hier aus den reinen Primärfarben Rot, Blau, Gelb respektive aus den Komplementärfarben Rot/Grün, Blau/Orange oder Gelb/Violett mit feiner Hand gemischt. So ergeben sich wunderschöne Grautöne, die von innen heraus leuchten (beispielsweise Wolkenbilder), weil sie eben nicht grau sondern aus Farben gemischt sind. Und wo sich Grau zu bunten Farben gesellt, leuchten diese umso stärker.

Graue Linie lässt leuchten: Bildausschnitt Eric van der Heijden. – Bild: Walter Winkler

Graffiti beleben städtisches Grau

In der Mode und in der Innenarchitektur werden diese Wirkungen von Grau sehr bewusst und zur Verstärkung von bunten Farben genutzt. Farbige Graffiti kommen auf grauen Betonflächen besonders zur Geltung und verwandeln leblose Flächen und Altbau-Fassaden in attraktive und anregende Hingucker. So wurden beispielsweise die Überreste der Berliner Mauer, die East Side Gallery, von über 100 namhaften Künstlern aus der ganzen Welt bemalt und bilden heute eine bunte und vielgestaltige Freiluftgalerie.

Fröhlich auf Grau: Hamburg Karolinenviertel. – Bild Marianne Scheuter
Schwungvolles Grau: Hamburg, Karolinenviertel. – Bild Marianne Scheuter

Eine Herausforderung!

Marianne Scheuter (66): «Grau mischen ist eine Herausforderung! Besonders, wenn ich ein ganz bestimmtes Grau suche, kein beliebiges. Wie erreiche ich ein warmes Grau, wie ein kaltes? Was geschieht, wenn ich zum Beispiel nur die Menge Blau ändere? Welches sind die richtigen Primärfarben? Eine überraschende Vielfalt von Farbigkeit entsteht auf dem Mischteller – Grau ist eben nicht gleich Grau und schon gar nicht monoton!»

Grau erfinden: Livia übt sich. – Bild: Walter Winkler

«Grau ist nicht gleich Grau»

Livia Thurian (26): «Meine Erkenntnis dieses Nachmittags: Grau ist nicht gleich Grau. Es gibt rotes Grau, blaues Grau, grünes Grau, gelbes Grau, Rauchgrau, Kohlegrau, beiges Grau, und und, und … Am meisten geflasht hat es mich, als ich neben all die Grautöne ein reines, knalliges Rot pinselte. Da sah ich: Es ist eben immer noch Grau, auch wenn es bunt erscheint.»

Primärfarben auf Grau. – Bild Walter Winkler

«Viele Nuancen»

Elisabeth Jost (66): «Schwarzgrau, Blaugrau, Grüngrau, Silbergrau, Nebelgrau, Eisgrau, Asphaltgrau – wie im  «grauen Alltag»  zeigt die Farbe Grau in Wirklichkeit Nuancen in allen Schattierungen! Und so, wie der graue Alltag Feste, Reisen, besondere Begegnungen und freudige Momente durch den Kontrast so richtig erstrahlen lässt, bringt grauer Hintergrund die Farbtupfer zu einmaliger Leuchtkraft. Ein Hoch auf die bescheidene, unaufdringliche, diskrete, elegante, vielfältige Farbe Grau!»

Vielfältiges Grau: Elisabeth Jost, Marianne Scheuter und Livia Thurian. –
Bild Walter Winkler

Beitrag von:

Marianne Scheuter (66)

Psychologin, Erwachsenenbildnerin, Supervisorin, Coach. Nach der Pensionierung bin ich noch immer Sprachkünstlerin und kreative Erfinderin und ich wende mich gerne Neuem zu: Malen, textiles Gestalten, Schreiben, mit dem California zeitlos unterwegs sein, der Natur und den Menschen begegnen, Jazz- und Rockmusik, einfach Da-Sein

Livia Thurian (26)

Studierte Psychologin, halb-studierte Philosophin, selbsternannte Pazifistin. Macht gerne Musik oder treibt sich draussen herum. Wolliges Herdentier mit gelegentlich aufflammendem Autonomiebedürfnis.

Elisabeth Jost (67)

Nach meinem Eintritt ins letzte, beste Drittel freue ich mich an der grossen Freiheit, die mir neue Horizonte und Bekanntschaften beschert. Einige Leidenschaften bleiben aber unverändert: Das Interesse am Welt- und Tagesgeschehen, die Liebe zu Wild- und Heilpflanzen, zum Velo- und Skifahren, zu spannenden Büchern.

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