
Der Innerschweizer Literaturprofessor und Schriftsteller Peter von Matt legte 2012 einen pointierten Essayband über die Seelengeschichte der Schweiz und ihrer Politik vor. 700 Jahre nach der Schlacht am Morgarten, 500 Jahre nach der Niederlage bei Marignano, 200 Jahre nach dem Wiener Kongress, rüttelt das Buch erst recht auf. Die 30 Essays über die Literatur zu Heimat und Ferne, Einwanderer und Auswander, Unabhängigkeit und globale Vernetzung zwingen zum Nachdenken darüber, was Geschichte ist, das, was geschehen ist, oder das was darüber erzählt wird. Die

Titelgeschichte des Buches nimmt Bezug auf das Bild von Rudolf Koller (oben). Die letzte der vierspännigen Gotthardpost-Kutschen prescht die Tremola hinunter. Der Postillon treibt die Pferde mit Peitschenhieben an. Ein Kalb versucht zur Seite zu springen, was schwierig ist. Kann das Kalb entkommen, stürzt es in den Abgrund oder verunglückt gar die Kutsche?
Der Buchhändler Urspeter Geiser von der Buchhandlung Krebser in Thun nahm sich Zeit, mit Sarah Hämmerli und Andreas Anderegg über dieses Buch zu diskutieren. In einem «Dreigenerationen-Projekt» legen alle einige persönliche Gedanken zu einem Thema dar.