Die historischen Schiffe sahen in ihrem teilweise bereits langen Leben viele Generationen ihre Segel, Steuer, Motoren und was noch alles dazugehört, bedienen. Sie faszinieren die Menschen bis heute und hoffentlich noch über viele Generationen hinaus! Schauen wir uns vier Exemplare etwas näher an:
Die Kruzenshtern:
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Die Einfahrt dieser Viermastbark war ein Höhepunkt. Sie wurde von zwei Schleppern begleitet. Das Schiff lief 1926 unter dem Namen «Padua» in Bremerhaven vom Stapel. Sie ist das letzte frachtfahrende Segelschiff der Welt, das noch ohne Motor gebaut wurde. Sie transportierte Weizen und Salpeter zwischen Chile und Australien. Sie wirkte in etlichen Filmen mit. Im 2. Weltkrieg unternahm sie Ausbildungsfahrten auf der Ostsee. Sie wurde mit einer Kanone ausgerüstet, schoss damit jedoch bloss ein eigenes Flugzeug ab und rammte dazu noch ein eigenes U-Boot. 1946 wurde das Schiff als Reparationszahlung an die Russen übergeben. Sie war nun ein Forschungs- und Schulschiff unter dem Namen «Kruzenshtern» und wurde mit einem Motor ausgerüstet. Das Schiff gehört noch heute zu den schnellsten existierenden alten Rahseglern, das zahlreiche Regatten gewonnen hat.
Die rund 150 auszubildenden russischen Matrosen empfangen die Gäste sehr freundlich. Die schweren Taue, die 3553 Quadratmeter Segel und so weiter zeugen von Schwerarbeit. Viele Generationen deutscher und russischer Besatzungen haben auf diesem Schiff gewirkt, auf dem eine eiserne Disziplin herrscht. Zu besichtigen gibt es unter anderem auch eine orthodoxe Schiffskapelle mit schönen Ikonen. Man kann übrigens als zahlender Gast mitreisen.
Die Cap San Diego
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Dieses Bild wurde von der Terrasse der neuen Elbphilharmonie aus aufgenommen. Dieses Schiff ist das grösste fahrtüchtige Frachtschiff der Welt. Es ist das letzte noch erhaltene Schiff einer Serie von sechs schnellen Stückgutfrachtern, die 1961/62 für die Reederei Hamburg Süd gebaut wurden und bis Ende 1981 vorzugsweise nach Südamerika gefahren sind. Seit 1988 ist die Cap San Diego ein Museumsschiff, seit 2003 zudem maritimes Denkmal und schwimmendes Hotel, das heute seinen Liegeplatz an der Überseebrücke in Hamburg hat. Besatzung: 35 Mann. Das Schiff läuft noch heute jährlich zu mehreren Fahrten mit Passagieren aus. Unterhalten wird es von alten und jungen «Seebären» in Fronarbeit, also im wahrsten Sinne des Wortes generationenübergreifend.
Karl Friedrich Steen – Schwimmkran HHLA I
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Am 17. Juni 1928 wurde dieser Kran in Dienst gestellt. Von einem schwimmenden Kran Lasten bis 30 Tonnen heben und schwenken zu lassen, war in der damaligen Zeit eine technische Innovation. Ein Pluspunkt für den Hafen Hamburg! Heute sind die Kräfte dieses 375 Tonnen schweren Museum-Krans, der von zwei Dieselmotoren angetrieben wird, längst nicht mehr ausreichend. Engagierte Technikfreaks halten den Kran jedoch seit Generationen in gutem Zustand. Er zeugt seit 1986 von der technischen Faszination vergangener Tage!
Die Amphitrite (nach der mythologischen Meeresnymphe)
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Wurde zwischen 1884 und 1887 in Grossbritannien als Dreimaster in Holz gebaut. Das 44 Meter lange Schiff wird als die älteste seegehende Segeljacht der Welt bezeichnet. Nach einer langen Geschichte segelt das Boot unter der Flagge des Vereins Clipper – Deutsches Jugendwerk zur See (5‘000 Mitglieder, vier Schiffe). Sinn und Zweck ist es, vor allem Jugendlichen, aber auch allen anderen Interessierten die traditionelle Seefahrt näherzubringen. Das Fahrtgebiet ist die Ostsee im Bereich der deutschen, dänischen, schwedischen und polnischen Küstengewässer. Heimathafen ist Bremen. Die Segelfläche wurde reduziert. Ausserdem wurden eine grosse Zahl zusätzlicher Kojen eingebaut, dazu Toiletten und eine Kombüse (Küche). Dieses Schiff kann auch zukünftigen Generationen als Vorbild dienen. Die Amphitrite hat viele Ups and Downs zu verzeichnen und vielen Stürmen getrotzt!
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