Mia fragt ihren Grossvater oft, wie es früher war. Sie will wissen, was man in der Schule gelernt hat. Wie es war, als es noch keinen Fernseher und geschweige denn Internet gab. Wieso dass die Mädchen früher Röcke und Zöpfe trugen und keine Hosen, wieso Grossmutter so gut kochen kann und Grossvater nicht. Sie fragt, warum man früher mit Pferden die Felder gepflügt hat, und wundert sich, dass eine Fahrt nach Südfrankreich schon eine grosse Reise war.
Grossvater Fritz antwortet mit Geduld auf alle Fragen, erklärt, erzählt, und Mia hört gespannt zu. Alles ist so interessant, was der Grossvater zu erzählen hat. Besonders spannend findet sie jeweils die Spaziergänge durchs Dorf. Hier ist Grossvater aufgewachsen, und er weiss so viel zu erzählen von früher. Was sich alles im Dorf verändert hat!
Manchmal ist es aber auch Grossvater Fritz, der Enkelin Mia Löcher in den Bauch fragt. Zum Beispiel, wenn er bei seinem neuen iPad nicht drauskommt. Mia kann da problemlos helfen, sie ist sich gewohnt, mit dem Ding umzugehen. Manchmal fällt es ihr schwer, zu verstehen, dass der Grosspapa das nicht so einfach begreift. Manchmal fragt er sie auch nach der Bedeutung von Wörtern, die es früher nicht gab. Manchmal kennt Mia die Wörter selber auch nicht, dann googlen die beiden gemeinsam die Bedeutung. Das versetzt den Grossvater immer wieder in Erstaunen. Wie leicht man Sachen nachschlagen kann, die man nicht weiss.
Gerade über vergangene Zeiten kann man viel nachlesen, findet er, und bedient sich häufig des Internets, gerade um Mias nie endender Wissensdurst zu stillen.
Richtig, auch Grossvater Fritz weiss nicht alles. Auch er nutzt die sogenannten modernen Möglichkeiten, an Wissen zu kommen, damit er seiner Enkelin alles erzählen kann, was sie über die Geschichte wissen möchte. So ergänzen sich die Erfahrungen, das Wissen und die Interessen zweier Generationen, so unterschiedlich sie auch sind, und ermöglichen Austausch, gemeinsame Erlebnisse und einen erfrischenden Perspektivenwechsel.