Im Kurs «Sicherheit im Internet» zeigt Simeon Streit von der Technikhilfe die wesentlichen Bedrohungen auf und empfiehlt effektive Schutzmassnahmen.
Daten sind das neue Gold
Firmen weltweit investieren hohe Geldbeträge in den Schutz ihrer Computersysteme, denn sensible Daten sind heute buchstäblich Gold wert – Stichwort «Wirtschaftsspionage». Ein milliardenschwerer und lukrativer Weltmarkt ist entstanden. Auch Forschungsergebnisse oder Wahlresultate und vieles mehr werden manipuliert oder entwendet und verkauft. Bei erfolgreichen Angriffen werden Daten gestohlen, Rechner zerstört und Prozesse blockiert. Damit können Hacker und Datendiebe sehr viel Profit erwirtschaften.
Bei der privaten Nutzung des Internets für Recherchen, bei der Kontaktpflege über soziale Medien, beim Streamen oder beim Online-Einkauf ist jeder selber verantwortlich und vielleicht verunsichert. So auch die doch recht versierten AnwenderInnen, die via Zoom am Kurs teilnehmen. Denn auch private Zugangsdaten wie Passwörter oder Kontonummern werden genutzt, um anonym, quasi vom Sofa aus, unser Geld zu stehlen.
Fragen über Fragen
Ist mein Computer ausreichend geschützt? Was sind sichere Passwörter? Brauche ich einen Passwortmanager? Weshalb erhalte ich Mails von unbekannten Adressaten? Muss ich Cookies akzeptieren? Soll ich empfohlene Updates wirklich vornehmen? Was taugen Virenschutzprogramme?
Die Inhalte werden praxisnah, verständlich und gut strukturiert vermittelt. Simeon Streit erklärt Grundsätzliches für den praktischen Alltag zuhause am Computer, er gibt Tipps und Tricks und beantwortet Fragen der Teilnehmenden. Nicht zuletzt dank diesem Dialog kommen neue und interessante Themen zur Sprache. Dank Simeons souveränem Umgang mit dem Medium «Zoom» und einem Handout können die Inhalte leicht nachvollzogen und umgesetzt werden.
Was Viren anrichten können
Ein Computervirus verhält sich grundsätzlich gegenüber einem Computersystem genauso wie ein biologischer Virus gegenüber einem lebenden Organismus. Sobald er das Schutzsystem durchbrochen hat, nistet er sich in einer Datei ein, vermehrt sich und infiziert weitere Dateien. Er beginnt, vom Anwender unbemerkt, im Hintergrund eigene Programme zu schreiben und das Computersystem zu verlangsamen, letztlich sogar zu zerstören. Der «Absturz» des Systems ist der Schrecken jedes Anwenders. Die Infektionsgefahren sind leider vielfältig. Dem Virus ist jede offene Türe recht – er dringt via Mail, Links, soziale Medien und unsichere Internetseiten, ja sogar per SMS ins System ein, wenn der Computer nicht ausreichend geschützt ist.
Deshalb ist ein Virenschutzprogramm, das schädliche Software erkennt und entfernt, unabdingbar. Ab Windows 10 und beim Mac sind sehr gute Sicherheitsprogramme bereits installiert, und für den privaten Gebrauch braucht es keine zusätzliche Sicherung. Allerdings sind regelmässige Updates wie vom System empfohlen, unbedingt vorzunehmen.Veraltete Software-Versionen werden nicht gewartet und stellen somit eine Gefahr für Viren und Phishing dar. Auch kostenlose Sicherheitspakete werden nicht gewartet und sollten nicht installiert werden, denn manchmal transportieren sie sogar Viren ins System!
Phishing: Datendiebstahl
Das sogenannte Phishing (von fishing – fischen) ist neben dem Virenbefall für den privaten Nutzer die grösste Gefahr. Bei einer Pishing-Attacke versuchen Cyberkriminelle mit Hilfe einer gefälschten E-Mail oder einer SMS und mit einem Vorwand (Geschenk, Fristablauf) Nutzer dazu zu bringen, sich auf einer vertrauenswürdigen, aber gefälschten Webseite einer bekannten Organisation anzumelden (Bank, Grosshändler, Post). So gelangen sie an persönliche Informationen wie Benutzername und Passwörter und können danach die Opfer unerkannt bestehlen.
Cyberkriminelle haben es auf unsere Kontodaten und unser Geld abgesehen. Phishing-Mails dienen dabei als Falle für unvorsichtige Benutzer. Wie gut erkennen Sie solche Fallen? Machen Sie den Test – völlig gefahrlos: hier.
Vorsicht ist die Mutter der «Datenkiste»
Unbedingt achtsam sein auf folgende Anzeichen und solche Links nie anklicken, sondern Mails als Spam markieren und sofort löschen.
- *.com Endung anstatt *.ch bei Schweizer Firmen
- Passwort und Benutzername werden angefordert
- eigenartiger Link ohne Bezug zum Thema
- unbekannte oder kuriose Absender-Adresse
- Grammatik- und Rechtschreibfehler
Und wenn ich doch in die Falle tappe?
… ist es dringend angebracht, alle relevanten Konten zu löschen und neu zu beantragen, so als ob man die Kreditkarte verloren hätte. Alle Passwörter sollten geändert und durch einen Passwortmanager verwaltet werden.
Ein falscher Klick kann teuer werden
Es lohnt sich, vorsichtig, informiert und sensibilisiert im Umgang mit Gefahren im Internet zu sein und à jour zu bleiben. Niemals sollten Dateien von unbekannten Absendern oder Webseiten heruntergeladen werden. Surfen im Internet ist nur auf sicheren, das heisst verschlüsselten Seiten ungefährlich. Diese zeichnen sich durch die Buchstabenfolge «https://» aus. Das «s» steht für «Sicherheit». Firefox und Safari gelten als sichere Browser, die gefährliche Seiten bereits stark herausfiltern.
«… und last but not least … trauen Sie Ihrem unguten Gefühl und klicken Sie lieber einmal weniger als einmal zu viel.»
Empfehlung Kursleiter Simeon Streit
Die Technikhilfe
Unterstützt Sie im Bereich «Sicherheit im Internet», bei der Installation von Virenschutzprogrammen, hilft bei Updates, bei der Einstellung des Browserschutzes, nimmt einen Virenscan vor, informiert und schult im sicheren Umgang mit dem Internet oder richtet mit Ihnen einen Passwortmanager ein. Die Technikhilfe-Kurse finden auch im kommenden Jahr regelmässig statt.
Vielen Dank für diesen hilfreichen Beitrag! Habe ALLE Links angeklickt!!