Schwingende Wassertropfen und Stehende Wellen
Er ist Sachbuchautor, Wasserforscher und Medienkünstler: Alexander Lauterwasser. Was aber sind das für Experimente, mit denen er seit Jahrzehnten das Entstehen von Gestalt und Form untersucht und dokumentiert? Angefangen hat Lauterwasser damit, die Versuchsreihen des deutschen Physikers Chladni auf eine zeitgemässe Art zu wiederholen. Mit Hilfe eines Frequenzgenerators versetzt er eine dünne Metallplatte, die er mit feinem Sand bestreut, in Schwingung. Je nach Frequenz bilden die Sandkörner unterschiedliche Muster. Tiefe Töne ergeben grossflächige Strukturen, bei hohen Tönen formiert sich der Sand zu feinen Gittern, die eine verblüffende Ähnlichkeit zu Fellmustern von Tieren aufweisen.

geklärte Frage der Biologie. – Bild: Alexander Lauterwasser

Da sich Wasser leicht in Schwingung versetzen lässt, hat Lauterwasser in einem zweiten Schritt damit begonnen, einen einzelnen Wassertropfen mit Frequenzen zwischen 40 und 120 Hertz in Schwingung zu versetzen. Durch die Beschallung beginnt sich das Wasser rhythmisch zu bewegen. Es bilden sich, je nach Tonhöhe, schwingende Drei-, Vier-, Fünf-, Sechs-, Siebenecke und weitere mehr.

Wird an Stelle eines einzelnen Wassertropfens eine mit Wasser gefüllte Schale mit unterschiedlicher Tonhöhe bespielt, beginnen sich bei bestimmten Frequenzen mehrere Wellenmuster zu überlagern: Es bilden sich sogenannte «Stehende Wellen». Die Muster, die dabei entstehen, haben eine auffällige Ähnlichkeit, ja eine offensichtliche Formverwandtschaft mit Blattrosetten und Blüten. Damit offenbaren Wasserklangbilder das Entstehen geometrischer Ur-Muster, wie sie überall in der Natur zu finden sind. Lauterwasser sinniert: «Jedes Lebewesen hat seine eigene Schwingung und bildet diese in seiner äusseren Gestalt ab.»


Wasserklangbilder, gestaltet von Musik
Die vorhergegangenen Gestaltungsphänomene sind durch eine gleichbleibende Frequenz entstanden. Wenn Musik – also viele, sich überlagernde und wechselnde Frequenzen – auf Wasser einwirkt, zaubert das Wasser eine fast unerschöpfliche Fülle vielgestaltiger Formen, Muster und Bilder hervor.
Ein spezieller Schallwandler bringt sehr dünne und leichte Gefässe verschiedenster Formen, die mit destilliertem Wasser gefüllt sind, von unten her durch Musik zum Schwingen. Über Lichtreflektionen können die Wellenbewegungen des Wassers sichtbar gemacht und fotografiert oder gefilmt werden. Zu sehen ist nicht die Musik selbst, sondern die Antwort des Wassers auf die Klangschwingungen.
Eindrucksvoll kann erlebt werden, wie differenziert und schnell das sensible Wasser mit unterschiedlichsten Wellenstrukturen auf den ständigen Fluss der Töne reagiert.



Buchempfehlung: «Wasser Klang Bilder» Alexander Lauterwasser AT Verlag und Filmporträt auf ARTE:
Vielleicht können Sie mir weiterhelfen: Wo kann ich einen Tongenerator bekommen mit einem sehr grossen Frequenzbereich (auch unter und ober der Hörgrenzen) zur Erzeugung von Wasserklangbildern sowie die nötigen Zusatzgeräte (Verstärker, geeignete Schale usw., Bauanleitung…..). Ich bin 81, habe keinen technischen Background, möchte aber etwas wirklich Gutes aufbauen. Provisorisch, als ich noch als Lehrer mit Jugendlichen arbeitete, hatte ich schon einmal etwas Provisorisches aufgebaut, das einigermassen funktionierte. Das liegt aber weit zurück. In den letzten Wochen bin ich wieder mit Jungendlichen zusammengekommen, die das bei mir Erlebte vertieft studieren wollen. Vielleicht kennen Sie auch jemanden, der mir etwas etwas qualitativ Hochwertiges konstruieren oder mit Ideen helfen könnte. Ich habe zwar versucht zu recherchieren, von wo ich was erhalten könnte, hatte aber nichts Überzeugendes gefunden. Viel Lebenszeit habe ich wahrscheinlich nicht mehr, darum suche ich um Unterstützung.
Herzlichen Dank!
An Severin Rigoleth, der Zusatzgeräte sucht, um Wasserklangbilder zu erzeugen: Fragen Sie doch mal beim Technorama in Winterthur an, eventuell sind die in der Lage Ihnen zu helfen, oder mit Ihnen zusammen etwas aufzubauen? Freundliche Grüsse M.B.M
Hat die Entstehung von den sogenannten Kornkreisen in Getreidefeldern eine ähnliche Erklärung wie das Phänomen der Wasserklangbilder oder Vielecke, die man beobachten kann, wenn Wasser in einem Glas beschallt wird und sich durch die Überlagerungen sogenannte stehende Wellen bilden ? Die Wasserklangbilder (genau wie die regelmässigen, meist symetrischen oder bi- oder mehrfachpolaren Formen in der Pflanzenwelt, z.Bsp. bei Lilien-Blüten, oder die Anordnung der Kerne in der Sonnenblume u.s.w.) erinnern mich übrigens an die bunten Muster und Bilder eines Kaleidoskops. Oder an die Formen von Mandelbrot-Bildern. Dann wären die sogenannten Kornkreise ein Naturphänomen? Was ist der Auslöser, sehr starke und ganz begrenzt auftretende „Magnetfelder“ (ähnlich wie der Kegel eines Lichtstrahls einer Laterne?)
Bin gespannt auf Antworten !