Zum Schluss ein Fest

Zum Schluss ein Fest

Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe «Café drunter & drüber» luden die Organisatoren zum Schlussfest ins Thun-Panorama. Die besten Bilder und ein Film…

Bilder: Jana Daepp, Manuel Meister, Jonas Fux

Der letzte Tag. Nur noch an diesem Sonntagnachmittag stehen die Türen des Thun-Panorama offen. Danach ist die Saison vorbei. Und an diesem Sonntagnachmittag ist auch das vorerst letzte «Café drunter & drüber». Am 29. November kamen gut 40 Leute zusammen, um mehr über dieses Projekt zu erfahren.

Ein Film und eine letzte Geschichte

Marquard Wocher selber besuchte eines der Treffen. Zum Glück hat Manuel Meister den Auftritt des Künstlers aus vergangenen Zeiten mit seiner Kamera dokumentiert. Der entstandene Film konnte angesehen werden – er ist auch hier aufgeschalten.

 

Die besten Bilder vom Schlussfest

 

 


Eine Geschichte als Beispiel: Emily und ihre Mutter

Annina Reusser (21) und Anita Senn (62)

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Annina Reusser und Anita Senn erzählen… Bild: Jana Daepp

Emily träumt von einem unabhängigen Leben, weg von ihren frömmlerisch-konservativen Eltern, ohne lange Röcke und Hauben. Wie ihr kleiner Bruder möchte sie sein können, der Hosen tragen darf, mit den anderen Jungen Fussball spielt und sich prügelt.

Sie hat Wut im Bauch und nirgends darf sie sie rauslassen. Immer muss sie lieb, nett und herzig sein und sauber aussehen, wenn sie in «guter Gesellschaft» ist – das kommt viel zu oft vor – und immer muss sie stillsitzen.

Emily weiss genau, dass sie unter die Haube kommen soll, sobald sie alt genug ist.

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Emily (mit Haube) spricht mit ihrer Mutter Marie. Bild: Elias Rüegsegger

Die einzige Aufmüpfigkeit, die sie sich leisten darf, ist das rote Täschchen. Es war ein Geschenk ihrer Amme, einer Tochter aus verarmten Adel, die sich als Amme verdingen musste. Sie hat Emily sehr viel auf den Weg gegeben und ihren starken Charakter gefördert. Zum Beispiel gab sie ihr ein Buch, das Emily heimlich las: Es ging um eine Frau, die in Männerkleidern Nordafrika bereiste. Genau das wünschte Emily sich auch.

Emilys Mutter Marie verbirgt ein grosses Geheimnis: Emily ist ein Kuckuckskind, das Kind von Heiner, einem Knecht des Freienhofs. Er steht gerade auf dem Miststock.

Marie, Tochter des ehemaligen Pastors von Thun und Frau des Schulleiters der Lateinschule, ist sehr fromm, und sie muss ihre Sünde des Ehebruchs wieder gut machen. Deshalb wird Emily «gedrillt» darauf, ein gutes und braves Mädchen zu sein. Will die Mutter ihre eigene Vorstellung des frommen Mädchens in ihre Tochter projizieren?

Sie träumt davon, Emily mit einem Pfarrersohn oder Pfarrer zu verheiraten, damit die in Sünde entstandene Tochter  sicher in den Himmel kommt. Da Emily sich aber als so widerspenstig erweist, wird sie doch sicher kein Pfarrersohn heiraten! Als einzige Alternative sieht die verzweifelte Mutter nur noch das Kloster.

 


Café drunter & drüber: Generationen im Thun-Panorama

Dieses Projekt ist Teil von Generationen im Museum (GiM). Begegnungen von Menschen unterschiedlicher Generationen in Museen der Deutschschweiz sollen damit gefördert werden. Im Thun-Panorama entsteht ein Café drunter & drüber: Personen verschiedener Generationen sind eingeladen, miteinander Geschichten zu (er)finden, welche im 200-jährigen Rundbild von Thun spielen. Das Café will die Zusammenarbeit von Interessierten fördern, die sich mit Menschen, die 15 Jahre jünger (drunter) oder älter (drüber) kreativ auseinandersetzen wollen. Für das Café drunter & drüber ist das Kunstmuseum Thun verantwortlich. UND Generationentandem begleitet das Projekt neben Radio 60 Plus als Partner.

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