
Christine Egerszegi engagiert sich gegen ihre FDP für die Rentenreform 2020. Das Gesicht der Gegenkampagne, der Präsident der Jungfreisinnigen Andri Silberschmidt (23) stellt sich vehement dagegen. Im Generationentalk zur Abstimmung am 24. September debattieren die beiden über Generationensolidarität und die ferne Zukunft.
Moderation: Elias Rüegsegger, Technik: Samuel Müller, Bilder: Manuel Meister
An diesem Abend im Berner Generationenhaus ist es tatsächlich so: Jung gegen Alt. Bei der Rentenreform 2020 werden sich Andri Silberschmidt (23) und Christine Egerszegi (69) nicht einig – obwohl sie der gleichen politischen Familie angehören. Doch gibt es bei der Abstimmung vom 24. September tatsächlich einen Generationenkonflik? Antworten im Generationentalk…
Silberschmidt engagiert sich als Präsident der Jungfreisinnigen klar gegen die Reform, er wird inzwischen als das Gesicht der Gegenkampagne wahrgenommen. Alt-FDP-Ständerätin Egerszegi setzt sich für die Rentenreform ein, welche sie im Parlament selber noch stark mitgeprägt hat.
Silberschmidt und Egerszegi kennen sich bereits. Die Begrüssung ist freundlich, der Umgang auch. Beim Talk jedoch streiten die beiden engagiert.

«Ich kämpfe nicht gegen meine Partei, ich kämpfe für die Rentenreform», Christine Egerszegi lässt sich nicht darüber betrüben, dass sie bei dieser Vorlage gegen «ihre» FDP antritt. Silberschmidt akzeptiert, dass Egerszegi von der offiziellen Parteilinie abweicht: «Im Freisinn gibt es viele Meinungen – wir Jungen haben manchmal auch eine andere Meinung.»

Die politische Schweiz diskutiert – auch im Generationentalk – in diesen Wochen über eine wichtige Vorlage. Die Rentenreform 2020 soll die AHV wieder ins finanzielle Gleichgewicht bringen. Sie enthält folgende Punkte.
Im Berner Generationenhaus finden sich schon eine halbe Stunde vor Aufzeichnung des Talks die Leute zusammen. Das Thema interessiert. Die Leute auf dem Podium sowieso. Neben den klassischen Abstimmungsparolen finden sich Egerszegi und Silberschmidt im zweiten Teil des Talks, wenn es um die Zusammenarbeit von Alt und Jung geht. Wichtig sei das, finden beide. Freiwilligenarbeit sei zentral – jedoch nicht vom Staat vorgeschrieben.

Andri Silberschmidt (23) kommt aus dem Zürcher Oberland, genauer aus Gossau. Nun wohnt er in Zürich. Nach einer Lehre mit Berufmatura bei einer Bank begann er mit seinem Studium in Betriebsökonomie. Von den älteren Menschen lerne er, mehr Gelassenheit zu pflegen. Wichtige Lösungen könnten nur generationenübergreifend erreicht werden. Silberschmidt war bereits 2016 im Generationentalk. Damals diskutierte er mit der Grünen Berner Stadträtin Franziska Teuscher über die Atomausstiegsinitiative, Wahlen in der Stadt Bern, Selbstvertrauen und Generationenkonflikt.

Christine Egerszegi (69) war bis 2015 für die FDP im Ständerat – sie verstand sich immer als Vertreterin des Kantons Aarau und nicht primär als FDP-Vertreterin. Zuvor war sie 12 Jahre im Nationalrat. Egerszegi hat zwei Kinder und fünf Enkelkinder. Auch nach ihrer Pensionierung ist sie noch stark engagiert. Sie wurde 2016 vom Bundesrat zur Präsidentin der eidgenössischen Kommission für berufliche Vorsorge (BVG) gewählt. In dieser Funktion berät sie den Bundesrat.
Manuel Meister (22) hat den Talk fotografisch begleitet.






Die bisherigen Talk können hier nachgehört werden. Der #Generationentalk kann auch bei iTunes als Podcast abonniert werden. Im nächsten Talk Ende September geht es um den #Glauben.