MundArt-Abend: Glad two be here!
Freitag, 18. September, 19.00 – 21.00 Uhr
Neue Aula, Gymnasium Thun, Standort Seefeld, Äussere Ringstrasse
Moritz Urwyler (22), UND-Mitglied, und Manuel Herrmann (32) haben einander im Oberland kennengelernt und entdeckt, dass sie gern auf ähnliche Art musizieren. Seither treffen sie sich regelmässig zum Pröbeln, Aufbauen und Proben; besonders intensiv war’s im Lockdown, als wenig Kontakte möglich waren. Diesmal warten sie allerdings, in Bern vor ihrem Übungskeller, auf MitspielerInnen.
Die Band setzt sich ja eigentlich aus ihnen beiden zusammen. Zentral ist bei ihrer Arbeit die Loop-Station, die sie mit musikalischen Schlaufen von vier oder acht Takten füttern, worauf neue Spuren gelegt werden und dann gerappt wird. Die zwei beherrschen einige Instrumente eindeutig: Moritz ist Schlagzeuger, Manuel spielt Elektro-Bass, aber auch Trompete – und anderes; zudem versuchen sie sich gerne auf etlichen weiteren, auf Keyboards, Gitarre, ja dem Cello, das ein Bruder besitzt. Ausprobieren – oft kommen erstaunliche Dinge heraus.
Anfänge und Erweiterungen
Moritz interessiert sich auch für klassische Musik und vor allem Jazz – ein wichtiges Vorbild ist der vielseitige Quincy Jones –; er trommelt. Im Gymer hat er zu rappen begonnen, also improvisiert, später Texte verfasst und damit Anklang gefunden. Manuel, ein vielseitiger Mensch mit Betriebswirtschafts- und Sport-Studium, der etwa einen Veloladen geführt hat, ebenfalls dem Gym Seefeld Thun entwachsen, spielt seinerseits in Orchestern, Musikvereinen; prägend war für ihn der Rock. Kein Wunder, dass die beiden an Genre-übergreifender Musik interessiert sind: «Es ist cool, Brücken zu bauen», sagt Moritz.
So haben sie sich für ihr aktuelles Unterfangen GastmusikerInnen mit teilweise klassischen Instrumenten gesucht. Denen haben sie ihre Grundlage, die Loops, sowie Stimmen zugeschickt, so dass alle zuhause üben konnten: Nanako auf der Geige, Anna dem Horn, Valentin den Keyboards; dazu singt Anina. Im Konzert werden Drums, E-Bass und Gitarre ab Band erklingen, der Rest live. Die Stücke, berndeutsch, ja auch mal französisch, heissen etwa «Bateau», «Architekt», «Ouge», «Garte», «Für öich». Anina steuert «Cellotape» bei.
Wo soll’s hingehen? Manuel bezeichnet sie selber als «gueti Giele», als positive, nicht die bösen Hip-Hopper. Moritz berichtet begeistert von (Lo und) Leduc, von dessen Natürlichkeit bei allem Erfolg. Es geht den beiden um die Freude am kreativen Prozess; sie können stundenlang improvisieren, pröbeln und aufeinander reagieren. Sie sehen sich ein grösseres Repertoire aufbauen, fokussiert auf sie zwei: Live-Loops und Rap. Professionelle Ambitionen hegen sie keine, im Gegenteil, meint Manuel: «In der Musik ist es wichtig, dass man nicht müssen muss.»